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Neues Bodetal nimmt Gestalt an

Von BURKHARD FALKNER 16.10.2008, 16:29

TRESEBURG/MZ. - Fast alle der beobachtenden rund 40 Treseburger, Thalenser und Altenbraker Bürger begrüßten den Beschluss im Hotel "Forelle" mit Beifall. "Treseburg hat es geschafft", sagte Altenbraks Ortschef Ralf Trute erfreut. Ist doch die Gebietszusammenführung Thale-Treseburg Voraussetzung für den in Altenbrak ebenfalls angestrebten Anschluss nach Thale, wobei ein Bürgerbegehren dagegen auf dem Weg ist.

Gleichwohl löste der Treseburger Beschluss nicht nur Freude, sondern bei einigen auch Beklemmung aus. Vor allem Ratsherr Egon Lüdtke war zunächst mit einem Antrag auf Vertagung des Eingemeindungsbeschlusses gescheitert und lieferte sich mit Bürgermeister Jörg-Peter Hartmann Wortgefechte. Sogar von Lügen des Ortschefs war die Rede, was dieser bestritt, Hartmanns Rücktritt wurde gefordert, was abgelehnt und von den meisten Bürgern mit Kopfschütteln und Gelächter quittiert wurde. Auch die Gültigkeit der Nachwahl war von Egon Lüdtke wegen eines Formfehlers angezweifelt worden, was von Hauptamtsleiterin Michaela Ingwersen ("Brocken-Hochharz") nach Prüfung als unerheblich für das Wahlergebnis eingeschätzt werden konnte. So verpflichtete Bürgermeister Jörg-Peter Hartmann die Mitte September nachgewählten drei neuen Treseburger Räte auf die Arbeit für den Ort: Silke Fischer, Detlef Hahne und Frank Schoor rückten in den Rat ein. Den Beschluss zur Eingemeindung begleitete Lüdtke mit seiner erneuten Kritik, dass der Entwurf nicht ausgelegt, hinter dem Rücken von Ratsmitgliedern ausgehandelt worden sei und "nichts Gutes für Treseburg" enthält. Lüdtke bezeichnete das Papier sogar als "Verrat", was ablehnendes Murren im Saal auslöste, bis der Mehrheitsbeschluss dem Ganzen ein Ende setzte.

Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski beglückwünschte die Treseburger zu ihrem Beschluss und bekräftigte seine Zusagen, die Gemeinde zu fördern und das Bodetal zu entwickeln. Schon jetzt setze sich die Stadt dafür ein, dass Treseburg und Altenbrak ins Dorferneuerungsprogramm einsteigen können. "Ich bin fest überzeugt, dass Altenbrak auch noch so entscheidet", schloss Balcerowski.

In der Einwohnerfragestunde dankte Frank Schoor im Namen der Liste "Bürger für Treseburg" für das Vertrauen bei der Nachwahl und verteidigte den Eingemeindungsvertrag als allgemeinen Rahmen, der nun detailliert und zum Wohle des Ortes mit Leben erfüllt werden müsse. Bernd Bischoff meinte, die Treseburger seien "ausgetrickst" worden. Zuvor schon hatte sich Thomas Balcerowski gegen derartige Vorwürfe verwahrt und seinen Willen zur Zusammenarbeit zum Nutzen Treseburgs hervorgehoben. Er lud zum 22. Oktober in den Stadtrat Thale ein. Dann ist die Eingemeindung dort Thema.