Harzkreis Harzkreis: Ein Berggeist möchte den Brunnen verwandeln
HARZGERODE/MZ. - Bergmann, Berggeist und Frosch sollen als Bronzefiguren den Brunnen auf dem historischen Marktplatz für Einwohner sowie Touristen in Harzgerode anziehender machen und zum Verweilen einladen. Der Quedlinburger Künstler Jochen Müller hat seine Bereitschaft erklärt, die Modelle für die Brunnenfiguren anzufertigen. Damit erhält die Stadt Harzgerode die große Chance, gemeinsam mit Bad Harzburg, Quedlinburg, Ballenstedt oder Thale genannt zu werden - denn dort werden die Bronzefiguren des Quedlinburger Künstlers tagtäglich bewundert - am Bärenbrunnen in Ballenstedt, am Jungbrunnen in Bad Harzburg, am Brunnen der Weisheit in Thale und am Brunnen "König Heinrich I." in Quedlinburg.
Derzeit kann man im Schaufenster des ehemaligen Lebensmittelgeschäftes am Markt 5 Einzelheiten zur Umgestaltung des Brunnens in Harzgerode erfahren. Es gibt wohl keinen Platz in der Region, der besser geeignet wäre, einen attraktiven Figurenbrunnen aufzunehmen, mit dem sich die fast 1 000-jährige Bergbautradition im Unterharz würdigen lässt.
Imposant überragt die St.-Marien-Kirche die niedrig wirkenden Wohnhäuser. Als 1696 große Teile des baufälligen Gotteshauses niedergerissen werden mussten, befolgte der fürstliche Bauherr den Ratschlag des Zimmermanns Hans Schönkerl aus Hasselfelde, in dem Mauerwerk drei Emporen übereinander anzulegen, "damit alle Bergleute Platz hätten". Nachzulesen ist dies in der "Geschichte der Stadt Harzgerode" von E. Pfennigsdorf aus dem Jahr 1901. Auch die Augustenstraße, die Bergstadt und die Freiheit verdanken ihre Existenz hauptsächlich dem Bergbau.
In der Umgebung der Stadt stößt man auf zahlreiche Spuren ehemaliger bergmännischer Tätigkeit, wie Halden, Stollen, Gräben, Kunstteiche. Weithin bekannt ist die Inschrift der Silbermünze um 1700: "Hartzigerode - dies reiche feld bgringt korn und gelt." Es kann sicherlich als Wunsch und Hoffnung für die zukünftigen Zeiten verstanden werden. Gebührende Beachtung, auch auf den neu zu gestaltenden Schrifttafeln, finden ebenfalls die bergmännischen Traditionen anderer wichtiger Orte der neuen Stadt Harzgerode. Schon ein kurzer Aufenthalt im erschlossenen Teil des Glasebach-Schachtes bei Straßberg erweckt beim Besucher Hochachtung vor dem entbehrungsreichen Arbeitsleben der Bergleute in früheren Zeiten. Die Bergmannsfeste, vor allem in Neudorf, waren in den letzten Jahrhunderten Höhepunkte des gesellschaftlichen Lebens.
Die Umgestaltung des Harzgeröder Marktbrunnens ist seit dem Jahr 2007 Thema bei Sitzungen des Stadtrates sowie des Ortschaftsrates. Nun kann die Spendenaktion gestartet und etwas sehr Schönes für Harzgerode Wirklichkeit werden. Der nachdenklich-heiter blickende Bergmann, der schalkhaft wirkende Berggeist und der lustige Frosch sind sicherlich bald die Lieblinge des Publikums.
Die Spendenliste begonnen hat die Stiftung Pfennigsdorf Bonn mit 3 000 Euro. Es ist auch möglich, eine der Figuren allein zu finanzieren. Der Name des Spenders kann auf Wunsch am Brunnen auf einer kleinen Bronzetafel angebracht werden.
Für die Spendenaktion hat die Stadt Harzgerode ein Verwahrkonto eingerichtet: Harzsparkasse, BLZ 810 520 00, Kontonummer 3 39 81 60 15, Zahlungsgrund 5 7300 333 33. Die Stadt stellt auch Spendenquittungen aus. Vorgedruckte Überweisungsscheine sind in den Einkaufsmärkten Rewe am Schlossberg sowie E- Neukauf in der Stolberger Straße jeweils im Eingangsbereich zu finden.