Innenminister im Welterbe Innenminister im Welterbe: Quedlinburg wird im Juni 2018 zum Hochsicherheitsgebiet

Quedlinburg - Die Quedlinburger werden voraussichtlich im Juni kommenden Jahres an drei Tagen mit einigen Einschränkungen rechnen müssen. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hat am Donnerstag schon einmal um Verständnis gebeten.
„Dafür“, so Stahlknecht weiter, „werben wir für diese schöne Stadt.“ Denn: Die Innenminister der Bundesländer werden sich im kommenden Jahr in Quedlinburg treffen.
Nach acht Jahren wieder im Mittelpunkt
Der Hintergrund: 2018 hat Sachsen-Anhalt zum zweiten Mal nach 2010 den Vorsitz der Innenministerkonferenz - und ist Gastgeber für zwei Treffen. „Da haben wir überlegt, welche die schönsten Städte sind“, so der Innenminister, der als Anforderungen an mögliche Konferenzorte unter anderem auch schöne Hotel- und Tagungskapazitäten nannte.
„In Quedlinburg ist das alles gegeben“, so Stahlknecht.
Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) freut sich über die Wahl der Stadt als Tagungsort. „Wir sind sehr stolz auf unsere Stadt, auf die Historie und die Moderne. Wir legen viel Wert darauf, dass wir nicht im Welterbe verstauben, sondern dieses modern und attraktiv präsentieren.“
Ruch verwies beispielsweise darauf, dass Quedlinburg laut einer Umfrage des Kölner Institutes für Handelsforschung deutschlandweit die schönste Innenstadt unter Städten bis 25.000 Einwohnern habe und durch das Magazin „Geo“ unter die zehn schönsten Kleinstädte Europas gewählt worden sei.
Eine hohe Verantwortung
Eine Innenministerkonferenz vor Ort zu haben, bedeute aber auch eine hohe Verantwortung, so Ruch. Doch: „Wir haben gezeigt, dass wir gemeinsam mit der Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH (QTM) in der Lage sind, Großveranstaltungen mit hohen Sicherheitsanforderungen zu meistern.“
Er verwies hier auf die Adventsstadt mit dem Advent in den Höfen oder auf das „Pre-Opening“ zur „Germany-Travel-Mart“, einer Verkaufsveranstaltung für Deutschland-Tourismus: Hier waren im vergangenen Jahr rund 300 Fachleute nach Quedlinburg gekommen.
300 Gäste werden erwartet
Zur Innenministerkonferenz im kommenden Jahr werden rund 300 Gäste in der Stadt erwartet - neben den Ministern auch Staatssekretäre, Referenten, Abteilungsleiter oder Sicherheitspersonal.
Am Abend des ersten Tages soll es einen Empfang durch den Oberbürgermeister geben; geplant sind zudem im Romantik-Hotel am Brühl getrennte Abendessen der SPD- und CDU-Minister sowie später ein gemeinsames Treffen.
Am zweiten Tag stehen zunächst wieder getrennte Beratungen im Palais Salfeldt auf dem Programm. Gegen Mittag soll im Rathaus ein Eintrag in das Goldene Buch der Stadt erfolgen, ehe sich alle Minister zu einem Kamingespräch im historischen Ratssitzungszimmer des Rathauses treffen.
Danach stehen eine Andacht in der Stiftskirche, zwei Stücke aus der „Carmina Burana“ mit dem Nordharzer Städtebundtheater sowie ein Empfang im Innenhof des Schlosses auf dem Programm.
„Hier können wir zeigen, dass wir bessere Biere brauen als die Bayern“, sagte Holger Stahlknecht mit einem Schmunzeln. Eine Abendveranstaltung rundet den Tag ab.
Am dritten Tag steht die Plenarsitzung im Palais Salfeldt auf dem Programm, bei dem das Beratene beschlossen werden soll. „Bei der Innenministerkonferenz gilt das Einstimmigkeitsprinzip“, so Stahlknecht.
Inhalte der Beratungen werden zum Beispiel Sicherheitsfragen, Polizei- und Feuerwehrthemen sein. „Wir werden auch eigene Impulse als Land mit einbringen“, erklärte der Minister.
Besondere Führungen vorgesehen
Nicht nur auf dem Weg zwischen Hotel und Tagungsorten werden die Gäste die Stadt erleben können. Für die Delegationen wird es auch Kostüm-Führungen zu Münzenberg und Marienkloster, zur Wipertikirche und zum Schlossberg mit dem Schlossmuseum geben, sagte Doreen Post von der QTM. Angeboten werde zudem eine Bimmelbahn-Tour.
Auch wenn Quedlinburg für die Konferenztage „Hochsicherheitsgebiet“ wird, wie es Holger Stahlknecht formulierte - Frank Ruch ist sich sicher: „Wir werden die Beschränkungen, die es geben muss, ertragen. Wir sehen den Werbeeffekt und Imagegewinn um ein Vielfaches höher.“ Zweiter Tagungsort für die Innenministerkonferenz Ende 2018 ist übrigens Magdeburg. (mz)