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Harz Harz: Am Donnerstag geht es auf Safari

Von HOLGER HADINGA 13.09.2011, 16:13

QUEDLINBURG/MZ. - Tobender Jubel brach aus, als Schulleiterin Birgit Schröder das Geschenk der Aktion "Wir helfen" von der Mitteldeutschen Zeitung präsentierte: einen Tagesausflug mit dem Bus im Wert von 1 000 Euro. Am Donnerstag geht es in den Serengeti-Park in der Nähe von Hannover.

Im Programm, das die stellvertretende Schulleiterin Eva-Maria Siegmund moderierte, ließen die Schülerinnen und Schüler die 20-jährige Geschichte der Einrichtung noch einmal Revue passieren. Da gab es zum Beispiel 1998 das erste Ganzjahresprojekt "Der Regenbogenfisch" oder im Jahre 2004 das Mittelalterprojekt. In passenden Kostümen zu den Projekten tanzen und sangen die jungen Darsteller. Das aufmerksame Publikum dankte mit reichlich Beifall.

Auch die Praktika der Einrichtung wurden auf der Bühne künstlerisch dargestellt. Vorgestellt wurden beispielsweise die Berufe Glaser, Tischler und Maler. Viel Applaus gab es auch für den Mäusetanz, in dem die Jungen und Mädchen davon berichteten, dass die kleinen Nager gerne Käse essen.

Auch Birgit Schröder gab einen geschichtlichen Rückblick: "Was für uns heute so selbstverständlich und ganz normal ist, war vor 20 Jahren ein kleines und historisches Ereignis." Denn zur damaligen Zeit gab es solch eine Einrichtung hier noch nicht. 1991 wurde so die Tagesstätte zur Schule und ermöglichte nun den Kindern sowie Jugendlichen den Unterricht, und zwar unabhängig vom Schweregrad der Behinderung.

Im Laufe der nächsten Jahre entwickelte sich die Schule zu einer Einrichtung, in der alles getan wurde, um in Unterricht und Therapie die Möglichkeiten für die individuelle Förderung jedes Einzelnen umzusetzen. Es bestand stets das Ziel, "die uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung positiv zu begleiten". 1999 bekam die Einrichtung den Namen "Sine Cura". Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt "ohne Sorge".

Weiter betonte Schröder: "Ziel unserer Arbeit ist die Selbstverwirklichung der Schülerinnen und Schüler in sozialer Integration. Sie sollen mit Kopf und Herz lernen." Hilfreich dabei sei die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern. Das sind unter anderem der Ökogarten, das VHS-Bildungswerk oder der Dachverein Reichenstraße. Dafür dankte Schröder. Außerdem freute sie sich, dass unter den vielen Gästen Quedlinburgs Oberbürgermeister Eberhard Brecht (SPD) und Steffi Rienäcker, Regionaldirektorin der Harzsparkasse sowie Vorstandsmitglied der Sparkassenstiftung, waren.

Die Schulleiterin legte auch den Finger in die Wunde. Man habe viele Ziele, aber nur einen Wunsch: "Unser Schulhaus ist in die Jahre gekommen. Der bauliche Zustand wird von Jahr zu Jahr schlechter." Nun entspreche die Schule in ihrer Funktionalität, Barrierefreiheit und Brandschutz nicht mehr den heutigen Erfordernissen. Am Standort Quedlinburg sei eine Gebäudelösung erforderlich.

Ein weiterer Gast war Ulrich Senge, Dezernent für Gesundheit und Soziales des Landkreises Harz. Der Landkreis ist übriges Träger der Sine-Cura-Schule. Senge überreichte als Auszeichnung das so genannte "Gut Drauf-Label - Bewegen, entspannen, essen - aber wie!" Diese Urkunde wurde in Deutschland zum ersten Mal an eine Förderschule übergeben. Sie kommt von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus Köln. Die Quedlinburger haben diese Auszeichnung für das Projekt "Fitnessjuwel" bekommen. Dabei geht es um gesunde und ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung sowie Gesundheitsförderung.

Herzlich begrüßt werden konnten ebenfalls Lehrer und Schüler der polnischen Partnerschule aus Ostrzesow. Dieser Ort liegt zwischen Breslau und Lodz. Direktorin Krystyna Zasinska-Giazik gratulierte zum 20. Geburtstag und wünschte weiterhin viel Erfolg, Motivation und Freude an der Arbeit. Außerdem wünschte sie den Lehrern Geduld mit ihren Schützlingen. Auch die Gäste aus Polen zeigten ein kleines Kulturprogramm. Dabei erklang das Lied "Hoch soll'n sie leben...".

Es wird noch die ganze Woche gefeiert, die Besucher aus Ostrzesow bleiben noch bis zum Sonnabend in der Welterbestadt.