Harzer Schmalspurbahnen Harzer Schmalspurbahnen: Austritts-Plan aus Nordhausen überrascht Harz-Kreis

Halberstadt/MZ - Wird die Strecke der Selketalbahn der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) weiter bestehen? Diese Frage stellte Hennig Rühe, Chef der Bürgerfraktion, im Kreistag. „Wir gehen davon aus, dass das gesamte Streckennetz erhalten wird“, sagte Landrat Michael Ermrich (CDU) auf die Anfrage.
Zu den Rückzugsplänen des Landkreises Nordhausen als Gesellschafter der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (die MZ berichtete mehrfach) bekannte er: Von der HSB sind offenbar weder Geschäftsführung noch Aufsichtsrat vorab informiert gewesen: „Wir sind völlig von der Entwicklung überrascht worden.“ Durch den beabsichtigten Austritt stünde die Existenz der einzigartigen Bahn auf der Kippe.
Laut Landrat soll es demnächst einen Gesprächstermin mit der Verwaltungsspitze der thüringischen Kreisstadt geben, um in Erfahrung zu bringen, „wo die Nordhäuser jetzt Probleme mit der HSB haben“.
Ermrich, der auch Vorstandsvorsitzender der HSB ist, erklärte, dass er den Mitgliedern des Nordhäuser Kreistages einen Brief geschrieben hat und darin gebeten, miteinander ins Gespräch zu kommen. Er erinnerte daran, dass nach der Wende Einigkeit darin bestand, dass Europas längstes Schmalspurnetz erhalten bleiben sollte. Dies wurde in einem Ländervertrag besiegelt, der „hoffentlich aufrechterhalten wird“, meint der Landrat. In Länderverträgen ist geregelt, dass Sachsen-Anhalt pro Jahr rund 5,1 Millionen Euro zahlt, Thüringen steuert zirka 1,3 Millionen Euro bei. Ermrich erinnerte daran, dass in Nordhausen große Investitionen umgesetzt worden.