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Bauarbeiten in Schielo Bauarbeiten in Schielo: Bohrgerät nimmt Arbeit auf

Von petra korn 08.01.2015, 20:47
Das Drehbohrgerät im Einsatz.
Das Drehbohrgerät im Einsatz. chris wohlfeld Lizenz

Schielo - Zentimeter um Zentimeter gräbt sich der an einem langen Mast hängende große Bohrer in das Erdreich. Dabei dreht er zugleich ein Rohr in die Tiefe. Wieder und wieder wird der Bohrer nach oben gezogen, das Erdreich abgerüttelt, der Bohrer neu angesetzt - bis die erforderliche Tiefe erreicht, das Rohr fast in der Erde verschwunden ist.

Schwere Technik ist derzeit an der Ortsdurchfahrt der Kreisstraße in Schielo im Einsatz: Die Fleck Spezialtiefbau GmbH aus Hannover ist dabei, mit Hilfe eines Drehbohrgerätes eine neue Stützwand zu errichten. Dafür werden die mit dem Bohren in das Erdreich gedrehten Rohre mit Beton gefüllt, so dass Betonpfähle - die Rohre werden dann wieder entfernt - entstehen. Errichtet wird hier eine sogenannte überschnittene Betonpfahlwand, erklärt Felix Jockel, Projektleiter bei der Firma Fleck.

Das heißt, dass die runden Bohrungen sich überlappen. Zu erkennen ist das auch auf der eigens gefertigten Betonschablone, an der sich das Drehbohrgerät nun entlang arbeitet. Gebohrt wird übrigens für die neuen, teils mit Stahlbewehrung versehenen Betonpfähle - gemessen ab der Schablonen-Oberkante - bis zu sieben Meter tief. Die Arbeiten für die neue Stützwand soll bis Mitte Januar abgeschlossen sein, sagt Felix Jockel.

Die Errichtung des neuen Stützbauwerks im Erdreich, von dem am Ende nur ein Kappengesims mit Geländer zu sehen sein wird, ist ein Bestandteil des zweiten Bauabschnitts zum Ausbau der Ortsdurchfahrt der Kreisstraße in Schielo. Der Landkreis Harz plant, die gesamte Ortsdurchfahrt bis Ende November erneuert zu haben.

Erster Bauabschnitt 2007

Nach einem ersten Bauabschnitt im Jahr 2007 begann im Herbst vergangenen Jahres der zweite Bauabschnitt als Gemeinschaftsmaßnahme von Landkreis, Zweckverband Ostharz und der Stadt Harzgerode mit dem ersten Teilabschnitt rund um den Teich. Dies ist zugleich der aufwändigste Teil, weil das alte, die Straße tragende, aber hinfällige Stützbauwerk durch eine neue, 28 Meter lange Bohrpfahlwand ersetzt werden muss. Dafür mussten unter anderem Leitungen umverlegt werden.

Die Arbeiten liegen im Plan, sagt Olaf Gröning, Bauleiter bei der mit den Baumaßnahmen beauftragten Firma RST Ingenieurbau GmbH Thale. Laut Bauablaufplan soll die Bohrpfahlwand bis zum 16. Januar errichtet sein. Wie es danach weiter geht, ist derzeit noch offen. „Wir prüfen jetzt noch einmal, ob wir eventuell weiterbauen können“, erklärt Olaf Gröning. Das hängt vor allem von der Witterung ab. Sollte es eine Winterpause geben, werden an der Straße ein provisorischer Deckenschluss hergestellt und die Umleitung außer Kraft gesetzt. Dann soll es laut Plan ab März weitergehen.

Bis Abschluss des ersten Teils des zweiten Bauabschnitts, der für Mai vorgesehen ist, sollen im Bereich um den Teich unter anderem die Fahrbahn grundhaft ausgebaut, Gehwege angelegt, die vorhandene Bushaltestelle modernisiert und eine neue auf der Teichseite errichtet sein. Die Kosten für diesen Teilabschnitt des Ausbaus der Ortsdurchfahrt belaufen sich auf rund 500.000 Euro. Finanziert werden sie durch Mittel des Bundes nach dem Entflechtungsgesetz, aus der Schuldendiensthilfe des Landes und durch Eigenmittel von Landkreis und Stadt. (mz)