Harz Harz: «Das ist mein Traumberuf»
ERMSLEBEN/MZ. - "Es war ein unglaublich offener und herzlicher Empfang", beschreibt der Pfarrer, der sich in seinem neuen Wirkungskreis rundum wohl fühlt. "Ich darf den Beruf machen, den ich immer machen wollte, ich wohne in einer wunderbaren Gegend", so Johannes Hesse, der gern Mountainbike fährt, "und ich habe das Gefühl, die Leute bringen mir einen Vertrauensvorschuss entgegen, den ich beeindruckend finde."
In einem christlichen Elternhaus aufgewachsen - "damit waren die Grundlagen da" -, führte sein beruflicher Weg zunächst in eine andere Richtung: Er absolvierte eine Ausbildung in seinem "ersten Traumberuf" und wurde Koch. Als solcher "kann man überall arbeiten, binnen kürzester Zeit. Man kann Wanderjahre machen." So berufsbedingt in der Schweiz angekommen, stellte sich Johannes Hesse die Frage, wie es weitergehen soll. Ein Wendepunkt: "Ich wollte mein Leben ändern. Und dabei ist der Wunsch gewachsen, mehr über Theologie wissen zu wollen." Er studierte Theologie, absolvierte ein Vikariat in Göttingen. Sein ursprünglicher Wunsch war, im Ausland zu arbeiten. "Aber als Familie haben wir uns dafür entschieden, in Deutschland zu bleiben", erzählt Johannes Hesse, der verheiratet ist und einen Sohn hat. Er arbeitete in Göttingen in einer Jugendhilfeeinrichtung. "Hier habe ich die seelsorgerische Arbeit mir dem Kochen verbunden und mit den jugendlichen Gruppen gekocht."
Ins Kirchspiel Falkenstein / Harz kam er durch eine "witzige Geschichte": Mit dem ehemaligen Gaterslebener Pfarrer Holger Holtz seit dem Studium in Kontakt geblieben, hatte Johannes Hesse mit diesem von Zeit zu Zeit Gottesdienste gemeinsam gestaltet. Und nach einem jener Gottesdienste waren beide mit Pfarrerin Gabriele Lättig ins Gespräch gekommen, welche erzählte, dass sie in den Ruhestand gehen und für das Kirchspiel Falkenstein / Harz noch ein Nachfolger gesucht werde. "Da habe ich gesagt, das würde ich sofort machen. So kam das langsam ins Rollen und ging dann ganz schnell. Und seit dem 1. Oktober bin ich offiziell hier."
In der Verantwortung von Johannes Hesse liegen nun die sieben, zum Kirchspiel gehörenden Kirchengemeinden Ermsleben, Sinsleben, Endorf, Meisdorf, Neuplatendorf, Pansfelde sowie Wieserode und zudem der Religionsunterricht an der Grundschule in Ermsleben. "Mir macht das Spaß, es ist mein absoluter Traumberuf", schwärmt Johannes Hesse, der es mit dem "wunderbaren Satz" hält, "dass Gott uns die Kraft gibt, das zu tun, was wir tun müssen".