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Ehrenpatenschaft für Zwillinge Ehrenpatenschaft für Zwillinge: Bundespräsident Steinmeier ist der Pate

Von Petra Korn 13.09.2019, 05:56
Hatten Spaß beim Termin der Übergabe der Urkunden und Geschenke: Jana Schantin mit Michelle und Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch mit Ilayne. Bundespräsident Steinmeier hat die Ehrenpatenschaft für die Zwillinge übernommen.
Hatten Spaß beim Termin der Übergabe der Urkunden und Geschenke: Jana Schantin mit Michelle und Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch mit Ilayne. Bundespräsident Steinmeier hat die Ehrenpatenschaft für die Zwillinge übernommen. Marco Junghans

Quedlinburg - Ganz ruhig verfolgen Ilayne und Michelle das Geschehen um sie herum. Dabei sind sie am Donnerstag die Hauptpersonen im Büro des Quedlinburger Oberbürgermeisters Frank Ruch (CDU). Haben sie doch einen ganz besonderen Paten: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat für die Zwillinge, die gemeinsam mit ihrer Mutter und fünf Geschwistern in Quedlinburg leben, die Ehrenpatenschaft übernommen.

„Das ist ein ganz besonderes Ereignis für uns“, sagt Frank Ruch (CDU), als er die Urkunden und das Patengeschenk - einen Scheck über 1.000 Euro - übergibt und auch eigene kleine Geschenke für die Mädchen hat.

Zwillinge sind acht Wochen zu früh geboren

Ilayne und Michelle Rosplesch wurden am 17. Dezember um 17.24 Uhr in Wernigerode geboren - acht Wochen zu früh, erzählt die Mutter der Mädchen, Jana Schantin. Die Zwillinge sind das sechste und siebente Kind der Quedlinburgerin.

Eigentlich, erzählt die 34-Jährige, habe sie nur zwei Kinder haben wollen. „Dann dachte ich, ein drittes könnte man auch haben ...“ Zu ihrer Familie gehören heute drei Jungen, zwölf, sechs und vier Jahre alt, zwei neun und zwei Jahre alte Mädchen und die acht Monate alten Zwillinge. „Wir haben eine große Wohnung, da ist Platz genug für alle“, erzählt Jana Schantin. Unterstützung bei der Betreuung ihrer Kinder könnte sie beantragen, „aber das will ich nicht. Ich mache alles allein, und die älteren Kinder helfen alle mit.“ Selbst die Zweijährige, berichtet sie mit einem Schmunzeln, helfe beim Füttern der Zwillinge. „Das klappt super.“

Der Tag beginnt um 5.30 Uhr

Morgens steht Jana Schantin um 5.30 Uhr auf. Frühstück machen, Kinder wecken, die älteren Geschwister der Zwillinge in die Schule oder die Kindertagesstätte bringen, einkaufen, Wäsche waschen - mindestens eine Maschine pro Tag - Haushalt, die Kinder am Nachmittag wieder abholen, Hausaufgaben, spielen ... „Feierabend habe ich 20 Uhr, dann schlafen alle“, erzählt Jana Schantin.

Noch ist sie in Elternzeit. Doch wenn Ilayne und Michelle die Kindertagesstätte besuchen, „möchte ich wenigstens in Teilzeit arbeiten gehen. Nur Mutter und zu Hause sein, das will ich nicht“, sagt die 34-Jährige, die gelernte Erzieherin ist, dann aber lieber im Einzelhandel und nicht in ihrem Beruf arbeiten möchte. Viele Kinder habe sie ja schon zu Hause um sich, erklärt sie mit einem Lachen.

2009 schon eine Patenschaft für Quedlinburger

2009 gab es schon einmal eine Ehrenpatenschaft in der Welterbestadt: Damals übernahm diese Horst Köhler für einen jungen Quedlinburger. Mit der Ehrenpatenschaft für das siebente Kind einer Familie, die symbolischen Charakter hat, sollen die Bedeutung von Familien und Kindern für das Gemeinwesen unterstrichen und das soziale Ansehen kinderreicher Familien gestärkt werden. Seit 1949 wurden bis Ende vergangenen Jahres insgesamt rund 80.800 Ehrenpatenschaften übernommen. (mz)