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Gedränge auf dem Areal der Lebenshilfe Gedränge auf dem Areal der Lebenshilfe: 18. Weihnachtsmarkt in Weddersleben eröffnet

Von Sigrid Dillge 22.11.2015, 16:37
Kinder des Otto-Boldt-Kindergartens zeigten das Stück „Die vier Jahreszeiten“.
Kinder des Otto-Boldt-Kindergartens zeigten das Stück „Die vier Jahreszeiten“. Chris Wohlfeld Lizenz

Weddersleben - Einmal im Jahr platzt der Thalenser Ortsteil Weddersleben aus allen Nähten. Wiesen und Straßenränder sind mit parkenden Autos belegt, per Bus und zu Fuß strömen tausende Menschen zu einem Ziel: Das Areal der Lebenshilfe.

Die dortigen Arbeits- und Aufenthaltsräume erhalten dann ein völlig neues Aussehen. In den Bereichen Zuschnitt, Lackiererei oder Montage sind am Freitag und Samstag vor Totensonntag keine Werkstoffe, sondern weihnachtliche Dekorationen, Handwerkliches, Bücher und viele andere schöne Dinge zu finden. Der Hofbereich verwandelt sich in ein Dorf mit Buden, die unterschiedlichste Gaumengenüsse bereit halten. Auf den Bühnen im Innen- und Außenbereich haben verschiedenartigste Künstler ihre Auftritte.

Vorfreude-Markt öffnete vor allen anderen

In diesem Jahr hatte die Lebenshilfe bereits zum 18. Male weit vor allen anderen weihnachtlichen Märkten in der Region dazu eingeladen, einen Hauch von Advent zu schnuppern. Vorfreude auf die kommenden Wochen bis zum Weihnachtsfest wurde damit wie in den Vorjahren auch geweckt. Und das gleich tausendfach, denn bereits kurz nach der Eröffnung des Marktes herrschte dichtes Gedränge.

Mit dem Vorfreude-Markt präsentiert die Lebenshilfe gemeinsam mit vielen Partnern nicht nur weihnachtliches Flair, sondern auch, zu welchen Leistungen Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen fähig sind. Deutlich wurde dies beispielsweise am Stand der Akademie Überlingen aus Blankenburg. Mini-Hausfassaden aus Holz, hinter die ein Teelicht gestellt werden kann, waren hier unter anderem zu finden. „Das hat eine von unseren Teilnehmerinnen angefertigt, die starke seelische Belastungen hat“, erklärt Werkstattpädagogin Nicole Lorenz-Fürstenau. Die Blankenburger sind jedes Jahr beim Vorfreudemarkt in Weddersleben dabei.

Dinge zum Staunen

„Hier ist immer sehr viel los. Der Markt wird sehr gut angenommen“, schätzt Projektassistentin Petra Wartenberg ein. Sie muss es wissen, denn die Akademie Überlingen ist in den kommenden Wochen bei so gut wie allen Weihnachtsmärkten im Landkreis Harz dabei. Nächstes Wochenende folgt Westerhausen, dann Ilsenburg, Langenstein, das Stemberghaus und viele weitere. So manches Stück der überwiegend aus Holz und in Handarbeit hergestellten Dekorationsartikel, wie stilisierte Tannenbäume oder zipfelmützige Wichtel werden dann wie schon in Weddersleben ihren Weg in die Wohnungen und Häuser der Marktbesucher nehmen.

In etlichen Bereichen des Vorfreudemarktes gab es einfach nur Dinge zum Staunen. „Seit drei Stunden turnt der hier rum und schwitzt nicht“, bemerkt Friedrich Bätzold mit einem Augenzwinkern und zeigt auf die Metallfiguren, die durch Pressluft angetrieben am Reck und Barren einen Aufschwung nach dem anderen machen. Bätzold gehört zu den Ditfurter Dampffreunden, die in Weddersleben rund 20 Modelle aufgebaut hatten. Die Turnhalle gehörte ebenso dazu wie ein Rummelplatz samt Karussells. Die Ditfurter sind begehrt für diverse Ausstellungen. So haben sie bereits jetzt eine Einladung für den Oktober nächsten Jahres. Dann feiert der Blankenburger Modellbahnklub den 30. Jahrestag seiner Ausstellungen, wie Vereinschef Wolfgang Kießling verrät.

Besucher konnten selbst kreativ werden

Wie in jedem Jahr konnten die Marktbesucher auch selber kreativ tätig werden. Das Bearbeiten von Speckstein wurde ebenso angeboten wie das Basteln von Fröbelsternen.

Angelika Lange war gemeinsam mit Enkeltochter Jolina dabei, die Papierstreifen in die richtige Form zu bringen. „Fünf, sechs Stück wollen wir schaffen und damit unseren Adventsstrauß schmücken“, sagte Frau Lange. Die Wernigeröderin hat den Wedderslebener Vorfreudemarkt vor Jahren entdeckt und gehört seither immer wieder zu den Besuchern. „Hier wird man so richtig auf die kommenden Wochen eingestimmt“, ist sie sich sicher. (mz)

Blick in die Miniaturausstellung.
Blick in die Miniaturausstellung.
Chris Wohlfeld Lizenz
Natürlich durfte das Karussell nicht fehlen.
Natürlich durfte das Karussell nicht fehlen.
Chris Wohlfeld Lizenz