Gewonnener Wellensittich reist nach Mecklenburg
DITFURT/MZ. - Zwar hat auch Rita Herzog einen Garten in der Ditfurter Gemeinschaftsanlage des Rassegeflügelzüchtervereins, den es schon seit 1963 mit zwanzig Parzellen gibt, "aber die Hühner ausstellen will ich nicht". Waren es früher Australorps, so umgeben die rüstige Rentnerin inzwischen Sussex-Hühner, von denen sie vor allem eines bekommt - frische Frühstückseier.
Statt also selbst den Wettbewerb um Punkte und Preise aufzunehmen, hilft Rita Herzog seit Jahren lieber wie Familie Pohle, welche sich um die Verlosung kümmert, und die fleißigen Betreuer des Verpflegungsstandes, dass die jährliche Präsentation bei den Gästen gut ankommt. Immerhin 72 lebende Tiere, wie Kaninchen, Enten, Meerschweinchen oder Vögel, konnten per Los gewonnen werden. "Ein Wellensittich geht sogar auf die Reise nach Mecklenburg", hatte Detlev Pohle einen ausgefallenen Gewinner ausgemacht.
"Diesmal mussten wir sogar wieder die Halle im Heizwerk nutzen", ist Ausstellungsleiter Günther Nolding stolz auf die insgesamt über 600 Tiere, darunter auch 190 Schautauben der Halberstädter Sondervereinsgruppe, denn "im Vorjahr durften wegen einer Sperre nur Tauben gezeigt werden". Dadurch konnten diesmal auch wieder die Vereinsmeister der Hühnerzüchter ermittelt werden. Während die goldbraunen New Hampshire Peter Tecklenberg den Wanderpokal bei den großen Tieren einbrachten, sicherte sich Klaus Koroll mit seinen schwarzen Zwerg-Australorps den Sieg bei den kleineren Exemplaren. Einmal mehr gewann der Vereinsvorsitzende Martin Schellbach mit den roten Spaniertauben die Meisterschaft bei den Tauben.
"Der Ditfurter Zuchtverein ist mit seinen 56 Mitgliedern nicht nur der größte im Landkreis" verkündete Schellbach stolz, "er gehört zugleich zu den ältesten." Traditionen würden deshalb groß geschrieben. Eine davon ist die Vergabe von Gedächtnispokalen. Neben den Preisen zur Erinnerung an das Gründungsmitglied Herbert Wesche und den ehemaligen Vorsitzenden Richard Köther - die Gewinner 2010 heißen Marcel Pohle und Peter Tecklenberg aus Ditfurt - wurde vom Sonderverein erstmals zum Gedenken an das verstorbene Thalenser Mitglied Günter Hille ein Gedächtnispreis für die Schautauben vergeben. Zur Premiere ging dieser Pokal an Ulrich Rauser aus Friedrichsaue.
Während der lokale Vorsitzende des Sondervereins, Erich Kleemann aus Blankenburg, für eine dominant rote Deutsche Schautaube den Ehrenpreis des Landesverbandes gewann, gingen die Ehrenpreise des Kreisverbandes an die Taubenzüchter Günther Nolding mit weißem Brünner Kröpfer, Martin Schellbach (beide Ditfurt) für eine rote Spaniertaube sowie Marco Schmidtke aus Wackersleben für die blauschimmelige Deutsche Schautaube.