Arbeitsmarktzahlen Arbeitsmarktzahlen: Mehr Arbeitslose und offene Stellen

Quedlinburg/MZ - Ein leichter Anstieg bei den gemeldeten Arbeitslosen, aber auch deutliche Zunahme bei den gemeldeten Stellen. Dies war gestern die Botschaft, die die Agentur für Arbeit Halberstadt in Auswertung der Entwicklung der Arbeitsmarktzahlen vom Monat Februar vor Medienvertretern verkünden konnte. Insgesamt wurden 12 740 Menschen im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet, 61 mehr als im Vormonat, aber immerhin 1 105 beziehungsweise acht Prozent weniger als noch im Februar 2012. Die Arbeitslosenquote lag bei 10,7 Prozent. Dies ist laut Arbeitsagentur die drittniedrigste Quote in Sachsen-Anhalt. Im Vorjahr waren es 11,7 Prozent.
„Der kalte Januar und Februar haben unseren heimischen Arbeitsmarkt nicht sonderlich belastet. Jedoch lagen Licht und Schatten im Landkreis Harz wieder dicht beieinander“, lautet das Fazit von Marcel Häusler, Bereichsleiter Operativ der Agentur für Arbeit Halberstadt. Im Agenturbezirk Halberstadt erhöhte sich die Zahl der bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen binnen Monatsfrist saison- und witterungsbedingt leicht um 61 Personen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit sei in Anbetracht der Jahreszeit keine Überraschung. Vielmehr fiel dieser jahreszeitlich übliche Anstieg deutlich geringer als in den Vorjahren aus. Dass in den witterungsabhängigen Berufen vor allem Männer beschäftigt sind, mache die Entwicklung der Arbeitslosigkeit deutlich. Während die Zahl der erwerbslos gemeldeten Frauen gegenüber dem Vormonat wieder fiel, stieg sie bei den Männern nochmals gegenüber dem Januar leicht an.
Insgesamt trotzte der Arbeitsmarkt den Minustemperaturen und Schneefällen in den vergangenen Wochen, so dass die Arbeitslosigkeit weiterhin auf dem bisherigen Niveau verblieb und gegenüber dem Vorjahr sogar deutlich abnahm. Bei der Arbeitsagentur waren, so Häusler weiter, in etwa genauso viele Menschen arbeitslos gemeldet wie im Februar 2012. Somit verschoben sich die Anteile der Arbeitslosen zwischen Arbeitsagentur mit 39 Prozent und 61 Prozent beim Jobcenter.
„Da zum Statistikstichtag noch immer viele Arbeitnehmer aus den sogenannten Außenberufen aufgrund der Witterungslage nicht arbeiten konnten, ist zu erwarten, dass sich die Arbeitsmarktlage in den nächsten Wochen, wenn die Temperaturen wieder steigen, weiter entspannt. Sobald die Bauunternehmen, Betriebe des Landschaftsbaus und der Baunebengewerbe wieder ununterbrochen arbeiten können, wird die hohe Winterarbeitslosigkeit in unserer Region zum Frühjahr wie üblicherweise weiter abnehmen“, ist Häusler überzeugt. Erfreulich sei, dass auch in den Wintermonaten die 13 000-Marke weiterhin unterschritten blieb. Dies ist für einen Februar die günstigste Lage seit 1991. Als positiv schätzte der Bereichsleiter ein, dass die Harzer Unternehmen dem Arbeitgeber-Service insgesamt 422 offene Stellen meldeten. Dies war der höchste Februar-Wert seit sieben Jahren. Gerade im Gesundheits- und Pflegebereich, dem Verkehr und der Logistik sowie der Metall- und Elektrobranche aber auch in der Hotellerie und Gastronomie besteht bei vielen der Harzer Unternehmen weiterhin ein erhebliches Potenzial an qualifizierten Arbeits- und Ausbildungsstellen“, stellte Häusler vor Medienvertretern klar.