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Hotel "Haus Graun" Brinkstraße Bad Suderode: Eigentümer des Kurzentrums planen Senioren-Wohnungen in ehemaligem Hotel Haus Graun

Von Petra Korn 19.01.2019, 13:55
Die historische Fassade des ehemaligen „Haus Graun“ in der Bad Suderöder Brinkstraße soll, wie der Entwurf des Architekten zeigt, wiederhergestellt werden.
Die historische Fassade des ehemaligen „Haus Graun“ in der Bad Suderöder Brinkstraße soll, wie der Entwurf des Architekten zeigt, wiederhergestellt werden. Entwurf: Rainer Michael Klotz

Bad Suderode - Die European Special Properties GmbH will nicht nur das Kurzentrum in Bad Suderode revitalisieren und um den Neubau einer Reha-Klinik für Osteoporose- und Neurodermitiserkrankte erweitern.

Sie will auch auf der Fläche des Grundstücks Brinkstraße 20 bis 22 ein Pflegeheim und ein kleines Studentenwohnheim errichten. „Wir haben das Grundstück erworben“, sagte der Geschäftsführer der European Special Properties GmbH, Kolja Richard Wirtz, auf Anfrage der MZ.

Ortschaftsrat befürwortet das Projekt

Für das Projekt soll jetzt ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. Der Ortschaftsrat Bad Suderode hat den Aufstellungsbeschluss am Donnerstagabend einstimmig befürwortet. Er geht nun zur weiteren Beratung in den Bauausschuss und soll dem Stadtrat Quedlinburg am 21. Februar zum Beschluss vorgelegt werden.

Im November vergangenen Jahres habe der Eigentümer bereits eine Bauvoranfrage für das Projekt beim Bauordnungsamt des Landkreises gestellt, erklärte der stellvertretende Oberbürgermeister Wolfgang Scheller in der Ortschaftsratssitzung.

Dieser sei nicht zugestimmt worden - wegen der Größe des Vorhabens und weil sich ein Teil der Fläche im sogenannten Außenbereich befindet. Daher soll nun ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden.

Ehemaliges Hotel „Haus Graun“ stand über zwei Jahrzehnte leer

Die Brinkstraße 20 bis 22 - das war ein als „Haus Graun“ bekannter Hotelkomplex, der nach der Wende über zwei Jahrzehnte leer stand und verfiel. Im September 2013 brannte eines der beiden Haupthäuser aus; dieser Teil wurde im März 2016 abgerissen.

Wie Kolja Richard Wirtz der MZ sagte, sei geplant, die historische Straßenansicht wiederherzustellen. Auf dem dahinterliegenden Grundstück solle neu gebaut werden. Mit dem Projekt sollen ein Pflegeheim bzw. altengerechtes Wohnen mit 120 Zimmern und ein Studentenwohnheim mit 60 Zimmern entstehen.

120 Zimmer für Senioren und weitere 60 Zimmer für Studenten

„Der Bedarf an Pflegekräften ist hoch. Unser Plan sieht vor, dass in der Reha-Klinik Schwestern und Pflegepersonal ausgebildet werden“, erklärte der Geschäftsführer. Deshalb sei daran gedacht, Mini-Appartements zu bauen, die - je nach Bedarf - genutzt werden könnten: für die Auszubildenden, aber beispielsweise auch für Besucher der Senioren im Heim oder Begleiter der Patienten der Reha-Klinik.

Zu einem möglichen Investitionsvolumen konnte der Geschäftsführer noch keine Angaben machen. Abzuwarten sei zunächst, wie sich Ortschaft und Stadt zu den Vorschlägen der GmbH positionieren werden.

Im Ortschaftsrat wurde das Vorhaben positiv aufgenommen. Der Erhalt eines denkmalgeschützten Gebäudes und die Nutzung des dahinterliegenden Bereiches - „das könnte uns insgesamt nur guttun“, sagte der stellvertretende Ortsbürgermeister Gerd Adler (Verein der Gewerbetreibenden und Selbstständigen, VGS).

Kurzentrum soll umgebaut und saniert werden

„Man kann nur zustimmen und dem Stadtrat die Empfehlung zum Beschluss geben“, erklärte Hans-Joachim Wagner (VGS), „um so schneller kann der Investor arbeiten und die Sache voranbringen.“

Im Stadtrat bereits beschlossen wurde die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Kurzentrum. Vorgesehen ist unter anderem, das Kurzentrum zu sanieren und umzubauen für die Unterbringung von Fachärzten im Bereich des Kur-, Reha- und Pflegebetriebs.

Auch ein Veranstaltungs- und Tourismuscenter sowie Gastronomie sollen hier Platz finden, Schwimmbad und Wellnessbereich saniert werden. Im alten Badehaus sollen weitere Therapie- und Behandlungsräume entstehen. Als Neubau hinzukommen soll die Reha-Klinik mit 166 Zimmern.

Die Arbeiten am Bebauungsplan laufen, sagte Kolja Richard Wirtz. „Da geht alles seinen Gang.“ Wie er auf Nachfrage weiter erklärte, habe sich die Idee, bereits jetzt Ärzte in ehemaligen Kurzentrum ansässig werden zu lassen, nicht umsetzen lassen. „Es gab sehr großes Interesse“, erklärte Wirtz.

Doch für die Mediziner habe es keine Planungssicherheit gegeben, wenn sie jetzt für ein Jahr ihre Praxis im Kurzentrum betreiben könnten und dann wieder im Anschluss an Bauarbeiten, „von denen wir nicht sagen können, wie lange diese dauern“. (mz)