Harz Harz: Freie Fahrt durch Ballenstedt
BALLENSTEDT/MZ. - "Ich freue mich, eine weitere Last nach einem Jahr Bauarbeiten von der Stadt und den Bürgern zu nehmen", sagte Bürgermeister Michael Knoppik (CDU) am Freitag zur offiziellen Freigabe der Ortsdurchfahrt Ballenstedt der B 185. Die Arbeiten haben insgesamt 1,8 Millionen Euro - mit 1,12 Millionen Euro Eigenanteil der Stadt - gekostet. Auf einer Länge von 440 Metern und einer Breite von sieben Metern wurde dieser Abschnitt grundhaft ausgebaut - inklusive einer neuen Fußgängerampel, zwei Bushaltestellen, Fußwegen, Parkbuchten, Straßenbeleuchtung und Nebenanlagen.
Eine besondere Augenweide ist die Gestaltung des Riederschen Grabens auf einer Länge von 125 Metern im Bereich Quedlinburger Straße und Poststraße (400 Meter). Durch dessen Öffnung wird eine zeitliche Verzögerung beim Abfluss des Grabens in Richtung Breitscheidplatz erreicht. Denn jährlich verursachten kurze, kräftige Regengüsse besonders am Breitscheidplatz und am "Geteldurchlass" Hochwasserschäden an Straßen und Gebäuden. Keller wurden feucht oder Gullys kamen hoch. Am Breitscheidplatz treffen der Riedersche Graben, der um 1900 in der Stadt verrohrt wurde, und der Hirschteichgraben unterirdisch aufeinander und entwässern durch die Marienstraße sowie die Badeborner Straße in die Getel.
"Es ist nicht nur ein Stück Asphalt entstanden", sagte der Staatssekretär des Bauministeriums, André Schröder (CDU). Es sei eine Aufwertung für den Ort, der schließlich einen Tag zuvor den Titel als "Staatlich anerkannter Erholungsort" erhalten habe und damit für den Tourismus attraktiver werde. Mit dem obligatorischen Scherenschnitt des weiß-roten Baubandes vor den Augen von Anwohnern, Ballenstedtern und Vertretern aus Wirtschaft sowie Politik gab er die Strecke frei und wünschte "allseits unfallfreie Fahrt." Der Straßenneubau war eine Gemeinschaftsaufgabe zwischen dem Bund - vertreten durch den Landesbetrieb Bau Niederlassung West in Halberstadt - der Stadt, dem Zweckverband Ostharz, der enviaM und der Mitgas.
Für den Aus- und Umbau der Landesstraße 75 zwischen Hoym und Ballenstedt ist bereits Baurecht erteilt. Der Abschnitt hat eine Gesamtlänge von 6 965 Metern, davon sind 278 Meter Ortsdurchfahrt. Dieser Ausbau schafft die Voraussetzung für eine beabsichtigte Aufstufung der L 75 zur Bundesstraße und trägt damit der sich verändernden Verkehrsbedeutung der Straße im Zusammenhang mit der neu gebauten B 6 n Rechnung.