Kinder- und Jugendhilfswerk Kinder- und Jugendhilfswerk in Gernrode bekommt Lebensmittel. Spenden Quedlinburger Hotels zur Goldenen Sonne und Schloßmühle

Gernrode/Quedlinburg - Der Anruf aus dem Hotel „Zur Goldenen Sonne“ kam um die Mittagszeit - und völlig überraschend für das Kinder- und Jugendhilfswerk in Gernrode. „Es hat sich ein Mitarbeiter gemeldet, dass sie uns gern Lebensmittel spenden würden“, berichtet Lutz Kaufhold, Leiter des Kinder- und Jugendhilfswerks.
Am Tag darauf holte der Hausmeister mit einem Kleinbus, der der Einrichtung gehört, die Spende ab: frisches Obst, frisches Gemüse, Joghurt, Kartoffeln, Soßen. Die Spende Mitte vergangener Woche blieb nicht die einzige: Kurz danach brachten auch Mitarbeiter des Best-Western-Hotels „Schlossmühle“ Quedlinburg Lebensmittel nach Gernrode, darunter ebenfalls Obst, Gemüse und Joghurt.
„Wir wollen uns für dieses Zeichen der Solidarität bedanken“, sagt Lutz Kaufhold
„Wir haben uns sehr über diese Spenden gefreut“, sagt Lutz Kaufhold. Man höre ja viel, dass „gehamstert wird auf Teufel komm raus“. Die Hotels hätten ein Zeichen der Solidarität mit Schwächeren gesetzt. „Dafür wollen wir uns öffentlich bedanken“, so der Leiter der Einrichtung. Solidarität und Zusammenhalt - das sei jetzt das Gebot der Stunde.
Das sieht auch Erol Seref, Besitzer des Hotels „Zur Goldenen Sonne“, so. Er spende im Allgemeinen viel, „ich gebe gern weiter“. Als es immer weniger Gäste im Restaurant seines Hotels gegeben habe, sei zu befürchten gewesen, dass die gekaufte Ware irgendwann verderbe.
„Ich hasse es, wenn Lebensmittel im Müll landen, wenn so viele Menschen nichts zu essen haben.“ Er habe seine Mitarbeiter gebeten zu gucken, so dass „wir alles, was wir haben, einfach spenden“. Vorgeschlagen worden sei die Gernröder Einrichtung; den Kindern eine Freude machen zu können, habe ihn gefreut, sagt Erol Seref.
„Ich hasse es, wenn Lebensmittel im Müll landen, wenn so viele Menschen nichts zu essen haben“, sagt Erol Seref
„Wir wollten den Kindern etwas Gutes tun“, begründet Mandy Brandes, Direktorin der „Schlossmühle“, die Entscheidung, die Lebensmittel aus den Kühlhäusern des Hotels der Gernröder Einrichtung zu spenden.
Das Restaurant sei inzwischen geschlossen, im Hotel werde das Übernachtungsangebot für Geschäftsreisende aufrechterhalten. 40 der 45 Mitarbeiter hätten in Kurzarbeit geschickt werden müssen, berichtet die Direktorin, die hofft, „dass wir bald wieder zum normalen Betrieb zurückkehren können“.
Das hofft auch Erol Seref, der seine 18 Angestellten ebenfalls in Kurzarbeit schicken musste. Ihre Lebensmittel-Spende hat die „Goldene Sonne“ auf Facebook öffentlich gemacht - und die Mitbewerber dazu aufgerufen, ebenfalls eventuelle Warenüberschüsse an gemeinnützige Einrichtungen zu spenden.
„Ich würde mich darüber sehr freuen“, sagt Erol Seref. Anderen helfen - „das sollte jeder machen. Wenn alle so denken, werden wir keine Probleme haben.“
Dem Kinder- und Jugendhilfswerk haben die Spenden es ermöglicht, sich damit ein Stück weit selbst versorgen und Wege zum Einkauf sparen zu können - auch im Interesse der Gesundheit der Kinder, sagt Lutz Kaufhold. (mz)