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Gernrode Gernrode: Drei Konzerte in der Stiftskirche St. Cyriakus

17.06.2013, 17:52
In der Stiftskirche wird das Kirchweihfest begangen.
In der Stiftskirche wird das Kirchweihfest begangen. privat Lizenz

Gernrode/MZ - Die St. Cyriakus Stiftskirche Gernrode wird in diesem Jahr 1 050 Jahre alt. Grund genug für die Gemeinde, diesen Anlass mit einem großen Fest vom 28. bis 30. Juni zu begehen. Neben vielen Angeboten für Jung und Alt rund um die Kirche und in der Alten Elementarschule, finden drei besondere Konzerte in der Stiftskirche statt.

Am Freitagabend, 28. Juni, erklingen ab 22 Uhr Improvisationen für Orgel, Saxophon, Cello und Percussion. Die Musiker Jörg Naumann, Falk Röske, Gerald Manske, Thomas Rüdiger und Eckhart Rittweger laden ihre Gäste unter dem Titel „Vollmond“ zu einer Reise durch Raum und Zeit ein.

Zeit bleibt stehen, neue Räume werden beschritten. Im Mondlicht verändern die Dinge ihre Farbe. Unter dem Titel „stella splendens- Leuchtender Stern, zeige uns den Weg“ werden am 29. Juni ab 17.30 Uhr die Zuhörer auf eine musikalische Zeitreise durch ein Jahrtausend mit Klara vom Querenberg und Christophe Gautier mitgenommen. „Das Symbol des Sterns spielt in der Musikwelt des Mittelalters eine wichtige Rolle, wenn man sich auf einen Weg begibt“, so Eckhart Rittweger, Kreiskirchenmusikwart. Und so wird der Stern die Konzertbesucher zu den Barden Irlands führen, zu den Pilgern des Jakobsweges mit ihren Cantigas und weiter in das hochmittelalterliche Italien mit den beschwingten Laudi. Die Reise nähert sich heimatlichen Gefilden: die Minnesänger der Wartburg kommen musikalisch zu Wort, die Heilige Elisabeth begegnet den Konzertbesuchern und wir pilgern mit Walther von der Vogelweide ins Heilige Land. Der Weg führt weiter an den Rhein zum Kloster der Heiligen Hildegard von Bingen. Was sie uns hinterlassen hat, erklingt in Hymnen wie von Engeln selbst komponiert.

Musik kommt aus der Stille und dorthin führt sie auch zurück: in die Klosterzellen von St. Gallen und Laon, wo die unsterblichen Werke der Gregorianik im 8. - 10. Jahrhundert niedergeschrieben wurden. Die musikalischen Werke werden begleitet von Texten zu ihrer Entstehung. Klara vom Querenberg - Sabine Lindner Gesang, Harfe, Laute, Orgelportativ, Hackbrett, Flöten, Glocken, Glockenrad, Leier; Christophe Gautier - Thielo Viehrig Fidel, Rebec, Mittelalterliche Leier. Am 30. Juni um 17 Uhr beschließen die vier Kantoreien Gernrode, Ballenstedt, Neinstedt und Aschersleben in einem großen Abschlusskonzert die Feierlichkeiten zum Kirchweihfest. Es erklingen unter anderem ein Gloria von Giovanni Gabrieli, dem venezianischen Komponisten am Markusdom im 16. Jahrhundert, der im besonderen Maße die venezianische Mehrchörigkeit pflegte. An die damalige Aufführungspraxis anknüpfend, werden die vier Kantoreien verteilt im Kirchenraum das Werk erklingen lassen.

Etwa 450 Jahre später entstand in Argentinien unter der Feder von Martin Palmeri (*1965) die Missa a Buenos Aires. Ein Werk, bei dem die traditionellen Messtexte mit dem Argentinischen Tango in einzigartiger Form zusammen geführt werden. Neben der Streicherbesetzung und einem Klavier darf das für den Tango typische Instrument, das Bandoneon nicht fehlen. Gespielt wird das Instrument von der Bandeonista Bettina Hartl aus Berlin. Den Solopart übernimmt Conny Herrmann aus Quedlinburg. Begleitet wird das Ensemble durch die Saxonia music Company , die Leitung hat Eckhart Rittweger.

Weitere Informationen und Eintrittskarten im Vorverkauf erhalten Sie im Evangelischen Pfarramt Gernrode, Burgstraße 3, 06485 Quedlinburg Tel. 039485/275