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Vergnügliches Flair über Altstadtpflaster ausgebreitet

Von JANA KAINZ 03.10.2010, 16:15

NAUMBURG. - Tänzerisch wurde das Festtreiben vor dem City-Kaufhaus eröffnet. Auf die Kindergarde der Naumburger Narrenzunft folgten kubanische Tänze. Von weit her war auch die Garderobe, die Laienmodels gekonnt präsentierten. Sie trugen in Brasilien und Jugoslawien angefertigte Modelle von "Mode und Zubehör by Conny". Auch wenn Moderator Bernd Martin die Männer motivierte, den Damen etwas für den Kleiderschrank zu kaufen, wurde das Portemonnaie vor allem für eines bereitwillig geöffnet: für Backwaren. Bereits zur Mittagszeit waren zum größten Teil die 22 Blechkuchen und vier Torten, die die Händler selbst gebacken hatten, ausverkauft. "Eine Frau erzählte mir, dass sie sich seit dem vorigen Jahr auf unsere Kuchen freut", so Angela Keller, vor deren Porzellangeschäft der dicht umringte Stand aufgebaut war.

Wenige Meter weiter hob Pippi Langstrumpf vorm Reiseland so manches Kind zu sich aufs Pferd "Kleiner Onkel". Allerdings war dem die Musik zu laut, so dass er beizeiten mit Pippi - alias Louise Seyfarth - abtrabte. Daraufhin legte die Zehnjährige die roten Zöpfe ab und mischte sich mit Freundin Maria Salffner unter die Gäste. Wie so viele ihrer Gleichaltrigen versuchten sie sich an den Geschicklichkeitsspielen, die der Weißenfelser Seumeverein vor der Geschäftsstelle des Naumburger Tageblatts aufgebaut hatte.

Vom einsetzenden Regen ließen sich die Gäste die Stimmung nicht verderben. Wenn auch kurzzeitig Basteltische abgeräumt werden mussten, war die Salzstraße wieder mit Besuchern gut gefüllt, als es am Nachmittag weiter um die Herbst-Winter-Mode ging. Für die Schau des Fachgeschäftes "Happy Moden" von Doreen Koschkar-Leonhardt betraten sieben Models erstmals den Laufsteg. Vor deren Auftritt hatte die Ladeninhaberin noch alle Hände voll zu tun. Allerdings nicht in Sachen Mode. Sie drehte vielmehr zu den über 400 Losen noch 55 weitere, die alle von Bauchladenverkäufer Dieter Broda in mit Speisesalz gefüllten Säckchen feilgeboten wurden. Hauptorganisator Frank Priese freute sich über den Zuspruch: "Schließlich ist das Fest ein Dankeschön von uns Geschäftsleuten und Händlern an unsere Kunden."

Unter die über 20 Mitwirkenden hatten sich kurzfristig die Dom-Lindenfreunde mit einem Stand gemischt. An diesem gingen sie unter dem Motto "Das Domplatz-Grün - Salz auf die Wunde oder Salz in der Suppe?" auf Stimmensuche. Etliche Naumburger im Alter von vier bis 82 Jahre malten oder schrieben ihre Meinung zur Umgestaltung des Platzes auf. Der entstandene "Meinungs-Regenbogen ist dieses Tages schönster Gewinn für mich", so Sandra Kampczyk-Januschko, Vertreterin der Initiative zur Rettung des grünen Domplatzes.