Leukämiekranke Tochter benötigt Stammzellspende Schicksalsschlag: Erst verliert er seine Frau an den Krebs - nun kämpft auch seine Tochter gegen Leukämie
Vater aus Obermöllern verliert erst seine Frau an den Krebs und braucht nun die Hilfe der Bevölkerung, damit Tochter nicht das gleiche Schicksal trifft.

Obermöllern/Berlin - Dirk Seidels Leben könnte ein wunderbares sein. Frisch verliebt schenkte ihm seine neue Frau vor einem Jahr einen Sohn, Julius. Beruflich ist der 58-Jährige für einen Bauträger tätig, er betreut Projekte in Dresden, Leipzig, Erfurt. Und sogar seine Heimat hat er wiedergefunden. Geboren in Laucha und danach als Kind und Erwachsener mit immer wieder neuen Lebensmittelpunkten zog er vor fünf Jahren nach Obermöllern, wo er mit offenen Armen empfangen wurde. Ein glückliches Leben.
Wäre da nicht der große Kampf im Leben des Dirk Seidel - der gegen den Krebs, wenngleich nicht als Patient, sondern als Angehöriger. Vor 15 Jahren verlor er diesen zusammen mit seiner ersten Frau, die an Brustkrebs verstarb. Dass er nun noch einmal in den Kampf ziehen muss – diesmal an der Seite seiner Tochter Natalie –, das traf die Familie aus heiterem Himmel. Die 36-Jährige arbeitet als Architektin in Berlin und wohnt in Zeuthen, am Rand der Bundeshauptstadt.
Versucht Alltag mit kleinem Sohn Oskar zu meistern
Es fing an mit Halsschmerzen, die im September dieses Jahres zu einer Mandel-Operation geführt haben. Doch was die Ärzte in den Blutwerten der jungen Frau fanden, war ein Schock: Akute myeloische Leukämie (AML). „Es war der Anfang eines Alptraums. Nati hatte Schmerzen im Beckenknochen und verlor in kurzer Zeit über 20 Prozent ihres Körpergewichtes. Obwohl die Schmerzen kaum noch auszuhalten waren, versuchte sie den Alltag zu meistern und ihrem Sohn, meinem dreijährigen Enkel Oskar, weiterhin ein buntes und fröhliches Leben zu gestalten“, sagt Dirk Seidel.
Eigentlich sollte die junge Familie, zu der neben Oskar noch Natalies Verlobter Krassimir gehört, jüngst den Opa in Obermöllern besuchen. Dirk Seidel hatte schon ausgekundschaftet, welche Burgen sie mit Oskar besuchen können. Doch die Folgen der ersten Chemotherapie machten das nicht möglich, und für Dirk Seidel steht nun etwas anderes im Vordergrund: Stammzellen-Spender für seine Tochter zu finden.
„Es war der Anfang eines Alptraums. Nati hatte Schmerzen im Beckenknochen und verlor in kurzer Zeit über 20 Prozent ihres Körpergewichtes.
Vater Dirk Seidel
„Es ist bei dem Krankheitsbild ganz klar, dass sie eine solche Spende braucht, von Fremden, da sie keine leiblichen Geschwister hat. Deswegen rufe ich jeden im Alter von 17 bis 55 Jahren, der noch nicht registriert ist, auf, uns zu helfen.“
Einfache Registrierung bei der DKMS
Seidel weiß, dass viele Menschen bereit sind, aber nicht wissen, wie einfach und kostenlos die Registrierung, etwa bei der DKMS abläuft. Menschen, die sich bereits in der Vergangenheit registrieren ließen, müssen nicht erneut teilnehmen. Ihre Daten stehen weiterhin weltweit für Patienten zur Verfügung. Denn selbst wenn die Chance klein ist, ausgerechnet Natalie zu helfen, so kann es sehr gut passieren, dass man einer anderen Person das Leben retten kann, wie der Autor dieses Textes aus seiner ganz eigenen Erfahrung bestätigen kann.
Dirk Seidels Hoffnung ist klar: Dass seine Tochter einen Spender findet und irgendwann wieder zu dem Energiebündel wird, mit dem er früher zur Musik von Leonard Cohen und Black Sabbath Wände verputzt und den Boden gefliest hat. Und außerdem: Das Schicksal, früh die Mutter zu verlieren, soll der kleine Oskar nicht mit seiner eigenen Mama teilen müssen.
Weitere Infos zu Natalie unter: www.dkms.de/nati-loewenherz