In der Fußball-Landesklasse starten drei Teams aus der Unstrut-Finne-Region Überschaubares Zwölferfeld
Was die Trainer der Herrengosserstedter, Lauchaer und Freyburger sagen.

Naumburg - Wie in der Landesliga (drei statt zwei) wird auch in der Fußball-Landesklasse in der an diesem Wochenende beginnenden Saison 2021/22 mit mehr und dafür kleineren Staffeln gespielt. Ein überschaubares Zwölferfeld mit bekannten Konkurrenten erwartet die drei Vertreter der Saale-Unstrut-Finne-Region in der neuen Staffel 9.
Junge ESV-Akteure holen auf
Für Oliver Janicke, Trainer des ESV Herrengosserstedt, zählt wie in den vergangenen Jahren nur der Klassenerhalt. „Wir hatten eine durchwachsene Vorbereitung mit einigen guten Partien, obwohl wir da mit einer zusammengewürfelten Truppe angetreten waren, aber auch mit Auftritten wie gegen Großrudestedt, die man so nicht akzeptieren kann“, spielt Janicke auf die 0:7-Niederlage bei dem Thüringer Kreisoberligisten an. Auch die 2:4-Heimpleite gegen den SC Naumburg II, bei der man sich unnötig habe auskontern lassen, zählt der ESV-Coach zu den eher unliebsamen Erfahrungen.
Hoffnung gibt Janicke die Tatsache, dass die jungen Spieler wie Elias Meyer, Benjamin Polley, Philipp Hermann oder Eddi Oberreich sich während der Corona-Zwangspause vor allem körperlich so gut weiterentwickelt haben, dass sie im Männerbereich nun die erhofften Stützen im Team werden können. „Wir haben nach dem Ende des Lockdowns langsam begonnen, aber als es intensiver wurde, kam die Zeit der Urlaubsreisen und der Sommergrippe, so dass die Kadergröße immer sehr übersichtlich war“, so der Herrengosserstedter Trainer, der in seinem Amt jetzt gleichberechtigt von Thomas Kitzing unterstützt wird. Zudem gebe es einige angeschlagene Spieler wie Niklas Schröder-Reif, der mit Knieproblemen zu kämpfen hat.
Der ESV startet bereits am Freitag, 13. August, mit der Auswärtspartie in Spergau in die Saison, weil am Sonnabend Ex-Torwart Manuel Haller heiratet und deshalb ein Teil der Mannschaft verhindert sein wird.
Aufgebot des ESV Herrengosserstedt
Tor: Max Nürnberger
Abwehr: Benjamin Polley, Niklas Schröder-Reif, Lukas Graupeter, Christian Oberreich, Eddi Oberreich, Jakob Fiedler, Sebastian Braune
Mittelfeld/Angriff: Lorenz Birke, Ricky Grieser, Benjamin Hackbart, Philipp Hermann, Philipp Weeber, Tom Krumbholz, Elias Meyer, Markus Löhnert, Moritz Schwarze
Zugänge: Nürnberger, Krumbholz (beide FC RSK Freyburg), Birke (eigener Nachwuchs), Graupeter (zurück vom FSV Fortuna Hopfgarten)
Abgänge: Maik Grottel (Blau-Weiß Bad Kösen II)
Trainer: Oliver Janicke, Thomas Kitzing
Saisonziel: Klassenerhalt
BSC fehlt die Mittelfeld-Achse
Künftig wird von den Trainern auch auf Landesklasse-Ebene zumindest die Übungsleiter-C-Lizenz verlangt. Während das Herrengosserstedter Duo diese nicht besitzt, weshalb Oliver Janicke aktuell nicht weiß, wie es künftig um seine Position beim ESV bestellt sein wird, haben der Lauchaer Coach Ronny Starch und dessen Co-Trainer Jörg Schnauß eben jene Lizenz jetzt in der Tasche. „Der Lehrgang musste coronabedingt allerdings verschoben werden, so dass die Präsenztermine nun in den Juni und Juli und damit direkt in die Saisonvorbereitung fielen, aber wir haben den zeitlichen Mehraufwand mit zahlreichen Fahrten nach Zeitz geschafft“, freut sich Starch.

Sein Kader für die bevorstehende Saison ist mehr oder weniger unverändert. „Steven Walther kann leider Beruf und Fußball nicht mehr unter einen Hut bringen. Mit ihm und dem verletzten Kapitän Mario Bothe, der wohl noch längere Zeit ausfallen wird, bricht uns die langjährige erfahrene Mittelfeld-Achse weg“, bedauert der Coach des BSC 99. Mit den ebenfalls angeschlagenen Thomas Stichling und Patrick Hoffmann fehlen den Glockenstädtern weitere wichtige Routiniers, so dass es nun die Nachwuchskräfte richten müssen. „Lars Porse macht es als noch relativ junger Spieler auf der Sechserposition schon sehr gut. Und auch Simon Riesen, der als A-Junior vor der vergangenen Saison zu uns gestoßen ist, hat sich super entwickelt und ist eine Alternative in der Offensive“, berichtet Ronny Starch, der die Staffel 9 für sehr ausgeglichen besetzt hält und Zeitz, Spergau, Leuna sowie Weißenfels II zu den größten Favoriten zählt. Selbst wolle man so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Zum Auftakt haben die Lauchaer am Sonnabend den SV Burgwerben zu Gast.
Aufgebot des BSC 99 Laucha
Tor: Robert Reis, Tobias Schöneburg, Kevin Hahnemann
Abwehr: Matthias Meissner, Markus Krentz, Johann Thieme, Patrick Hoffmann, Daniel Ulrich, Zille
Mittelfeld: Maximilian Handt, Mario Bothe, Lars Porse, Christopher Schumann, Lucas Sielaff, Lucas Hoffmann, Thomas Stichling
Angriff: Alexander Saal, Clemens Karl, Hannes Hoffmann, Simon Riesen
Zugänge: Hahnemann (Rückkehr nach Abschluss der Ausbildung in Jena)
Abgänge: Steven Walther (aktive Laufbahn beendet)
Trainer: Ronny Starch, Jörg Schnauß
Saisonziel: so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern
Meiste Wechsel beim FC RSK
Die größten personellen Veränderungen im Vergleich zu den anderen hiesigen Teams gab es zuletzt beim FC RSK Freyburg. Das Trainergespann Thomas Kirchhoff/ Steffen Giese, das künftig auch weiterhin einmal pro Woche von HFC-Legende Dieter Strozniak unterstützt werden wird, musste einige „schmerzliche Abgänge verkraften“, wie es Kirchhoff vor allem mit Verweis auf zwei Talente, die in der Jahnstadt ausgebildet wurden und dort jahrelang gespielt haben, formuliert. Leo Apolle hat eine Klasse, die Landesliga, übersprungen und ist zum Verbandsligisten Blau-Weiß Farnstädt gewechselt (wir berichteten), und Tom Krumbholz kickt nun für die Herrengosserstedter. „Es ist doch ganz klar, dass solche guten Spieler auch Begehrlichkeiten wecken, aber sie zu ersetzen, fällt uns natürlich nicht leicht“, sagt Thomas Kirchhoff.

Man habe jedoch hoffnungsvollen Ersatz finden können - besonders für die Offensive: mit Kevin Wätzel vom Kreisligisten Bad Bibra/Saubach einen torgefährlichen Spieler, der schon in Jena und Zwickau aktiv war, den jungen Marius Nauhardt aus Klosterhäseler sowie den Rumänen Alexandru Diaconescu, einen Arbeitskollegen des früheren Osterfelder, Naumburger und Löbitzer Stürmers Hans Meier. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir sie bald vollständig bei uns integriert haben“, so der RSK-Chefcoach, der aktuell keine Langzeitverletzten zu beklagen hat, was die Zuversicht freilich weiter nährt. Kirchhoff wünscht sich natürlich einen erfolgreichen Start am kommenden Sonnabend im heimischen Jahnsportpark gegen Wacker Wengelsdorf. Ein solcher könnte helfen, sich alsbald in sicheren Tabellenregionen etablieren zu können - und das ist das erklärte Ziel der Freyburger.
Aufgebot des FC RSK Freyburg
Tor: Denis Hörnig, Till Klippel,
Christoph Madeja
Abwehr: Pierre Gottschalk, Till Kirchhoff, Stefan Lehwald, Marcel Rosenberg, Max Schirner, Jonas Schmiedl
Mittelfeld: Alexandru Diaconescu, Ronny Hagge, Constantin Kitzmann, Marius Nauhardt, Sergio Adrian Schulz, Nils Standke, Jonas Weise
Angriff: Jens Diener, Christian Lehwald, Chris Linge, Felix Kaiser, Kevin Wätzel
Zugänge: Nauhardt (FSV Klosterhäseler), Wätzel (Fortuna Bad Bibra), Diaconescu (Berg im Gau), Pierre Gottschalk wieder aktiv nach Pause)
Abgänge: Lennard Meyer (SpVgg Fürstenau), Leo Apolle (Blau-Weiß Farnstädt), Tom Krumbholz (ESV Herrengosserstedt), Nils Deckert (SC Naumburg)
Trainer: Thomas Kirchhoff; Co-Trainer: Steffen Giese, Dieter Strozniak
Saisonziel: Platz im gesicherten Mittelfeld