Häuptling und Squaw lassen sich im «Sputnik» nieder
THALE/MZ. - Ein Gewirr aus Trommelklängen und Kinderstimmen war in der Thalenser Jugendfreizeiteinrichtung Sputnik nicht zu überhören. Außerdem hatten sich die rund 50 Jungen und Mädchen im Alter von sieben bis 18 Jahren entsprechend in Schale geworfen. Sie waren für das Indianerfest als Häuptling oder Squaw verkleidet, trugen im Gesicht ihre Kriegsbemalung, auch der Schmuck aus Holz und Federn fehlte natürlich nicht.
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Thalenser Sozialzentrum Bode solch eine Veranstaltung organisiert. "Die Resonanz und Nachfrage waren so groß, dass wir jetzt ein weiteres Indianerfest durchführen. Diesmal können die Teilnehmer aus Thale und Umgebung hier sogar übernachten. Es gibt viele Höhepunkte. Wichtig ist aber das gemeinsame Erleben im Team", erklärte Mathias Suhr, Veranstaltungsorganisator im Sputnik. Auch die fleißigen Helferinnen und Helfer der Jugendeinrichtung sind in die Kleidung von Indianern geschlüpft.
Auch das Ambiente stimmte. Auf dem Gelände standen Indianerzelte und es wurden künstliche Kakteen aufgestellt, die einen Hauch von Wüste vermittelten. Nicht zu übersehen war ebenfalls ein Marterpfahl. An dem bettelte gleich zu Beginn ein Betreuer um sein Leben - die kleinen Rothäute ließen dann Gnade vor Recht walten.
"Ich habe schon im letzten Jahr an dem Indianerfest teilgenommen. Es macht einfach Spaß hier. Am liebsten baue ich Waffen", freute sich der elfjährige Fabian Schmelzer. Adriana Hecker, ebenfalls elf Jahre alt, hatte aus der Zeitung von der Veranstaltung erfahren: "Ich bin zum ersten Mal hier und es gefällt mir. Am meisten freue ich mich auf das Basteln."
Die Organisatoren haben abwechslungsreiche Stationen mit einigen Überraschungen auf die Beine gestellt. Zum Beispiel gab es eine Schatzsuche, die Süßigkeiten an den Tag brachten, und ein Medizinmann sorgte für verschiedenfarbige Getränke. Auf dem Programm standen weiterhin Lassowerfen, ein Indianerquiz, Geschichten am Lagerfeuer oder das Backen von Stockbrot. Die Sputnik-Mitarbeiter waren bestens auf die heißen Temperaturen eingestellt und versorgten ihre Schützlinge mit reichlich frischem Obst. Eine Musikanlage spielte für diesen Tag Indianerklänge in die Runde.