Besitzer und Fans der kultigen Zweiräder in Bucha Treff von Star, Spatz und Schwalbe
Ausfahrt in die umliegende Gegend mit rund 150 Teilnehmern bildet Höhepunkt.

Bucha - Die Simson-Kleinkrafträder der Modelle S 50 und S 51 sind längst Kult und werden inzwischen über Generationen weitergereicht, gepflegt, neu aufgebaut und gern gefahren. Die Beliebtheit der robusten Zweiräder von Typ SR, Star, Spatz, Schwalbe und Habicht bis hin zu den Modellen S 50 und S 51, im Ifa Kombinat VEB (Volkseigener Betrieb) Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Suhl über Jahrzehnte hinweg hergestellt und weiterentwickelt und damit „Made in Deutsche Demokratische Republik“, standen im Mittelpunkt des 6. Ifa- und Simson-Treffens in Bucha.
Veranstaltet wurde es vom Eventgenerationen-Verein unter Vorsitz von André Köhler. Nachdem das Treffen der Besitzer und Fans dieser Fahrzeuge im vorigen Jahr pandemiebedingt nicht stattfinden konnte und der Verein die Veranstaltung nun in einer etwas abgespeckten Variante organisierte, war die Resonanz am Ende doch erstaunlich groß.
Mein Simson-Moped ist das Arbeitstier.
Dominique Siever aus Langeneichstädt
Die Biker der Kleinkrafträder kamen immerhin aus einem fast 50-Kilometer-Umkreis und so aus Thüringen und Sachsen-Anhalt auf das Wiesengelände am Dorfrand. Über 300 Teilnehmer brachten ihre Kräder mit oder waren als interessierte Zuschauer gekommen. Für Hobbybastler und Schrauber ist diese überschaubare Fahrzeugtechnik ohne elektronischen Schnickschnack gut beherrschbar und für nicht wenige Jugendliche ein unentbehrlicher fahrbarer Untersatz, um zuverlässig in Schule, Berufsschule oder schlicht zur Arbeit zu gelangen. „Mein Simson-Moped ist das Arbeitstier“, sagte Dominique Sievers aus Langeneichstädt. Er fährt damit täglich zu seiner Arbeitsstelle.
Darüber hinaus ist Sievers auch im Besitz eines wahren Oldtimers, eines Star, Baujahr 1971, der im Original erhalten ist und sogar mit zusätzlichen Fußstützen zur Mitfahrt eines Kleinkindes ausgestattet ist. Seine Mopeds machen ihm einfach Spaß, und er komme immer wieder gern zum Buchaer Simson-Treffen, um Gleichgesinnte zu treffen, erzählte der Langeneichstädter.

Nicht zuletzt auch deshalb, weil zum Treffen stets Verkaufsstände für Klein- und Ersatzteile und andere nötige Ausstattung für die Kradfahrer dabei sind. Eine große Traube meist jugendlicher Simson-Fahrer bildete sich am Zweiradtuning-Testwagen von Thomas Plessner. Richtig bis zur Leistungsgrenze der Motoren ließ er die an Computertechnik verkabelten Mopeds hochfahren. Nicht nur wurden die Pferdestärken der Kleinkrafträder verschiedener Typen der Marke Simson seinem computergestützten Leistungstest unterzogen, auch für die fachlich kompetente wie humorvolle Moderation war durch ihn vor Ort gesorgt.
In Vereinsregie wurde die Versorgung abgesichert, ein Festzelt stand als Schlechtwettervariante bereit. Großer Höhepunkt war am Nachmittag die verkehrstechnisch abgesicherte Ausfahrt mit rund 150 Zweirädern durch die Ortsteile der Kaiserpfalz und in die benachbarten Thüringer Orte Wiehe und Roßleben. Die Organisatoren waren nicht nur über den guten Zuspruch glücklich, auch darüber, dass das Wetter mal keinen Regen brachte, Fahrer und ihre Zweiräder trocken durch den Tag rollten. Weiterer Höhepunkt war, dass anhand der Eintrittskarten wieder ein Kleinkraftrad der Marke „Star“ verlost wurde, das schließlich einen neuen überglücklichen Besitzer aus Jüdendorf im Saalekreis fand.
