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Proben per Handy-Video? Proben per Handy-Video?: Uwe Espenhahn: "Es lohnt sich zu üben"

Von Thomas Weißenborn 11.02.2021, 10:56
Die Bernburger Spielleute hoffen, dass unter anderem ihr Musikfest im September in der Goetheschule stattfinden kann.
Die Bernburger Spielleute hoffen, dass unter anderem ihr Musikfest im September in der Goetheschule stattfinden kann. Engelbert Pülicher

Bernburg - „Natürlich müssen auch wir abwarten, wie sich die Pandemiesituation entwickelt, aber wir haben eine Menge vor“, sagt Uwe Espenhahn, Vorsitzender des Spielmannszuges Bernburg 1902 e.V., optimistisch. Er nennt das Bernburger Stadtfest Ende Mai, die Landesmeisterschaften der Spielmannszüge Mitte Juli oder das geplante eigene Musikfest am Vereinssitz in der Goetheschule im September. Hinzu kommen Einladungen befreundeter Spielmannszüge aus Magdeburg oder Güsten. „Es mangelt nicht an Höhepunkten und es lohnt sich zu üben“, meint Uwe Espenhahn. Deshalb sei es wichtig, in Form zu bleiben, weiß Ralf Friboes, der musikalische Leiter des Spielmannszuges.

Mit dem Proben ist es allerdings so eine Sache in Zeiten von Corona, Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht und Auftrittsverboten. Gemeinsam kann nicht geübt werden. Wie so viele andere Vereine, sind auch die Bernburger Spielleute kreativ geworden, nutzen moderne Technik und Social Media-Kanäle.

Ein hohes Maß an Eigenverantwortung nötig

„Wir haben einiges ausprobiert, aber so richtig ist das gemeinsame Üben auf Instrumenten online nicht möglich“, fasst Ralf Friboes die Schwierigkeiten zusammen. Von den Nachwuchsmusikern und den Erwachsenen im Verein ist also ein hohes Maß an Eigenverantwortung gefordert. Der musikalische Leiter organisiert online Noten-Theorie-Unterricht. Auf dem Instrument geübt werden, muss selbständig.

Anders sieht es bei den ganz jungen Musikern, den „Küken“, wie Uwe Espenhahn sie nennt, aus. „Mit den Mädchen und Jungen der Anfängergruppe haben wir anfangs versucht, über Zoom zu üben. Aber das hat sich nicht bewährt. Die Qualität ist zu schlecht“, sagt er.

Proben mit der Zwergengruppe

„Besser läuft es direkt über Video per Handy“, ergänzt Ralf Friboes. Deren Mikrofone seien relativ leistungsstark, schätzt er ein. Jeden Donnerstag wird auf diese Weise mit der Zwergengruppe geprobt. Lea Rolle, die jüngste Übungsleiterin im Bernburger Spielmannszug, betreut regelmäßig fünf Kinder, Uwe Espenhahn hat die Aufgabe für vier weitere übernommen.

Trotzdem sei es auf diese Weise sehr schwierig, neue Stücke zu proben, so der Vereinsvorsitzende. Besser sei es, bereits bekannte Stücke zu spielen und auf Erlerntem aufzubauen, so seine Einschätzung.

„Auch hier nutzen wir Social Media-Plattformen, um in Kontakt zu bleiben oder Vorstandssitzungen abzuhalten“

Regelmäßige Treffen der insgesamt 87 Vereinsmitglieder sind zurzeit natürlich auch nicht möglich. „Auch hier nutzen wir Social Media-Plattformen, um in Kontakt zu bleiben oder Vorstandssitzungen abzuhalten“, informiert Tino Espenhahn, der im Verein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Alle zwei Wochen werden virtuelle Treffen via Zoom durchgeführt, um die persönlichen Kontakte zu pflegen. Das ersetze zwar keine gesellige Runde, stärke aber den Zusammenhalt im Verein, so Tino Espenhahn.

Auf diese Weise werden auch Arbeitseinsätze und Aufräumaktionen organisiert, die dann in ganz kleinen Gruppen realisiert werden. „Wir nutzen die derzeitige Zwangspause, um unser Vereinsheim in der Goetheschule ein wenig aufzuhübschen“, wie Uwe Espenhahn es formuliert. Schließlich feiert der Bernburger Spielmannszug im Jahr 2022 sein 120-jähriges Jubiläum. Bis dahin solle alles tip top renoviert sein, sagt er. (mz)