Karneval in Bad Suderode Karneval in Bad Suderode : Froschkönig ist die Krönung

Bad Suderode - „Das Märchen war das Schönste“, schwärmte Thomas Meinert von der Veranstaltung des Suderöder Faschingsclubs im Felsenkeller. Die Narren hatten Grimms „Froschkönig“ kurzerhand auf den Marktplatz des Kurortes verlegt und mit allerlei Lokalkolorit und realen Personen des Platzes verfeinert, wie Apotheker oder Kaffeetrinker.
Mit Auftritten zu kurzen Musik-Schnipseln sorgten die Mitwirkenden für viele Lacher und noch mehr Beifall von den Zuschauern.
Die Meinung zu diesem Auftritt ließ sich auch an der Wand ablesen: „Das ist ja die Krönung.“ Dieses Motto gaben sich die Macher für die Saison und dachten dabei nicht an Kaffee-Werbung, sondern allerhand Ereignisse lokaler und großer Politik. „Schließlich ist ja Wahljahr“, sagt die Präsidentin Doreen Kollmann, die mit Ortsbürgermeister Georg Baars aus Stecklenberg sogar Politprominenz begrüßen konnte.
Trotz schwieriger Bedingungen und Ausfällen wegen der Grippe stellten die Jecken ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine.
Dazu gehörten Versicherungsspezialist (Herbert Mattke) und die betrogene Kundin (Manuela Wischnewski), die Klatschweiber Liesbeth (Gabriele Schober) und Erna (Sabine Kubiak), Tanzmarie Antonia (René Wolfgramm) und die Garden. Die Allerkleinsten, im Schnitt sechs Jahre alt, tobten sich als Schneemänner aus, was die Gäste ständig Raketen steigen und den Schlachtruf „Halli-Masch“ rufen ließ.
„Wo können wir auftreten?“ Vor allem diese Frage müssen sich die Bad Suderöder seit der Schließung des Kurzentrums jedes Jahr neu stellen. Sie weichen in Gaststätten Gernrodes und Bad Suderodes aus - mit begrenztem Platz.
„In diesem Jahr fiel auch noch der traditionelle Saisonstart in der Quarmbecker Klause wegen deren Zwangsschließung aus“, bedauert Kollmann.
Nur mit Damen besetzt
„Uns fehlt auch das weibliche Schmuckstück“, stellt Wolfgramm fest, einer der Moderatoren: „Unser Elferrat ist seit dem Ende des Kurzentrums arbeitslos.“
Im Gegensatz zu vielen anderen Karnevalisten besetzen sie diesen in Bad Suderode ausschließlich mit Damen. „Wir hoffen noch immer, mal wieder in den Kursaal zurückkehren zu können“, sagt Karnevalvereins-Präsidentin Doreen Kollmann.
Ihr wurde neben anderen noch eine besondere Ehrung zuteil: Vor 20 Jahren begann sie als Tänzerin im 1983 gegründeten Verein und steht seit zehn Jahren an dessen Spitze.
Auch anderen aus dem lustigen Haufen wurde für langjährige Faschingsdienste der Durchhalte-Orden umgehängt. Von den noch verbliebenen Gründungsmitgliedern ist Erika von Nathusius als einzige noch immer aktiv, während Erhard Kachel und Hans-Jürgen „Jule“ Schröter ihre Nachfolger zumindest moralisch unterstützen.
Als das Männerballett schließlich ums Feuer tanzte, war der letzte Höhepunkt erreicht. Es lieferte dem Publikum auch eine Zugabe - welche die Märchenfiguren zuvor noch verweigert hatten.
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Ehrung für beständige Narren
Zur Sitzung des Suderöder Faschingclubs wurden Mitglieder fur lange Zugehörigkeit geehrt.
30 Jahre: Silvia Braeuer-Schober, Otto Krompholz, Burkhard Langanke, Gabriele Schober
20 Jahre: Nora Klemm, Doreen Kollmann
10 Jahre: Pauline Müller, Anna Neubert, Helga Schmidt, Lea Seiler, Sabrina Unger, Alina und Annalena Winger, Anke, René und Victoria Wolfgramm. (mz)

