Wenzel vom 6. Januar Wenzel vom 6. Januar: Dank an Helfer nach Sturz

naumburg - „Ich glaube, sehr gut mit Menschen umgehen zu können“, schätzt Michael Kohorst ein. Dabei hat der 32-Jährige aus Kirchscheidungen zunächst einen anderen Beruf ergriffen. Neun Jahre arbeitete er als Schlosser, dann jedoch war er gezwungen, sich beruflich zu verändern. In einer Tagespflege-Einrichtung, in der Senioren betreut werden, absolvierte Kohorst zunächst ein Praktikum. „Das wäre sicher etwas für dich“, hatte ihm ein Freund geraten.
Aus dem Praktikum allerdings wurde mehr. Zum Jahresbeginn erhielt der Kirchscheidungener von einem Pflegedienst die Anstellung als Alltagsbegleiter für Menschen mit Demenz-Erkrankung. Voraussetzung dafür war der erfolgreiche Abschluss einer insgesamt 160 Ausbildungsstunden umfassenden Fach-Qualifizierung nach den Vorgaben des Sozialgesetzbuches XI.
Die absolvierte Michael Kohorst in der IHK Bildungszentrum Halle-Dessau GmbH in Naumburg. Dort erhielten die insgesamt zwölf Kurs-Teilnehmer, die aus dem Burgenlandkreis, aus Sangerhausen sowie aus Thüringen kommen, jetzt von Produktgruppenleiter Volker Bart und Mitarbeiterin Martina Kalbitz die Zertifikate. Sie dokumentieren den erfolgreichen Abschluss. „Ich freue mich, dass sechs der Teilnehmer bereits unmittelbar nach Beendigung des Kurses einen Arbeitsvertrag erhalten haben oder die Unterschrift unmittelbar bevorsteht“, unterstrich Bart. Er ziehe den Hut vor den Frauen und Männern, die sich nun in den Dienst kranker Menschen stellen, um ihnen im Alltag noch Orientierung und entsprechende Teilhabe zu ermöglichen. „Eingesetzt werden die Absolventen in Senioreneinrichtungen oder in der ambulanten Tagesbetreuung“, so Bart weiter.
Auf ihre neue Tätigkeit vorbereitet wurden sie von vier Dozenten, die nach einem mindestens fünftägigen Orientierungspraktikum innerhalb eines Basis- und eines Aufbaulehrgangs alles notwendige Wissen vermittelten. So über die Krankheit Demenz und mögliche Erkrankungen des Bewegungsapparates, über Pflege und Pflegedokumentation sowie über Beschäftigungs- und Bewegungsmöglichkeiten. Ergänzt wurde das Programm durch ein eingeschobenes zweiwöchiges Betreuungspraktikum.
Unmittelbar vom Kurs in eine Arbeitsstelle wechselte auch Sindy Klemt aus Naumburg. Die 31-Jährige absolvierte zunächst ebenfalls ein Praktikum bei einem Pflegedienst, entschied sich dann für die häusliche Tagesbetreuung. „Wichtig ist, diese Menschen weiter zu fördern, ihnen Zuwendung zu geben und sie damit auch in einem positivem Selbstwertgefühl zu bestärken“, blickt Sindy Klemt auf ihre neue Tätigkeit. Vielfältige Beschäftigungen wie Singen und Schreiben, Spazieren gehen oder Sport gehören dazu.
