Doppel-Fest Bauprojekt„Brauns Quartier“ in Quedlinburgwächst weiter
Am Freitag ist für ein Wohnhaus Richtfest, für ein weiteres Grundsteinlegung gefeiert worden.

Quedlinburg/MZ - Grundsteinlegungen hat es hier ebenso schon gegeben wie Richtfeste. Am Freitag aber gibt es eine Premiere in „Brauns Quartier“ am Quedlinburger Harzweg: Während für ein weiteres neues Wohnhaus, das im Rohbau steht, Richtfest gefeiert wird, erfolgt gleichzeitig für das nächste die Grundsteinlegung.
„Mein Sohn Carl Wolfgang und ich sind stolz, als Investoren solche Projekte umsetzen zu können“, sagte Bauherr Wolfgang Finck, geschäftsführender Gesellschafter der „Brauns Quartier GmbH“ und Investor. Die beiden Bauherren legten gemeinsam mit Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) und Isabella Beugger, einer künftigen Wohnungseigentümerin, eine mit Zeitzeugnissen gefüllte Schatulle in die Bodenplatte des nun wachsenden Wohnhauses Nummer fünf.
Richtkranz schwebt über Nummer 7
Es folgt dem Haus Nummer sieben, über dem am Freitag der Richtkranz schwebte und für das - nachdem Zimmerermeister Guido Nowak den Richtspruch verkündet hatte - Carl Wolfgang Finck und Dennis Brunzel, Eigentümer einer hier entstehenden Wohnung, die letzten Nägel im Gebälk des symbolischen Dachstuhls versenkten.
Im Haus sieben - hier entstehen neun Wohnungen - seien bereits die Fenster eingebaut, noch vor dem ersten Frost solle auch der Außenputz aufgebracht sein, sagte Wolfgang Finck. Der Innenausbau laufe, im Frühjahr sollen die Wohnungen übergeben werden. Dass für Haus Nummer fünf gerade die Bodenplatte betoniert wird „ist auch absolut im Zeitplan“, so der Bauherr weiter. „Im nächsten Spätfrühjahr können wir hier Richtfest feiern.“

Möglich sei das alles nur, weil viele daran mitwirken, bedankte sich Wolfgang Finck bei allen am Bau Beteiligten - bei Architekten, Fachplanern, den Mitarbeiter der bauausführenden Unternehmen. Und den Eigentümern der entstehenden Wohnungen. „So wie verkauft wird, so können wir auch bauen“, sagte Wolfgang Finck. Er verhehlte nicht, dass die „inflationären Preissteigerungen“ - etwa allein für das Material im Holzbau 46 Prozent - „wehtun“. Dennoch: Die Häuser zwei und drei sollen folgen, „Brauns Quartier“ dann Anfang 2025 weitestgehend fertiggestellt sein.
„Der Bedarf an modernem, höherwertigem Wohnraum ist ungebrochen da“
Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) bezeichnete die Entwicklung von „Brauns Quartier“ - die neuen Wohnhäuser entstehen auf einem ehemaligen Fabrikgelände - als „beispielgebendes Ensemble“ und bedankte sich bei den Investoren für deren Initiative. Moderne Wohnprojekte wie dieses „haben dazu beigetragen, dass wir in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich mehr Zuzüge als Wegzüge verzeichnet haben“, so der Oberbürgermeister.
„Der Bedarf an modernem, höherwertigem Wohnraum ist ungebrochen da“, schätzt Wolfgang Finck ein. „Was mich fasziniert, ist der Zuspruch, den wir von außerhalb haben.“ Die am weitesten weg wohnenden Interessenten, die eine Wohnung in „Brauns Quartier“ gekauft haben und jetzt in Quedlinburg leben, kamen aus Nordrhein-Westfalen.

Aktuell noch in Wolfsburg wohnt Isabella Beugger. Nach viele Jahren in Ballenstedt war sie einst der Arbeit wegen weggezogen. Jetzt Rentnerin, „zieht es mich wieder zurück. Die Stadt selbst gefällt mir, man ist wieder zu Hause“, und die Kinder wohnten in der Nähe, sagte sie.
Verbindung von Moderne mit dem Historischen
„Wir sind sehr überzeugt von Quedlinburg, es ist eine wunderschöne Stadt“, erklärte Dennis Brunzel, der sich gemeinsam mit seiner Freundin Laura Schmidt für eine Wohnung in „Brauns Quartier“ entschieden hat. Das Projekt gefalle ihnen, es „verbindet das Moderne mit dem Historischen in Quedlinburg“, sagte Laura Schmidt. Beide leben in Hannover, waren durch einen Fernsehbeitrag auf die Welterbestadt aufmerksam geworden. „Dann sind wir für ein Wochenende hergefahren und haben uns in die Stadt verliebt.“ Der Arbeit wegen würden sie erst einmal in Hannover bleiben, wollten die Wohnung zunächst vermieten - aber dann, wenn das möglich sei, nach Quedlinburg ziehen.
Mit „Brauns Quartier“ wird eine innerstädtische Brache neu belebt: 90 Wohnungen entstehen in 9 Häusern - 4 mit insgesamt 36 Wohnungen sind fertig -, im ehemaligen Kontorgebäude sind Büroräume entstanden. Insgesamt sollen rund 18 Millionen Euro investiert werden.