1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Mutmaßliche Drohung gegen Arzt: Ermittlungen Polizei wegen Bedrohung eines Arztes aus Ballenstedt: Leiche einer in Quedlinburg verstorbenen 35-jährigen Frau obduziert

Mutmaßliche Drohung gegen Arzt Ermittlungen Polizei wegen Bedrohung eines Arztes aus Ballenstedt: Leiche einer in Quedlinburg verstorbenen 35-jährigen Frau obduziert

20.05.2020, 13:17
Das Harzklinikum in Quedlinburg
Das Harzklinikum in Quedlinburg Archiv/Kugenbuch

Ballenstedt/Harzgerode - Die Polizei ermittelt weiter wegen der Bedrohung eines Arztes aus einer Praxis in Ballenstedt. Zugleich sollen weitere Untersuchungen wegen des Todes einer 35-jährigen Frau erfolgen – der Tochter des Mannes, der die Drohung geäußert haben soll.

Die 35-Jährige sei am Dienstag obduziert worden, sagte Hauke Roggenbuck, Leiter der Staatsanwaltschaft Halberstadt. Ein vorläufiges Ergebnis gebe es noch nicht. „Zur genauen Klärung der Todesursache sind noch weitere Untersuchungen erforderlich.“

Die Staatsanwaltschaft hatte nach dem Tod der Frau, die im Klinikum gestorben war, von Amts wegen ein Todesursachenermittlungsverfahren eingeleitet.

Polizei ermittelt weiter gegen einen polizeilich bekannten 62-Jährigen aus Harzgerode

Die Polizei ermittelt unterdessen weiter gegen einen polizeilich bekannten 62-Jährigen aus der Stadt Harzgerode, den Vater der Frau. Dieser habe gegenüber Dritten eine Morddrohung gegen ihn ausgesprochen, hatte der betroffene Arzt aus einer Ballenstedter Praxis gegenüber der MZ erklärt.

Er sei über die Drohung informiert worden. Die Praxis blieb in der vergangenen Woche geschlossen, um die insgesamt zwölf Mitarbeiter zu schützen; inzwischen ist sie wieder geöffnet. Gegen den 62-Jährigen war Anzeige erstattet worden. Das Ermittlungsverfahren, das die Polizei wegen Bedrohung gegen den Mann eingeleitet hat, ist noch nicht abgeschlossen, sagte Polizeisprecher Uwe Becker.

Der 62-Jährige hatte gegenüber der MZ eine Bedrohung dementiert: Es habe in den Gesprächen im Klinikum keinen Streit gegeben, „selbst wenn“ – nach dem Tod der Tochter – „die Worte lauter geworden sind“. Wie er weiter erklärt hatte, habe er bei der Staatsanwaltschaft „Strafantrag wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung“ gegen mehrere Ärzte gestellt.

Der Beschuldigte hat mehrere Ärzte „wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung“ angezeigt

Diese Anzeige sei bei der Staatsanwaltschaft eingegangen, sagte Hauke Roggenbuck. Wie er erklärte, rechne er mit genaueren Ergebnissen zur Untersuchung der Todesursache der 35-Jährigen in sechs Wochen bis zwei Monaten. „Dann kennen wir die Todesursache, und dann können wir die Frage stellen, ob jemand dafür verantwortlich ist.“ (mz/ pek)