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Bronzenes Ehrenzeichen für versierte Helfer in der Not

Von Andreas Bürkner 19.11.2007, 17:09

Quedlinburg/MZ. - Deuter wusste natürlich, wer ihm zu dieser Ehre verholfen hatte: "Mein Dank gilt allen Helfern, aber auch den verständnisvollen Angehörigen, den Partnern, Sponsoren und Arbeitgebern, die unsere ehrenamtliche Arbeit unterstützen." Persönlich hob er noch die Gründer Norbert Mertens und Helmuth Stephan sowie den früheren Quedlinburger Feuerwehrchef Werner Steiner hervor, die ihn auf seinem Weg zur Leitung besonders tatkräftig unterstützt hätten.

"Das THW ist eine große Familie, welche durch Vertrauen, Ehrlichkeit, Respekt und Akzeptanz zusammengehalten wird", beschrieb Deuter den Hintergrund, um auf 240 000 Dienststunden für Ausbildung, Übungen, Arbeiten an der Technik und im Stützpunkt sowie für Veranstaltungen zu verweisen. Über einhundert Einsätze gab es nicht nur in der Stadt und im früheren Landkreis Quedlinburg, auch in Brehna, Köthen, Eisleben oder Oschersleben wurde Hilfe benötigt.

Auch beim Hochwasser an Oder und Elbe oder kürzlich in Stecklenberg kamen Personal und Technik des THW zum Einsatz. Selbst bei der Trinkwasseraufbereitung im Iran, bei Bergungsarbeiten in Frankreich nach einem Orkan, zur Stromversorgung in Sierra Leone oder den Aufbauarbeiten im Kosovo waren Quedlinburger beteiligt.

Eine Schau von den zehn Ortsgruppen des Nordens Sachsen-Anhalts mit moderner Rettungstechnik zeigte die Möglichkeiten für verschiedenste Katastrophenfälle auf . Steffen Bornemann erläuterte u.a. die Beleuchtung mit nicht blendenden Scheinwerfern oder Helium-Ballons, Räumung mit schwererer Technik, die Ortung von Personen mit Hunden und Sensoren oder das Anlegen einer Ölsperre im Wasser. "Wir bereiten die Helfer in speziellen Fachgruppen auf ihren Einsatz vor, damit sie auf Anforderung Feuerwehr oder Polizei fachgerecht unterstützen können." Selbst um den Nachwuchs müssen sich die Quedlinburgern kaum Sorgen machen: Die fünfzehn Junghelfer zwischen zehn und achtzehn Jahren unter der Regie von Caroline Ulrich und Anne Dammeier stellten ihren hohen Ausbildungsgrad bei Wettbewerben des THW unter Beweis und wurden gleich dreimal hintereinander Landesmeister.

Auch bei den nicht ganz so ernsten Highlandgames zum Jubiläum mit kuriosen Disziplinen wie Schlauchkegeln, Holzstammsägen, Sandsackstapeln, Rundholzweitwurf oder Arbeitsstiefelweitwurf landeten sie auf Platz eins in der Nachwuchswertung. Ausgerechnet die Chefs aus der Magdeburger Geschäftsstelle siegten unter vierzehn Teams bei den Erwachsenen. Die Quedlinburger THW-Ortsgruppe überließ der befreundeten Alten Schützengesellschaft sogar Platz zwei, während überraschend die einheimische Feuerwehr ihre Schwierigkeiten hatte.

Interessenten an der THW-Arbeit können sich freitags ab 19 Uhr am Standort an der Alten Mühle an der Straße in Richtung Weddersleben einfinden.