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Soziales im Harz Kinderbetreuung in Quedlinburg wird teurer: Wie viel Eltern künftig bezahlen sollen

Die Beiträge, die Eltern für eine Betreuung in Krippe oder Kindergarten in Quedlinburg zahlen, sollen ab Januar steigen. Was die Gründe sind und was es dann kosten soll.

Von Petra Korn 13.09.2024, 06:00
Die Elternbeiträge für eine Betreuung in Kinderkrippe und Kindergarten in Quedlinburg sollen steigen.
Die Elternbeiträge für eine Betreuung in Kinderkrippe und Kindergarten in Quedlinburg sollen steigen. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa

Quedlinburg/MZ. - Eltern, deren Kinder im Krippen- oder Kindergartenalter in einer Einrichtung in Quedlinburg betreut werden, müssen dafür künftig tiefer in die Tasche greifen. Angekündigt war es bereits, jetzt hat die Stadtverwaltung die Beiträge neu kalkuliert.

Danach soll ab Januar 2025 der Kostenbeitrag für eine täglich zehnstündige Betreuung eines Kindes unter drei Jahren von aktuell 190 auf 220 Euro pro Monat steigen, für die eines Kindes ab drei Jahren von 137 auf 159 Euro. Für eine achtstündige Betreuung im Krippenbereich soll der Beitrag von derzeit 160 auf 186 Euro angehoben werden, für ein Kind im Kindergartenalter von 128 auf 148 Euro. Laut Verwaltung sind die Anpassungen wegen der regelmäßig erfolgenden tariflichen Erhöhungen bei der Bezahlung der Erzieher und der „immensen Preissteigerungen“ bei den Betriebskosten „dringend notwendig“.

Denn die aktuell zu zahlenden Elternbeiträge im Krippen- und Kindergartenbereich in Einrichtungen in Quedlinburg sind seit dem Jahr 2014 unverändert. Sie liegen laut Verwaltung deutlich unter dem Durchschnittswert in Nachbarkommunen. Der beträgt beispielsweise bei einer zehnstündigen Betreuung eines Kindes unter drei Jahren 229 Euro, wobei sich die Beiträge zwischen 200 Euro – zu zahlen in der Stadt Ilsenburg – und 255 Euro – in der Stadt Osterwieck – bewegen. In Ballenstedt sind es den Angaben nach 215 Euro, in Thale 225, in Harzgerode 235 und in Wernigerode 252 Euro.

Auch nach der Erhöhung liegen die in Quedlinburg zu zahlenden Elternbeiträge „im guten Mittelfeld“, sagte Gerd Adler (VGS), Ortsbürgermeister in Bad Suderode; im Ortschaftsrat Bad Suderode sind die neuen Beiträge erstmals vorgestellt worden. Mit diesen bleibt nach wie vor ein großer Teil der Kosten bei der Kommune, erklärte Bernhard Krömer, als Sachgebietsleiter auch für den Bereich Kindertagesstätten verantwortlich. So beträgt der von den Eltern zu tragende Kostenanteil bei einer Zehn-Stunden-Betreuung eines Krippenkindes dann 24,4 Prozent; aktuell sind es 21,8 Prozent. Wie Krömer berichtete, tragen die freien Träger von Kitas im Stadtgebiet die vorgeschlagene Anpassung mit, ebenso die Elternvertreter. Diese hätten es als eine „faire Anpassung“ bezeichnet. „Gute Kinderbetreuung kostet auch“, und die Eltern könnten auch rechnen, so der Sachgebietsleiter, der hinzufügte: „Es ist eine Anpassung, wie sie leider immer mal wieder vorkommen muss.“ Mit der, ergänzte Gerd Adler, bei einer Zehn-Stunden-Betreuung der Kostenbeitrag um 16 Prozent erhöht werde. Das entspreche seit 2014 einer jährlichen Steigerung von etwa 1,45 Prozent.

Die Satzungsänderung, mit der die neuen Kostenbeiträge festgelegt werden, wird weiter beraten; sie soll dem Stadtrat am 17. Oktober zum Beschluss vorliegen.

Eltern mit geringeren oder keinen Einkünften können nach wie vor einen Antrag auf Kostenbefreiung beim Landkreis Harz stellen. Und weiterhin besteht auch die Möglichkeit, die Mehrkindermäßigung laut Kinderförderungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt in Anspruch zu nehmen. Laut dieser Regelung bezahlen Eltern, die mehr als ein Kind in Krippe, Kindergarten oder Hort haben, nur den Beitrag für das älteste Kind.