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Nach dem Beschluss des FSA-Vorstands, die Winterpause vorzuziehen Training möglich, keine 2-G-Regel in Kabinen

Wie in den Vereinen der Region mit der Situation umgegangen wird.

Von Torsten Kühl 30.11.2021, 08:21
Die laut Spielordnung sechswöchige Winterpause ist vom Fußballverband Sachsen-Anhalt vorgezogen worden.
Die laut Spielordnung sechswöchige Winterpause ist vom Fußballverband Sachsen-Anhalt vorgezogen worden. Foto: Imagi/Future Image

Naumburg - Winterpause vorgezogen, vorerst kein Pflichtspielbetrieb mehr im Erwachsenen- und Jugendbereich von der Verbandsliga hinunter bis zur Kreisklasse, Training und auch Testspiele unter den derzeit gültigen Regelungen aber weiter möglich - so könnte man den Vorstandsbeschluss des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) vom vergangenen Sonnabend - Tageblatt/ MZ berichtete gestern - in wenigen Worten zusammenfassen.

Dieser Beschluss kam nicht gerade überraschend angesichts der aktuellen Pandemie-Lage. Bereits die Spieltage an den beiden vergangenen Wochenenden hatte der FSA abgesetzt. Wie sehen die Verantwortungsträger an Saale, Unstrut, Finne und Weißer Elster die Situation?

Unklarheiten beseitigt

„Die laut Spielordnung sechs Wochen Winterpause sind jetzt vorgezogen worden. Falls die Vereine es dann wollen und es die jeweilige Corona-Situation zulässt, könnte man theoretisch Mitte/ Ende Januar oder Anfang Februar in den Spielbetrieb zurückkehren. Aber die Lage muss im neuen Jahr dann sowieso erst mal neu bewertet werden“, sagt Tobias Czäczine, für den Spielbetrieb zuständiger Vizepräsident des Kreisfachverbandes (KFV) Fußball Burgenland. Man sei im Kreis immerhin weiter als im vergangenen Jahr, als der Spielbetrieb bereits Ende Oktober ausgesetzt und dann gar nicht mehr aufgenommen wurde; die Saison 2020/21 endete bekanntlich ohne Wertung.

In weiser Voraussicht hatte der KFV nach Abstimmung mit seinen Mitgliedsvereinen für die neue Serie das Drei-Runden-Modell in verkleinerten Ligen/Staffeln gewählt. Dies ermöglicht ihm nach den geänderten Durchführungsbestimmungen bereits zum jetzigen Zeitpunkt, da in allen Ligen auf Kreisebene mindestens eine der drei Runden gespielt wurde, eine Wertungsgrundlage. Lediglich in der hiesigen Kreisliga-Staffel steht noch eine Entscheidung des Sportgerichts (Nichtantritt des ESV Herrengosserstedt II) aus.

Auch, was die Trainingsmöglichkeiten betrifft, gibt es jetzt beim KFV - vorerst - Klarheit. Demnach ist der organisierte Trainingsbetrieb im Freien für den Nachwuchs und die Erwachsenen weiter erlaubt, wenn das vom Eigentümer der Sportstätte bestätigte Hygienekonzept eingehalten wird, wenn Anwesenheitslisten ohne Testung zur Nachverfolgung geführt werden und wenn die Sportanlage mit einer Festlegung der Höchstbelegung vom Betreiber freigegeben ist.

SCN trainiert, der FSV nicht

Unterschiedliche Interpretationen hatte es zuletzt bei der Nutzung der Sanitäranlagen in den Sportlerheimen gegeben. Dazu heißt es nach Rücksprache mit dem Landessportbund: „Es gilt keine 2-G-Regel in Umkleidekabinen, sofern die Anzahl der Personen im Raum 50 nicht überschreitet.“ Eine Höchstbelegung des Raumes beziehungsweise der jeweiligen Umkleide sei vorher mit dem jeweiligen Betreiber je nach m² festzulegen. „Der Burgenlandkreis hat sich ebenso telefonisch bei mir gemeldet und mitgeteilt, dass es aktuell keine andere Regelung gibt, die die Aussage des Sportministeriums gegenüber dem LSB einschränkt“, so Tobias Czäczine weiter.

Beim SC Naumburg läuft der Trainingsbetrieb auch nach der vom Landesverband verordneten Pflichtspielpause ganz normal - beziehungsweise was man in diesen Zeiten als normal bezeichnen kann - weiter. „Frauen, Männer und alle Nachwuchs-Altersklassen halten sich an das von uns erarbeitete Hygienekonzept, das sich nach den Vorgaben des Gesetzgebers richtet. Dies gilt auch für das Training unterm Hallendach, das ja jetzt für die Jugendteams beginnt“, berichtet der stellvertretende Vereinsvorsitzende Stefan Rupp. Zudem stelle der SCN Schnelltests für seine Mitglieder zur Verfügung.

Den Trainingsbetrieb komplett auf Eis gelegt, zumindest für die kommenden zwei Wochen, hat der FSV Klosterhäseler - für seine Kreisklasse-Männer, aber auch für seine Nachwuchstalente, die zusammen mit dem ESV Herrengosserstedt eine Spielgemeinschaft bilden. „Gerade bei den Kindern und Jugendlichen hatten wir zuletzt in den Schulen auch einige Corona-Infektionen, und da wollen wir nicht noch zusätzlich ein unnötiges Risiko eingehen“, so FSV-Vorsitzender Michael Knorr.

In der Jahnstadt geht’s weiter

Der FC RSK Freyburg setzt indes auf die Möglichkeiten, die sich derzeit noch bieten. „Solange es noch erlaubt ist, wollen wir unseren Jugendkickern das Training anbieten“, sagte der für den Nachwuchsbereich zuständige Vizepräsident Robert Jesswein, der selbst ein Team betreut. „Dazu nehmen die Übungsleiter, wenn es nötig ist, auch die zusätzlichen Testungen gern auf sich.“ Aktuell sind die jüngeren Altersklassen bereits unters Hallendach gewechselt, während die auf Großfeld spielenden Talente weiterhin unter freiem Himmel trainieren: zweimal pro Woche auf dem vom Flutlicht angestrahlten Kunstrasenplatz im Jahnsportpark.

„Die Kinder und Jugendlichen sowie die meisten Eltern freuen sich, dass wir dieses Angebot weiter vorhalten. Ein möglicher erneuter Lockdown würde uns sicher auch Mitglieder kosten“, meint Jesswein. Seine große Weihnachtsfeier hat der FC RSK übrigens - wie auch der Sportclub Naumburg, dessen Mitglieder sich in der Gaststätte Hallescher Anger treffen wollten - bereits abgesagt. Auch die für die Adventszeit vorgesehenen Aktionen für die Kinder habe man schweren Herzens abblasen müssen, berichtet Robert Jesswein.

Die Kreisoberliga-Männer der SG Blau-Weiß Bad Kösen, nach der ersten von drei geplanten Runden Tabellenführer und auch aktuell an der Spitze, trainieren weiter, aber nur noch einmal pro Woche. „Einfach, um in Bewegung zu bleiben und um nicht bei null starten zu müssen, wenn es wieder richtig losgeht“, erklärt Coach Matthias Große. Ihm und auch der gesamten Mannschaft der Kurstädter wäre es lieber, man könnte weiterspielen und sich den Titel nach einer komplett absolvierten Saison holen. „Uns wurde von verschiedener Seite ja schon zum Gewinn der Meisterschaft gratuliert. Aber wir hoffen schon, dass es spätestens im Frühjahr weitergeht“, so Große. Im vergangenen Jahr waren die Bad Kösener beim Abbruch der Saison ebenfalls Liga-Primus, jedoch wurde das Spieljahr damals nicht gewertet.