Neue Ausschreibung Nach Waldbränden am Brocken: Landkreis Harz setzt weiter auf Löschflugzeug
Das Löschflugzeug hat sich in den vergangenen zwei Jahren im Harzkreis bewährt. Waldbrände konnten schneller gelöscht werden. Doch der Dienstleistervertrag steht vor dem Ende.

Landkreis Harz/MZ. - Der Landkreis Harz setzt nach den „durchweg positiven Erfahrungen der Jahre 2023 und 2024“ bis mindestens 2028 die luftgestützte Brandbekämpfung fort. Das teilt die Kreisverwaltung mit. Dazu sei die europaweite Ausschreibung für ein Löschflugzeug veröffentlicht worden.
„Wir bleiben damit bundesweit der einzige Landkreis, der bei Wald- und Vegetationsbränden in den oftmals schwer zugänglichen Gebieten auf ein Zusammenspiel von Kräften am Boden mit einem Löschflugzeug setzt“, sagt Landrat Thomas Balcerowski (CDU). Die am 30. September beendete zweijährige Pilotphase habe diese Doppelstrategie „eindrucksvoll bestätigt“. Die schnelle und unbürokratische Verfügbarkeit des Löschflugzeugs habe zu deutlich kürzeren Löscheinsätzen geführt. „Zeitgleich wurde das Risiko für die Bodenkräften der freiwilligen Feuerwehren gesenkt sowie finanzielle und personelle Ressourcen geschont“, fasst Thomas Balcerowski zusammen.
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Mit der jetzt veröffentlichten Ausschreibung sucht der Landkreis Harz europaweit erneut nach einem Dienstleister, der die luftgestützte Brandbekämpfung im Kreisgebiet mit einem Löschflugzeug absichert. „Das Angebot ist dabei in die Bereiche Vorhaltekosten und Flugstunden zu unterteilen“, heißt es im Leistungsverzeichnis. Dort ist auch die Verfügbarkeit definiert: Die Einsatzperiode ist in den Jahren 2025 bis 2028 jeweils für die Zeit vom 1. April bis 30. September festgelegt.
Harzer Löschflugzeug auf Flugplatz Ballenstedt stationiert
Während dieser Zeit müssen Anbieter eine tägliche Verfügbarkeit von 10 bis 18 Uhr an sieben Tagen pro Woche sicherstellen. Weitere Kriterien sind das Minimalvolumen pro Abwurf von 2.000 Liter Löschmittel und die Bereitstellung eines deutschsprachigen Ansprechpartners, der die gesamte luftrechtliche Betrachtung mit den zuständigen Luftfahrtbehörden betreut und vor Ort als erster Ansprechpartner zur Verfügung steht. Das auf dem Flugplatz Ballenstedt stationierte Löschflugzeug soll zum Erstangriff vollgetankt und löschbereit am Einsatzort eintreffen. Die Nachbetankungen erfolgen bodengestützt durch den Einsatz der örtlichen Feuerwehren.
Die vorgegebene Zeit von der Alarmierung bis zum löschbereiten Eintreffen am Einsatzort beträgt maximal 60 Minuten. Laut Leistungsverzeichnis ebenfalls wichtig: Das Löschflugzeug muss auf unpräparierten Pisten mit maximal 1.000 Metern Länge starten und landen können sowie eine Brandbekämpfungszeit in der Luft von mindestens drei Stunden ermöglichen.
Der Landkreis Harz schließe nach Mehrheitsbeschluss des Kreistages vom 11. September den Dienstleistervertrag über ein Löschflugzeug für die Jahre 2025 bis 2028 mit der Option auf eine einjährige Verlängerung, hieß es. Als Richtwert ist für die jährlichen Kosten anhand der Erfahrungen der zweijährigen Pilotphase ein Budget von 150.000 Euro festgelegt. Die Ausschreibung endet am 26. November 2024.