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Diakonie-Pflegedienst in Quedlinburg Diakonie-Pflegedienst in Quedlinburg: Wohnen bleiben bis ins Alter

Von Gerd Alpermann 27.03.2015, 20:00
Die neuen Räume des Diakonie-Pflegedienstes eröffneten die Vorstände der Evangelischen Stiftung, Hans Jaekel (r.) und Stephan Zwick (l.), sowie der Wohnungsgenossenschaft, Daniel Resch (2.v.r.) und Peter Stentzel (2. v.l.) .
Die neuen Räume des Diakonie-Pflegedienstes eröffneten die Vorstände der Evangelischen Stiftung, Hans Jaekel (r.) und Stephan Zwick (l.), sowie der Wohnungsgenossenschaft, Daniel Resch (2.v.r.) und Peter Stentzel (2. v.l.) . Chris Wohlfeld Lizenz

Quedlinburg - Der Diakonie-Pflegedienst befindet sich seit Freitag in der Erlenstraße 4 im Kleersgebiet in Quedlinburg.

Damit ist die Vereinbarung vom Juni vergangenen Jahres zwischen der Wohnungsgenossenschaft Quedlinburg und der Evangelischen Stiftung Neinstedt, die den Pflegedienst betreibt, mit Leben erfüllt. Unter dem Motto „Hier möchte ich wohnen bleiben“ sind die beiden Partner dabei, neue Wege zu beschreiten, um Bewohner bzw. Pflegebedürftige weiterhin für sich zu gewinnen.

„Wir reagieren damit auf den demografischen Wandel. Wir möchten erreichen, dass Menschen, auch wenn sie älter werden und Pflege bedürfen, in ihrem angestammten Wohnumfeld bleiben können und nicht in ein Pflegeheim umziehen müssen“, erklären die beiden Vorstände der Wohnungsgenossenschaft Peter Stentzel und Daniel Resch.

Die Wohnungsgenossenschaft Quedlinburg besitzt einen Wohnungsbestand von 1 134 im Kleersgebiet und 546 in der Süderstadt. Die Wohnungsgenossenschaft hat über 2 000 Mitglieder und ist im Jahr 1990 entstanden. Vorgänger waren zwei von Betrieben zu DDR-Zeiten getragenen Genossenschaften.

Nach dem 1889 ins Leben gerufenen „Deutschen Genossenschaftsgesetz“ ist eine Genossenschaft ein basisdemokratischer Wirtschaftsbetrieb zum Wohle seiner Mitglieder, ist dem Internetauftritt der Wohnungsgenossenschaft zu entnehmen. Durch die Einzahlung von Anteilen werden sie quasi Miteigentümer am genossenschaftlichen Kapital.

Als neues Projekt plant die Wohnungsgenossenschaft hinter der Erlenstraße 4 im Kleersgebiet weitere Wohnungen, ähnlich wie im Lindengarten, zu errichten. Die Fläche zwischen dem Sechs-Geschosser und einem Einkaufsmarkt wurde bereits erworben und von Bäumen und Sträuchern befreit. Planungen sind angelaufen. Voraussichtlich in zwei Jahren soll gebaut werden.

Peter Stentzel zählt auf, was seit 2012, als ein Katalog mit Service-Angeboten vorgelegt worden war, erreicht wurde. Dies reicht von barrierefreien Umbauten über Dienst- und Handwerkerleistungen bis hin, ganz neu, zu einem zeitgemäßen Informationssystem mit einem eigenen Fernsehauftritt für Bewohner der Genossenschaft. „Mit dem Pflegedienst unterbreiten wir ein weiteres Angebot für hilfebedürftige Menschen direkt dort, wo viele unserer Mitglieder wohnen“, ergänzt Daniel Resch.

In den zurückliegenden Monaten wurden vier Einraumwohnungen im Erdgeschoss der Erlenstraße 4 für den neuen Stützpunkt der Diakonie umgebaut. „Dies ist der einzige Wohnblock mit einem Fahrstuhl in dem Gebiet, wodurch alle Wohnungen auch von hilfebedürftigen Menschen erreicht werden können“, erklärt Daniel Resch: „Deshalb haben wir gerade diesen Sechs-Geschosser, der vor allem Ein-Raum-Wohnungen besitzt, für den Pflegedienst ausgewählt.“ Um dem Sicherheitsbedürfnis entgegen zu kommen, sei im Eingangsbereich dieses Hauses zudem ein Wachdienst eingerichtet worden.

Der Diakonie-Pflegedienst der Evangelischen Stiftung Neinstedt ist von der Carl-Ritter-Straße, vom evangelischen Gemeindehaus, in die Erlenstraße 4 umgezogen. „Wir sind so dichter an den betreuten Menschen dran, die dort wohnen bleiben möchte, wo sie schon lange leben“, erklärt Pflegedienstleiterin Monika Bode zum Umzug in das Kleersgebiet. „Wir haben hier mehr Platz und erweitern unser Angebot mit einer Nachtversorgung“, informiert sie. Rund 100 pflegebedürftige Menschen vor allem in Quedlinburg und Thale werden derzeit vom Diakonie-Pflegedienst mit 17 Mitarbeiterinnen umsorgt.

Pflegedienst erweitert sein Angebot

„Daran ändert sich mit dem Umzug nichts. Wir haben nur eine neue Anlaufstelle und erweitern unser Angebot“, betont die Pflegedienst-Leiterin. In der Erlenstraße 4 gibt es auch ein Mietercafé, das zu einem Treffpunkt für Bewohner im Haus und dem Umfeld werden soll, für Menschen, die zum Beispiel das Gespräch oder den Rat zur Pflege suchen oder sich einsam fühlen. „Wir werden sehen, wie es sich entwickelt. Danach entscheiden wir weiter, was zum Angebot, zum Beispiel ein Spielenachmittag, gehören wird“, sagt Monika Bode.

Umzug ist ein Neuanfang

Die Pflegedienstleiterin, die seit zehn Jahren bei der Diakonie der Evangelischen Stiftung Neinstedt arbeitet, verweist darauf, dass mit dem Umzug auch ein Neuanfang gemacht wird. Es gehe darum, die Angebote entsprechend einer älter werdenden Bevölkerung zu entwickeln. Monika Bode sieht „die Pflege als Berufung an“. „Wer von uns betreut werden will, ist willkommen.

Ich würde keinen wegschicken, sondern immer das Mögliche unternehmen, um einen Weg zu finden.“ Damit werde der Anspruch erfüllt, Menschen so zu unterstützen, damit sie in ihrer Wohnung im Alter bleiben können. (mz)

Vor dem Eingang zur Erlenstraße 4 gestaltete die Kindertagesstätte „Spielstunde“ ein Programm.
Vor dem Eingang zur Erlenstraße 4 gestaltete die Kindertagesstätte „Spielstunde“ ein Programm.
Chris Wohlfeld Lizenz