1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Diese Biologielaborantin am Julius-Kühn-Institut Quedlinburg ist dreifach spitze

Forschung an Kulturpflanzen Diese Biologielaborantin am Julius-Kühn-Institut Quedlinburg ist dreifach spitze

Wir sprachen mit Hannah Ziesche über die Auszeichnung der IHK, die Arbeit im Labor und im Gewächshaus und ihre nächsten Ziele.

Von Uwe Kraus 19.11.2021, 10:00
Hannah Ziesche ist beste Auszubildende im Kammerbezirk Magdeburg. Gelernt hat die Thalenserin im JKI.
Hannah Ziesche ist beste Auszubildende im Kammerbezirk Magdeburg. Gelernt hat die Thalenserin im JKI. Foto: Uwe Kraus

Quedlinburg/Thale/MZ - Biologielaborantin Hannah Ziesche trifft man in ihrem eigenen Labor am Fachinstitut für die Sicherheit biotechnologischer Verfahren bei Pflanzen. Seit 1. Oktober hat sie ihre feste Stelle am Julius-Kühn-Institut Quedlinburg.

Doch die Wissenschaftseinrichtung wirkt ihr nicht fremd. Hat sie doch hier ihre Ausbildung absolviert und im Sommer, ein halbes Jahr früher, mit Erfolg abgeschlossen. Sehr erfolgreich, denn vor wenigen Tagen ehrte sie die Industrie- und Handelskammer Magdeburg in der dortigen Johanniskirche gleich dreifach: als Bezirksbeste, für die besten Ausbildungsergebnisse im Beruf Biologielaborantin und für die bundesweite Spitzenposition.

Für die junge Frau aus Thale gab es schon lange vor dem Abitur am Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium keine Frage: Es zieht sie ins Labor. „In der 10. Klasse habe ich ein Praktikum in der Leipziger Uni-Klinik absolviert. Das hat mir noch mal bestätigt: Das ist es!“

„Es ist ziemlich spannend, so nah an relevanten Forschungsfragen der Kulturpflanze mitarbeiten zu können.“

Hannah Ziesche, Biologielaborantin am Julius-Kühn-Institut Quedlinburg.

Ihre Mitstreiterinnen in der Berufsschule in Bitterfeld-Wolfen kamen aus ganz verschiedenen Laboren, das Spektrum spannte sich vom Krankenhaus bis zur Wasseranalyse. „Wir arbeiten mit Pflanzen“, erklärt sie selbstbewusst. „Mikrobiologie, Molekularbiologie, im Gewächshaus, auf dem Feld und bei der In-vitro-Forschung wird unser Können benötigt.“

Hannah Ziesche findet es „einfach ziemlich spannend, so nah an relevanten Forschungsfragen der Kulturpflanze mitarbeiten zu können“. Es sei wichtig gewesen, dass sie in der Ausbildung auch Stationen am Institut für Züchtungsforschung in gartenbaulichen Kulturen und am Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz des Standorts Quedlinburg durchlaufen hat. „Dadurch konnte ich verschiedene Arbeitsgruppen kennenlernen.“

„Ich muss zugeben, dass mir vor meiner Ausbildung am JKI vielleicht nicht so klar war, wie zentral Nutzpflanzen in unserem Alltag sind.“ Diese werden nicht nur in der menschlichen Ernährung, sondern auch als Tierfutter oder nachwachsende Rohstoffe benötigt. Umso wichtiger sei daher die Forschung zur Anpassung dieser Kulturpflanzen an fortwährende Veränderungen der Umwelt.

Als Biologielaborantin unterstützt Hannah Ziesche die Wissenschaftlerinnen des Fachinstituts für die Sicherheit biotechnologischer Verfahren bei Pflanzen in der Arbeit zur Risikobewertung gentechnisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft oder bei der Bewertung neuer Züchtungsmethoden.

Ihr Arbeitgeber hält es für einen Gewinn, eine so gut ausgebildete Fachkraft am Standort Quedlinburg halten zu können. „Ich möchte aber auch erstmal gar nicht woanders hin. Ich liebe die Region, bin hier groß geworden und mag die familiäre Atmosphäre, auch am Institut“, betont sie.

Doch ohne Wissenszuwachs „wäre es ziemlich langweilig“. So visiert die junge Laborantin für den Sommer 2022 die Prüfung zur biologisch-technischen Assistentin an. Darauf aufbauend könne sie sich langfristig auch ein berufsbegleitendes Fernstudium der Molekularbiologie vorstellen. „Schließlich will man ja seinen Horizont erweitern.“