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Deutliche Absage an Wünsche aus Bad Harzburg

Von Detlef Horenburg 07.09.2007, 15:25

Halberstadt/MZ. - Die Niedersachsen hatten vorgeschlagen, auf der Bahnstrecke Halberstadt-Wernigerode-Vienenburg den Regionalexpress über Bad Harzburg fahren zu lassen. Bad Harzburgs Bürgermeister Ralf Abrahms begründete seinen Fahrplan-Vorschlag damit, dadurch würden die Harzer Tourismuszentren Bad Harzburg und Braunlage ebenfalls von der verbesserten Zugverbindung zwischen Halle und Hannover profitieren können.

Die Regionalexpressstrecke zwischen Halle und Hannover verbindet den Harz mit zwei weiteren wichtigen Wirtschaftsräumen, heißt es in der Beschlussvorlage der Kreisverwaltung. Zur Verbesserung der technischen Infrastruktur erfolgt deshalb durch die DB Netz AG zur Zeit der Ausbau der Stecke Halberstadt-Wernigerode-Ilsenburg-Vienenburg auf Geschwindigkeiten bis zu 160 Kilometer pro Stunde. Der Streckenausbau soll künftig eine Reisezeit zwischen Halberstadt und Vienenburg von 33 Minuten ermöglichen. Allein zwischen diesen beiden Städten (einschließlich Bahnhof Halberstadt) werden etwa 100 Millionen Euro investiert, um eine modernisierte Strecke und somit kürzere Fahrzeiten zu erreichen.

Zwischen den Ländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt habe es entsprechende Abstimmungen gegeben, bei der ein Fahrplankonzept für die Regionalexpresszüge ohne Führung über Bad Harzburg einvernehmlich verabredet wurde, heißt es aus der Kreisverwaltung. Nach Informationen der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA GmbH) distanzierte sich plötzlich die niedersächsische Seite von den Verabredungen zum Fahrplanangebot und favorisiert eine Führung der Strecke über Bad Harzburg. Die Folge wären eine Fahrzeitverlängerung von ca. 20 Minuten und schlechtere Umsteigebedingungen im Knoten Hildesheim auf den ICE. Gelingt es nicht, die ursprünglich geplante Streckenführung umzusetzen, dann hat die Modernisierung des Gleisnetzes ein wesentliches Ziel verfehlt und die Verlegung des Taktknotens Wernigerode nach Ilsenburg wäre nicht erforderlich gewesen, meint die Kreisverwaltung. Ein solcher Nachteil sei für den Landkreis Harz nicht hinnehmbar.

Für den Fall, dass der Regionalexpress nicht über Bad Harzburg angebunden wird, bestehe immerhin von dort aus die Möglichkeit eines Anschlusses in Goslar. Der Landkreis Harz erwartet, so hieß es weiter im Ausschuss, dass die in diesem Zusammenhang getroffenen Absprachen eingehalten werden. Nur so wird die gewollte Fahrzeiteinsparung auf der Strecke von insgesamt 20 Minuten erreicht und günstige Anschlüsse im Knoten Hildesheim an ICE-Verbindungen werden ermöglicht. Für den Landkreis Harz hat die schnelle Verbindung des Regionalexpresses nach Hannover deshalb höchste Priorität. Sogar ein Anschluss des Regionalexpresses bis zum dortigen Flughafen werde unterstützt.