Abenteuerspielplatz in Thale Abenteuerspielplatz in Thale: Kinder begeistert von Unikat

Thale/MZ - „Das ist alles wunderbar“, sagt Domian, bevor er schon wieder den Turm hinauf geklettert ist. Der Vierjährige wird viel zu erzählen haben, wenn er nach Ostern wieder nach Bayern in seine Heimat zurückkehrt. Derzeit verbringt er die Tage bei seiner Oma in Rieder und musste unbedingt dabei sein, als der neue Abenteuerspielplatz im Thalenser Stadtzentrum eröffnet wurde. Wie viele andere Mädchen und Jungen konnte es Domian kaum erwarten, bis Bürgermeister Thomas Balcerowski und seine Helfer aus dem Kindergarten das Band durchschnitten. Schließlich waren bereits die vielen Osterüberraschungen zu sehen, die auf den Spielgeräten versteckt waren.
„Seit Monaten habt ihr schon auf die Freigabe gewartet“
„Eine längere Rede war angesichts des ungeduldigen Nachwuchses nicht möglich“, erinnerte sich das Stadtoberhaupt an eine ähnliche Situation bei der Freigabe des Bauspielhauses. Zumindest gelang es ihm noch, sich beim Stadtrat unter der Vorsitzenden Cornelia Sieker „für die weise Entscheidung“ sowie bei den beteiligten einheimischen Firmen und einigen Sponsoren für ihr Engagement zu bedanken.
„Seit Monaten habt ihr schon auf die Freigabe gewartet“, zeigte Balcerowski Verständnis für die Kleinen. „Aber erst mussten auch die Pflanzen und der Rasen ordentlich anwachsen“, begründete er die lange Wartezeit. Die Türme, Brücken, Tunnel und Kriechgänge waren bereits Ende des vergangenen Jahres gegenüber dem Rathaus montiert worden und seitdem für alle sichtbar gewesen. „Damit sind auch die Bauarbeiten am Rathausplatz beendet“, betonte der Bürgermeister.
In Zusammenarbeit mit den Holzbauern von der slawischen Kulturinsel Einsiedel (siehe „Spielplatz“), die 2006 sogar mit dem deutschen Tourismuspreis ausgezeichnet wurde, entstand ein in das germanisch geprägte Stadtbild passende Ensemble aus verschiedenen Rutschen, Tunneln und Sitzecken aus Holz. Durch die Felsen führen sogar am Boden dunkle Tunnel.
„Sie sind auch stabil und sicher“
„Mir gefallen besonders die Kriechtunnel“, legte sich Domian doch noch fest. Marcia aus Thale hingegen hatten es eher die Brücken zwischen den Türmen angetan. „Sie sind auch stabil und sicher“, bestätigte die Achtjährige auf Nachfrage von weniger mutigen Erwachsenen.
Sicherheit und Erhalt spielten auch für die Stadt, die sich das neue Schmuckstück über 200.000 Euro kosten ließ, eine wichtige Rolle. „Der gesamte Platz ist videoüberwacht und beleuchtet“, machte Balcerowski deutlich, dass sich Vandalen nicht unbeobachtet fühlen können.
Die Mitglieder des Stadtrates hätten bewusst diesen Standort für das „bespielbare Kunstobjekt Kletterburg“ ausgewählt, um ein Zeichen zu setzen. „Der Nachwuchs gehört ebenso in das Stadtzentrum wie alle anderen Bürger und Besucher auch“, machte das Stadtoberhaupt deutlich. Diese Einstellung unterscheide sich von anderen deutschen Städten, die eher die Randgebiete bevorzugen.
Weil die Eltern oft noch arbeiten mussten, begleiteten meist Omas und Opas die Kleinen auf den Rathausplatz. Die vierjährige Maya hatte allerdings Glück, dass ihr Vater die Zeit für die Eröffnung gefunden hatte. „Es ist einfach alles schön“, konnte sie sich für keines der vielen Spielgeräte entscheiden. Kleinere Osterüberraschungen, welche das Maskottchen Thalix verteilte, sowie das versprochene Eis versüßten den ersten Ausflug ins neue Spielparadies. Einige hatten von dem Massenandrang bald genug. „Wir werden bestimmt wieder herkommen“, kündigte Marcia an. „Aber erst, wenn nicht mehr so viele da sind und es kein Gedrängel gibt.“
