Stillstand gibt es nicht

Halle (Saale)/MZ. - Vor genau 112 Jahren hat der Flemminger Weg seinen Namen erhalten, davor war es schlicht die Hohle, die nach Flemmingen führt. Eine Umbenennung in Adolf-Hitler-Straße erfolgte ein Jahr nach dessen Machtergreifung, 1938. Sieben Jahre später wollte niemand mehr an diesen Namen erinnert werden, er verschwand.

Erst 1920 / 1921 tauchen im Adressenverzeichnis der Stadt Naumburg die ersten Bewohner namentlich auf. Genannt werden in den Hausnummern 1 bis 11 Mühlenbesitzer Förster, ein Gerichtsvollzieher, ein Postsekretär, ein Rentner und ein Kaufmann. 1927 wurde mit dem Bau der Reihenhäuser zwischen der Eckardtstraße und der Fröbelstraße begonnen.

In den 30er Jahren ging es oberhalb der Fröbelstraße weiter mit der Errichtung von recht großzügig geschnittenen Einfamilienhäusern. 1936 begann der Bau der Hubertus- und Lüttich-Kaserne einschließlich Offizierskasino am südlichen Ende des Flemminger Wegs. Die Namensgebung der Kaserne erfolgte 1938. Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre kam es zum Bau von Wohnblocks, allerdings noch in Stein-auf-Steinbauweise an der Ecke Fröbelstraße. Diese Gebäude wurden vor wenigen Jahren abgerissen. Inzwischen stehen hier Einfamilienhäuser. Auch in den 70er Jahren hörte die Bautätigkeit in diesem Bereich nicht auf. Rund um die Hans-Sachs-Straße wurden junge Familien zu Häuslebauern.

Die Grundsteinlegung für Wohnblocks mit 475 Wohnungen erfolgte 1984. Zwei Jahre später wurde die erste Wohnung übergeben.

Auch in den 90er Jahren ging der Bauboom am Flemminger Weg weiter. Im November 1994 ging das Heizhaus ans Netz. Nach dem Abzug der russischen Truppen vor knapp 20 Jahren wurden ab Ende des Jahres 1998 die Hubertus- und Lüttich-Kaserne zu Wohnhäusern umgestaltet.

Das Richtfest für das Euroville war am 20. August 2003. Im vergangenen Jahr feierte das Sport- und Freizeitbad Bulabana seinen zehnten Geburtstag. Ebenfalls im vergangenen Jahr wurde die Montessori-Schule als eines der jüngsten Gebäude am Flemminger Weg ihrer Bestimmung übergeben.

hh