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Kurioser Fund in Mägdesprung Kurioser Fund in Mägdesprung: Wer steckt hinter der Minihütte?

Von Susanne Thon 05.03.2015, 19:59
Auf ihrer ersten Wanderung im einwöchigen Urlaub haben Heidemarie und Detlef Nauke aus Höhnstedt die Minihütte entdeckt.
Auf ihrer ersten Wanderung im einwöchigen Urlaub haben Heidemarie und Detlef Nauke aus Höhnstedt die Minihütte entdeckt. Chris Wohlfeld Lizenz

Harzgerode - Die Köthener Hütte hat Nachwuchs bekommen. Auf einem Felsen unterhalb des Plateaus, von dem aus man eine herrliche Aussicht über das Selketal bei Alexisbad hat, steht eine Miniaturausführung der wegen ihres Türmchens auch Kapelle genannten Schutzhütte. Das Kuriose: Offenbar weiß niemand, wie das um die 30 Zentimeter große, weiß angestrichene Steinmodell da hingekommen ist, geschweige denn, wer es gebaut hat - und vor allem: warum.

"Ermittlungen" bisher erfolglos

Nicht mal Horst Schöne vom Harzklub-Zweigverein Harzgerode, der sich um den Erhalt der Köthener Hütte kümmert, hat eine Erklärung parat. Vor einem guten halben Jahr habe er das Modell entdeckt und „Ermittlungen“ angestrengt. Ohne Erfolg. „Ich habe einige Leute gefragt, aber nichts rausgekriegt“, sagt er. Wie Fritz Fürstenau, dessen Neugier auch sofort geweckt war. Die Köthener Hütte ist immerhin sein Lieblingsort, weshalb er sie im vergangenen Jahr auch als Ziel für die Wanderung mit dem Regionalverband Harz und der Mitteldeutschen Zeitung vorgeschlagen hat. Schon vor Monaten hat der Harzgeröder ihr steinernes Pendant fotografiert, kann aber bislang allenfalls vermuten, was es damit auf sich hat: „Sieht aus wie ein Gemeinschaftsprodukt von Opa und Enkelkind“, das er irgendwo zwischen Kitsch und Kunst ansiedele, eigentlich aber „ganz okay“ finde. Während die Leiterin der Stadtinformation Harzgerode, Elke Schindler, beim Anblick eines Fotos der Minihütte herzhaft lachen muss: „Ist ja witzig.“ Aber auch völlig neu für sie. Und da geht es Rainer Lange - er gehört dem Ballenstedter Zweigverein des Harzklubs an - nicht anders. „Sagt mir absolut nichts“, erklärt er auf Anfrage. „Vielleicht haben sich da ein paar Hobbykünstler verewigt“, mutmaßt er und sieht’s gelassen - „warum nicht?“, wenngleich ihm das Original lieber sei. „Ob’s in die Landschaft passt oder nicht, das ist eine andere Frage.“

Die Köthener Hütte wurde errichtet als Köthen noch mit C geschrieben wurde. 1897. Sie heißt so, weil es die Wanderfreunde vom Harzklub-Zweigverein Köthen waren, die sie seinerzeit gebaut haben. An der Stelle, an der zuvor eine vom Wind und Wetter geschundene Bretterhütte stand. Mit Glockengeläut soll die Schutzhütte damals eingeweiht worden sein. Noch heute läutet manch Wanderer die Glocke, um seine Ankunft zu signalisieren.

Der Harzklub Zweigverein Harzgerode sorgt für den Erhalt der Köthener Hütte. Für rund 50.000 DM wurde die in den 90er Jahren instandgesetzt und mit den gleichen Ziegeln wie die Harzgeröder Kirche gedeckt. Eine Spende. Vor zwei Jahren waren dann umfangreiche Reparaturen erforderlich, nachdem Unbekannte Teile mutwillig zerstört hatten.

Wer steckt dahinter?

Eine Frage, die sich auch sein Harzgeröder Kollege Schöne stellt, der die Platzierung der Minihütte als „doch recht eigenwillig“ bezeichnet. Nicht nur weil Original und Modell so dicht beieinander stehen, sondern auch, weil er befürchtet, dass sich manch einer veranlasst sehen könnte, den Weg zu verlassen. Und das müsse zwangsläufig, wer das Objekt ergründen wolle. „Die Leute sollen da aber nicht rumkraxeln. Wir sind im Naturschutzgebiet und unser Grundsatz ist das Wegegebot.“ Die Minihütte, die nur von unten und nicht vom Aussichtspunkt aus zu sehen ist, wurde allerdings auf einem Felsvorsprung am Steilhang abgestellt. Aber von wem? Womöglich Schülern? Die Mädchen und Jungen der Grundschule in Harzgerode hätten damit nichts zu tun, heißt es am Telefon. Zumindest nicht im Rahmen eines Schulprojekts. „Versuchen Sie es in der Sekundarschule!“ Doch auch da verläuft die Suche im Sand...

Die Redaktion gibt aber noch nicht auf. Wer etwas weiß oder einen kennt, der wen kennt..., der wird gebeten, sich per Mail an [email protected] oder unter 03946/

5 24 661 00 zu melden. (mz)

Wer hat’s gebaut? Schüler? Opa und Enkel? Ein Künstler? Die Köthener Minihütte gibt Rätsel auf.
Wer hat’s gebaut? Schüler? Opa und Enkel? Ein Künstler? Die Köthener Minihütte gibt Rätsel auf.
Chris Wohlfeld Lizenz