Freyburger bezwingen den ESV in der Landesklasse deutlich Torfestival auf Kunstrasen
RSK-Trainer Kirchhoff tritt zurück. Nebraer stürmen an die Tabellenspitze der Kreisoberliga.

Naumburg - Während in der Kreisoberliga am Sonntag drei Partien wegen der schlechten Platzverhältnisse abgesagt werden mussten (das Derby zwischen Mertendorf und Bad Kösen wurde für den kommenden Sonntag, 5. September, 14 Uhr, neu angesetzt) erreichten die anderen höherklassigen Männerteams der Saale-Unstrut-Finne-Region am Wochenende folgende Resultate.
LANDESLIGA: Rot-Weiß Alsleben - SC Naumburg 0:3 (0:1). Dank zweier Tore von Tom Schönemann und einer starken Leistung ihres Keepers Akid Khalil, der unter anderem einen Strafstoß der Gastgeber parierte, feierten die Landesliga-Kicker aus der Domstadt am Sonnabend ihren zweiten Sieg in Folge. Nach Vorarbeit von Marcel Müller brachte Schönemann (18.) den SCN in Front, ehe der erst eine Minute zuvor eingewechselte Moritz Böttcher (58.) zum 0:2 erfolgreich war. Schönemann machte dann nach einem Querpass des ebenfalls eingewechselten Lucas Sedivy (90.), der zu diesem Zeitpunkt auch erst neun Minuten auf dem Platz stand, alles klar. Gästetrainer Matthias Krause war mit der Leistung seines Teams beim noch punktlosen Schlusslicht zufrieden. „Wir haben nicht so sehr mit langen Bällen gespielt, sondern es mehr über die Außenpositionen oder mit Pässen in die Schnittstelle versucht, und das ist oft schon ziemlich gut gelungen“, freute er sich. Keeper Khalil habe das Team in der größten Drangperiode der Alslebener mit seinen Paraden im Spiel gehalten. „Der Elfmeter war auch sehr umstritten. Wir hatten einen besseren Blickwinkel als der Schiedsrichter. Da war nichts“, meinte der SCN-Coach, der auch Jasper Hoffmann, den er dieses Mal von der Sechserposition in den Angriff beordert hatte, lobte. Mit diesem Erfolg haben sich die Naumburger auf den dritten Tabellenplatz der Staffel Süd verbessert. Am kommenden (Pokal-)Wochenende sind sie spielfrei, dann haben sie in der nächsten Landesliga-Partie den SV Romonta Stedten zu Gast.
Erstmals stand Krause in dieser Saison am Sonnabend übrigens ein 20-Mann-Kader zur Verfügung, obwohl noch vier Akteure verletzt fehlten. „Ich nehme aber immer nur so viele Spieler mit, wie ich auch einsetzen darf. Das finde ich fair denjenigen gegenüber, die auch gut trainiert haben, für die es aber dieses Mal keinen Platz im Team gibt. Sie sollen nicht 90 Minuten zuschauen müssen“, so Matthias Krause.
LANDESKLASSE: FC RSK Freyburg - ESV Herrengosserstedt 8:2 (3:2). „Eines vornweg“, betonte Freyburgs Trainer Steffen Giese nach dem Spiel, „das Ergebnis spiegelt nicht die engagierte Leistung der Herrengosserstedter, vor allem in der ersten Halbzeit, als sie uns mit starkem Gegenpressing beeindruckten, wider.“ Tatsächlich lagen die Gäste nach einer guten Viertelstunde auch in Führung. Chris Linge hatte eine Freistoßvorlage von Felix Kaiser zwar zum frühen 1:0 für die RSK-Elf verwertet, aber Benjamin Hackbart (5./aus Nahdistanz) und Markus Löhnert (16./nachdem Kaiser bei einer Flanke weggerutscht war) drehten das Ergebnis zugunsten des ESV-Teams. „Und Moritz Schwarze und Elias Meyer zogen immer weiter an den Ketten“, lobte Giese. Auf dem kleinen Kunstrasenplatz, auf den die Jahnstädter ausgewichen waren, weil ihr Rasenplatz die Wassermassen des starken Regens nicht schlucken konnte, sorgten die Gastgeber aber noch vor der Pause für die erneute Wende. Nach einem weiten Abschlag von Keeper Till Klippel sprang der Ball über Eddi Oberreich hinweg - Linge (26.) spekulierte richtig und erzielte seinen zweiten Treffer. Sergio Schulz (30.) nutzte dann einen Diagonalpass von Mario Standke zum 3:2. Nach dem Seitenwechsel, als sich auch noch ihr mitspielender Trainer Oliver Janicke verletzte, konnten die Herrengosserstedter nicht mehr ihr kraftaufwendiges Spiel durchziehen. Der aus Klosterhäseler gekommene Marius Nauhardt gelang in der 50. Minute das erste Tor für seinen neuen Verein. Kaiser, der als Stürmer dieses Mal neben Stefan Lehwald in der Innenverteidigung aushelfen musste, weil Max Schirner und Till Kirchhoff verletzt waren, per Dropkick (64.), Kevin Wätzel (83.) sowie Schulz mit Schüssen ins linke Ecke (85.) und nach Vorarbeit von Christian Lehwald (90.) bauten das Ergebnis weiter aus. Nach dem Spiel stellte der langjährige RSK-Coach Thomas Kirchhoff überraschend sein Amt zur Verfügung. Weil er derzeit beruflich so sehr eingespannt und zu Hause deshalb zu viel liegen geblieben sei, könne er den Trainerjob aktuell nicht mit dem dafür nötigen Zeitaufwand ausfüllen. Co-Trainer Steffen Giese übernimmt vorerst allein diese Aufgabe; man suche aber vereinsintern nach einer Unterstützung, heiß es.

BSC 99 Laucha - Wacker Wengelsdorf 0:0. „Angesichts der starken Leistung der Wengelsdorfer in der ersten und unserer Steigerung in der zweiten Halbzeit geht das Ergebnis völlig in Ordnung“, meinte BSC-Coach Ronny Starch. Die größte Tormöglichkeit der Gäste durch den Ex-Nebraer Sebastian Hoffmann vereitelte Lauchas Keeper Robert Reis mit einer sehr guten Parade. Dann erarbeiteten sich die Glockenstädter ein Chancenplus. Lucas Sielaff nach Vorarbeit von Alexander Saal sowie Christopher Schumann nach einem Eckstoß verfehlten das Wacker-Gehäuse jedoch jeweils knapp. Zudem verweigerte Referee Dännhardt den Platzherren nach einem Foul an Patrick Hoffmann („Das war schon sehr grenzwertig“, so Starch) einen möglichen Strafstoß. Nachdem bereits Maximilian Handt wegen einer im Abschlusstraining erlittenen Zerrung kurzfristig hatte passen müssen, verlor der BSC bereits nach knapp zehn Minuten auch Lucas Hoffmann wegen einer ähnlichen Verletzung.
KREISOBERLIGA: FC ZWK Nebra - Grün-Gelb Osterfeld 5:1 (3:0). Zum ersten Mal in dieser Saison haben die Unstrutstädter frühzeitig für klare Fronten gesorgt und nicht erst in der Nachspielzeit noch den Ausgleichs- beziehungsweise Siegtreffer (wie in den ersten beiden Partien) erzielt. „Die Jungs haben meinen Wunsch nach einer mal nicht ganz so nervenaufreibenden Schlussphase beherzigt“, sagte gestern Nachmittag ZWK-Coach Ralf Kretzschmar schmunzelnd. Henrik Möder brachte die Nebraer mit einem Doppelpack ganz schnell auf die Siegerstraße: Zunächst traf er von der Strafraumgrenze unhaltbar ins linke Eck (3.), und bereits acht Minuten später staubte er zum 2:0 ab. Zuvor hatte Kapitän Markus Konieczny im Mittelfeld den Ball erkämpft und Lukas Poweleit geschickt und war nach dessen Rückpass von der Grundlinie an der Querlatte gescheitert, ehe Möder das zurück ins Feld springende Spielgerät im zweiten Anlauf ins Netz beförderte. Für den 3:0-Pausenstand sorgte Hannes Schröder (38.) per Kopfball nach einem Eckstoß von Tom Bruder. Kretzschmars Komplimente in der Kabine „taten der Mannschaft offenbar nicht gut“, wie der Trainer später meinte, denn sie ließ sich beim Gegentreffer von Eric Hackel (52.) auskontern. Bruder stellte aber zehn Minuten später mit einem verwandelten Freistoß den alten Abstand wieder her. Nach Vorarbeit von Konieczny und einer scharfen Hereingabe von Poweleit, der selbst noch weitere gute Chancen vergab, wurde der Osterfelder Tom Guhs (72.) zu einem Eigentor quasi gezwungen. Damit waren die Nebraer zumindest für eine Stunde neuer Tabellenführer des Burgenland-Oberhauses, denn die andere Partie mit dem bisherigen Spitzenreiter Großkorbetha wurde erst um 15 Uhr angepfiffen. Und die Nebraer blieben auch vorn, denn der TSV verlor auf eigenem Platz.
TSV Großkorbetha - SC Naumburg II 1:3 (1:2). Im doppelten Sinne wie ausgewechselt präsentierte sich die Reserve des SCN im Vergleich zum 2:2 am vergangenen Spieltag daheim gegen Tröglitz. Auf sieben Positionen verändert, zeigten die Naumburger eine mannschaftliche Geschlossenheit, die sich ihr Trainer Patrick Hausmann öfter wünschen würde. „Energisch in den Zweikämpfen, kauften wir dem Gastgeber den Schneid ab“, berichtet er. In der 34. Minute führte ein Angriff der Domstädter über die agilen Moritz Mainka und Steven Krumbholz zum Führungstreffer, den Justin Hermsdorf mit einem überlegten Schuss aus 16 Metern ins lange Eck erzielte. Quasi im Gegenangriff glich Jonas Schneider nach einem Eckstoß per Kopf aus. Davon ließen sich die Gäste jedoch nicht beeindrucken: Toni Henneberg spielte einen Freistoß aus 40 Metern an Mann und Maus vorbei, und der Ball landete zum 1:2-Pausenstand im TSV-Tor. In der zweiten Halbzeit blieben die Naumburger weiter konzentriert; sie ließen wenig zu und spielten durchaus sehenswert nach vorn. Sieben Minuten nach Wiederbeginn zog Mainka von der Strafraumgrenze ab, und der Ball schlug im Gehäuse der Großkorbethaer ein. Anschließend trafen beide Teams noch die Querlatte.