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Feuer in Güntersberge Feuer in Güntersberge: Brandort bleibt beschlagnahmt

Von petra Korn 05.09.2015, 10:15
Das Feuer hinterließ ein Bild der Verwüstung: links die Kaufhalle, rechts das zum Ensemble des Mausefallenmuseums gehörende Gebäude.
Das Feuer hinterließ ein Bild der Verwüstung: links die Kaufhalle, rechts das zum Ensemble des Mausefallenmuseums gehörende Gebäude. Torsten Brehme/Feuerwehr Lizenz

Güntersberge - Die Ursache des Brandes, bei dem am Donnerstag in Güntersberge ein Einkaufsmarkt zerstört wurde und die Flammen auch auf ein Gebäude des Mausefallenmuseums übergriffen (die MZ berichtete), ist weiterhin unklar. „Der Brandort bleibt beschlagnahmt. Der Brandursachenermittler wird ihn frühestens am Montag untersuchen können“, sagte Uwe Becker, Sprecher des Polizeireviers Harz. Auch die Schadenshöhe kann die Polizei derzeit noch nicht benennen. Verletzt wurde niemand.

Stundenlanger Kampf

Gegen 7.15 Uhr waren die Einsatzkräfte am Donnerstagmorgen alarmiert worden. Stundenlang kämpften die Kameraden der Feuerwehren Güntersberge, Siptenfelde, Harzgerode, Straßberg, Friedrichsbrunn, Allrode, Stiege, Hasselfelde und Gernrode gegen die Flammen.

Löschwasser wurde dabei nicht nur über Hydranten entnommen; zudem wurden auch vier Löschpumpen für die Wasserentnahme an der Selke aufgebaut und eine weitere am Hofteich.

Gebäude ist stark beschädigt

Aufgrund des dichten Nebeneinanders der Bebauung und der Intensität des Brandes konnte ein Übergreifen der Flammen auf ein unmittelbar neben dem Einkaufsmarkt stehendes Gebäude, welches zum Museumshof des Mausefallenmuseums gehört, nicht verhindert werden. In diesem befanden sich unter anderem das Café und weitere seltene Ausstellungsstücke. Wie Einsatzleiter Patrick Jentsch sagte, breitete sich das Feuer in dem langgestreckten Gebäude in der Zwischendecke weiter aus. „Wir haben das Dach noch geöffnet und gezielt die Brandbekämpfung durchgeführt.“ So habe in einem Teil des Gebäudes verhindert werden können, dass sich der Brand von der Zwischendecke in den Räumlichkeiten darunter ausbreitet. Das Gebäude ist aber sehr stark beschädigt durch das Feuer und das Löschwasser, so der Einsatzleiter und stellvertretende Harzgeröder Stadtwehrleiter.

Restarbeiten am Freitagmorgen

Die Restlöscharbeiten dauerten bis in die späten Nachmittagsstunden; danach wurde eine Brandschutzwache eingerichtet. Dabei wurden die Einsatzkräfte um 18 Uhr durch die Feuerwehr Königerode abgelöst, die die Brandwache über Nacht absicherte. Am Freitagmorgen kam dann noch einmal die Güntersberger Feuerwehr bei Restarbeiten zum Einsatz.

Die Kaufhalle, die bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schon in Vollbrand gestanden hatte, wurde durch die Flammen zerstört. In dem Markt - die einzige Einkaufsmöglichkeit in Güntersberge - wurden Lebensmittel und ein Mischsortiment angeboten.

Museum ist geöffnet

Das Mausefallenmuseum ist weiterhin geöffnet. „Ich hatte Glück im Unglück“, sagte Inhaberin Gabriele Knepper. Mit dem Brand im Hofgebäude sind unter anderem die Weihnachts- und Spielzeugausstellung - „uralte Erzgebirgssachen“ - und viele der hier präsentierten bäuerlichen Gerätschaften wie beispielsweise Pferdekutschen ein Opfer der Flammen geworden, so die Inhaberin. Das direkt an der Bundesstraße 242 liegende Vorderhaus des Museums, in dem Mausefallen und Kuriositäten wie Nachttöpfe, Klostühle oder Keuschheitsgürtel gezeigt werden, blieb bis auf einige zerplatzte Fensterscheiben verschont. Wie Gabriele Knepper sagte, ist das Museum geöffnet; Öffnungszeiten sind wie bisher sonnabends und sonntags 14 bis 17 Uhr; Führungen finden 14 und 15 Uhr statt. „Und in der Woche sind jederzeit Besuche nach telefonischer Voranmeldung möglich.“ Den zerstörten Bereich möchte Gabriele Knepper wieder aufbauen. „Aber das wird eine Weile dauern.“ (mz)

Einsatzkräfte der Feuerwehren bei Löscharbeiten an dem zum Museumshof gehörenden Gebäude, auf das die Flammen übergegriffen hatten.
Einsatzkräfte der Feuerwehren bei Löscharbeiten an dem zum Museumshof gehörenden Gebäude, auf das die Flammen übergegriffen hatten.
chris Wohlfeld Lizenz