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Landesstraße 214 zwischen Saubach und Bucha Sperrung weg, doch Sorgen bleiben

Auf der Strecke in der Gemeinde Kaiserpfalz kann wieder gefahren werden, aber wie geht es weiter?

Von Gisela Jäger 07.05.2021, 14:58
Statt einer Vollsperrung - diese hatte lediglich einen Tag gedauert - befindet sich auf der Landesstraße 214 zwischen Saubach und Bucha derzeit nur noch eine Fahrbahneinengung.
Statt einer Vollsperrung - diese hatte lediglich einen Tag gedauert - befindet sich auf der Landesstraße 214 zwischen Saubach und Bucha derzeit nur noch eine Fahrbahneinengung. (Foto: Gisela Jäger)

Saubach - Die Vollsperrung der Landesstraße 214 auf der freien Strecke zwischen Saubach und Bucha wurde nach einem Tag wieder aufgehoben. Offenbar sollen durch die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) Sachsen-Anhalt noch genauere Untersuchungen zur Prüfung möglicher Schäden im Straßenkörper veranlasst werden, bevor mit konkretem Wissen die nötigen Reparaturen durchgeführt werden.

Zur Sicherheit wird es aber zunächst bei einer Fahrbahneinengung bleiben. Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde An der Finne, Monika Ludwig, zeigte sich nach der Aufhebung der Sperrung erleichtert, weil es in der Gemeinde Kaiserpfalz, nahräumlich um Bucha, sonst zwei Vollsperrungen gegeben hätte. „Die Sperrung Bucha-Saubach ereilte uns ohne Vorabinformation und Absprache“, so die Bürgermeisterin. „Das hätte uns in der Gemeinde Kaiserpfalz vor große Probleme gestellt. Es wäre für den Burgenlandkreis kaum möglich gewesen, Rettungswege und Schulbusverkehr vorzuhalten. Auch wenn es jetzt keine zweite Vollsperrung gibt, ist nicht ganz ausgeschlossen, dass es je nach Schäden am Unterbau der L214 nicht doch zur erneuten Sperrung kommt. Sollte der Untergrund nachgeben und abrutschen, haben wir von jetzt auf gleich das Problem wieder“, so Ludwig. Es müssten für die Bewohner der Orte zumutbare und vorher abgestimmte Regelungen getroffen werden, betont die Verbandsgemeindebürgermeisterin.

Die Sperrung Bucha-Saubach ereilte uns ohne Vorabinformation und Absprache.

VG-Bürgermeisterin Monika Ludwig

Die eintägige Sperrung hatte gezeigt, dass Kraftfahrer über die sogenannte Wespenstraße von Bucha Richtung Altenroda-Saubach und umgekehrt ausgewichen sind. „Das kann für uns als Verbandsgemeinde zu einem großen Problem werden“, erklärte Monika Ludwig. Bei den Verkehrswegen „Altenroda - ehemaliger Gasthof „Wespe“ - Saubach handelt es sich um Gemeinde- und Gemeindeverbindungsstraßen, deren Unterhalt in der Verantwortung der VG und der Gemeinde Finneland liegen. Diese müssten somit für Schäden durch Übernutzung der für Schwerlastverkehr nicht ausgelegten Pisten finanziell aufkommen. Der Verbindungsweg vom Trinkwasserhochbehälter am Orlas Richtung Bucha ist wiederum ein landwirtschaftlicher Weg, der nicht für den öffentlichen Verkehr freigegeben ist. Die Sperrung Bucha - Memleben wegen der Erneuerung der Feldscheunenbrücke ist bis Ende Oktober geplant, die Umleitung erfolgt von Bucha über Wohlmirstedt in Richtung Memleben.

Weitere Abstimmung mit den Behörden gefordert

Dass die Verkehrsinfrastruktur im Grenzgebiet der Verbandsgemeinde An der Finne zum Kyffhäuserkreis mit der Anbindung an Wiehe und Roßleben (Thüringen) unzureichend und eingeschränkt ist, zeigt sich für Monika Ludwig auch am Beispiel der Landesstraße Memleben-Wendelstein-Roßleben, als im vorigen Jahr bei Wendelstein ein Erdfall zu einer längeren Vollsperrung geführt hatte und seit der Reparatur diese Strecke für Schwerlastverkehr gesperrt ist - aufgrund des geologisch schwierigen Untergrunds.

Somit schlägt die Verbandsgemeindebürgermeisterin vor, das Thema Ausbau der bereits in den 1930er-Jahren angedachten und teilausgebauten Piste Kahlwinkel - Wohlmirstedt (etwa 4,5 Kilometer) in die weitere Verkehrsplanung durch den Burgenlandkreis mit einer höheren Priorität aufzunehmen. „Das wäre in jedem Fall eine Entlastung für die Orte und könnte eine Alternative für die fern- und nahräumlichen Verkehrsströme zwischen unserer Verbandsgemeinde und den Thüringer Raum, etwa für die Betriebe im Gewerbegebiet Wohlmirstedt, sein.“

Um eine nachhaltige Strategie abzustimmen, ist es aus Sicht von Ludwig unerlässlich, einen Abstimmungstermin mit dem Landesstraßenbaubetrieb, dem Burgenlandkreis und den Anliegergemeinden Finneland und Kaiserpfalz zeitnah herbeizuführen. „Gute und sichere Verkehrsverbindungen im ländlichen Raum sind ein notwendiger Faktor, um Leben und Arbeiten zu verbinden und junge Familien hier zu halten. Ich werde daher nicht abwarten, bis abgerutschte Straßen die Bürger in unseren Orten isolieren und Rettungswege abgeschnitten sind“, so Ludwig.