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Fasching in Bad Suderode Fasching in Bad Suderode: Suche nach Auftrittsorten

Von Andreas Bürkner 23.01.2018, 10:55
Kein Fasching ohne Männerballett. Auch bei den Suderödern hat es seit jeher einen festen Platz im Programm.
Kein Fasching ohne Männerballett. Auch bei den Suderödern hat es seit jeher einen festen Platz im Programm. Archiv

Bad Suderode - Kinder, wie die Zeit vergeht: Schon seit gut zehn Jahren leitet Doreen Kollmann - anfangs noch unter dem Geburtsnamen Klein - den Suderöder Faschingsclub (SFC) Blau-Weiß. In der einstigen Männerdomäne hat sie sich längst durchgesetzt.

Als der Initiator und langjährige Präsident Claus Karl verstarb, schreckte manchen - wegen der großen Fußstapfen, die er hinterließ - eine Nachfolge ab.

Fasching in Bad Suderode: Schnell die Lücke aufgefüllt

Doch die damals 26-Jährige schaffte es, in kurzer Zeit die Lücke trotz aller Sorgen und parallel zum Berufs- und Familienleben auszufüllen. „Neben dem Training verschiedener Tanzgruppen kam noch die komplette Organisation aller Veranstaltungen und des Programmablaufs hinzu“, beschreibt sie ihre Aufgaben.

Das wohl markanteste Problem des Vereins ist die wiederkehrende Suche nach Auftrittsorten.

Einzig der „Felsenkeller“, in dem einst alles begann, scheint eine stabile Größe bis heute zu sein. Die „Freundschaft“, das „Reißaus“, die „Quarmbecker Klause“ oder der Saal des Kurzentrums als frühere Orte des Frohsinns wurden längst abgerissen oder sind verschlossen.

Fasching in Bad Suderode: Zum Auftritt zu den Narren reisen

„In diesem Jahr werden wir unser Programm neben dem Kur-Café und dem ‚Felsenkeller‘ in Bad Suderode erstmals auch in Stecklenberg zeigen“, kündigt Kollmann an.

Weil viele aus dem Nachbarort zu den Veranstaltungen nach Bad Suderode gekommen wären, habe man den Spieß einfach umgedreht.

Doreen Kollmann: „Der Verkauf für die Veranstaltung am Freitag, 26. Januar, läuft auf Hochtouren, auch wenn es noch einige Karten gibt.“

In der Zeit seines Bestehens, als Gründungsdatum gilt der 11. November 1983, als der Suderöder Faschingsverein erstmals im „Felsenkeller“ feierte, haben die Kurstädter einiges anders gemacht als die Narrenkollegen in der Nachbarschaft.

Beispielsweise erfolgt bis heute am 11.11. kein Rathaussturm. „Nur einmal, zum Zehnjährigen, haben wir die Schlüsselgewalt übernommen“, erinnert sich Urgestein Erika von Nathusius noch.

Ebenso wurde lange Zeit und inzwischen auch wieder auf einen Elferrat verzichtet - in erster Linie aus Platzgründen, aber auch wegen Personalmangels.

„Als wir die große Bühne im Kurzentrum füllen mussten, wurden die Frauen der Karnevalisten davon überzeugt, einen nur aus Damen bestehenden Elferrat zu bilden“, erzählt die Präsidentin. Er löste sich mit der Schließung des Kurzentrums wieder auf.

Fasching in Bad Suderode: Hier heißt es „Halli-Masch“

Ebenso sticht der Schlachtruf des Vereins aus dem vielfach verwendeten „Helau“ heraus. Wegen der Nähe zum Wald und der Pilzsuche der Kurgäste prägt seit Beginn das ausgefallene „Halli-Masch“ die Veranstaltungen und Auftritte der Bad Suderöder, bei denen neben Erika von Nathusius nur noch Erhard Kachel und Hans-Jürgen „Jule“ Schröter von Beginn an zum Verein gehören, sich inzwischen aber nicht mehr am Programm beteiligen.

Auch die Präsidentin, die einst als jugendliche Tänzerin beim Verein anheuerte, lässt in dieser Saison diese Disziplin einmal aus und anderen den Vortritt, um sich zu schonen.

Im Hause Kollmann kündigt sich erneut Nachwuchs an. Dafür wird sie jedoch mit Erhard Schmidt durch das Programm führen.

Getreu dem diesjährigen Suderöder Motto „In Neptuns Reich, da ist was los - der SFC, der feiert groß“ tritt sie dabei an der Seite des Meeresgottes ausgerechnet als Meerjungfrau auf. (mz)

Die bisher einzige Schlüsselübergabe fand 1993 statt.
Die bisher einzige Schlüsselübergabe fand 1993 statt.
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