Fußball: Kreisoberliga-Tabellenführer Bad Kösen unterliegt trotz drückender Überlegenheit SCN II wieder an der Spitze
Landesklasse: Laucha vergibt seine Chancen und verliert, Freyburg bestätigt Aufwärtstrend.

Naumburg - Die höherklassigen Männerteams der Saale-Unstrut-Finne-Region erreichten am Wochenende in ihren Punktspielen folgende Resultate.
LANDESLIGA: Eintracht Emseloh - SC Naumburg 4:0 (1:0). Die Saison der Domstädter gleicht einer Berg- und Talfahrt, wobei sie derzeit eher im Tal unterwegs sind. Beim Spitzenreiter kassierten sie am Sonnabend die zweite Niederlage in Folge und die bereits vierte in diesem Spieljahr. SCN-Coach Matthias Krause hatte seine Defensivreihe auf Dreier-/Fünferkette umgestellt, aber alle taktischen Vorhaben wurden bereits nach vier Minuten über den Haufen geworfen. Aus einem Einwurf der Gäste in der Hälfte des Gegners starteten die Emseloher einen Konter, den Maikleint Petrai (4.) zum Führungstreffer abschloss. „Das ist ein Phänomen. Wir kassieren einfach zu viele Gegentore nach eigenen Eckbällen, Freistößen und Einwürfen“, zeigte sich Krause ratlos. Vom kämpferischen Einsatz her machte er seinem Team an diesem Tag keinen Vorwurf. Auch mehr Chancen als zuletzt seien kreiert worden, aber Khemgin Solivani nutzte diese nicht. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit konnten die Naumburger den Ball zweimal nicht klären, und die Gastgeber bekamen einen Freistoß zugesprochen, den Simon Schmidt (48.) im Eck von SCN-Torwart Marcel Derbek, der den angeschlagenen Akid Khalil vertrat, versenkte. Den möglichen Anschlusstreffer verpasste Steven Krumbholz, der freistehend scheiterte, statt noch einmal querzulegen. Lukas Schüt (74.) nach einem Befreiungsschlag des Eintracht-Teams und Luca Stettler (88.) bauten das Ergebnis dann noch weiter aus. „Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, um unsere Wunden zu lecken und uns auf das Brachstedt-Spiel vorzubereiten“, so Matthias Krause vor dem anstehenden Pokal-Wochenende. Er hofft, dass dann die verletzten Bastian Hanisch und Marcel Müller zurückkehren.
LANDESKLASSE: BSC Laucha - SG Spergau 0:2 (0:0). Die 55 Zuschauer sahen ein flottes Spiel beider Teams, „in dem wir eigentlich den drei Punkten sehr nahe waren, aber die Gäste mit ihren drei Portugiesen auch viel Qualität auf den Platz brachten“, wie BSC-Trainer Ronny Starch meinte. Zunächst hatten die Gastgeber Glück, dass Sebastian Schlorf nach drei Minuten nur den Pfosten ihres Tores traf. Auf der Gegenseite hatte Neuzugang Fabian Keidel die große Chance zum Führungstreffer, aber nach einem Eckstoß konnte er freistehend seinen Kopfball nicht genau genug platzieren. Schlorf (67.) brachte die Spergauer dann nach einem langen Ball etwas glücklich in Front, als er das Spielgerät gerade noch so an Lauchas Keeper Robert Reis vorbeispitzeln konnte. Der Ausgleich blieb den Glockenstädtern versagt, weil Alexander Saal mit seinem Seitfallzieher-Aufsetzer den Ball über den Kasten setzte und Maximilian Handt nach einem schönen Diagonalpass von Matthias Meissner am sehr gut reagierenden SG-Torwart Daniel Engel scheiterte. Als die Glockenstädter dann „Alles oder nichts“ spielten, liefen sie in einen Konter, den David Schrahn (89.) aus stark abseitsverdächtiger Position mit dem Treffer zum 0:2-Endstand abschloss.

SV Großgrimma - FC RSK Freyburg 1:2 (0:1). Die Jahnstädter setzten ihren Aufwärtstrend, der sich beim torlosen Remis eine Woche zuvor in Spora angedeutet hatte, fort und fuhren auswärts verdientermaßen drei Punkte ein. Dabei musste RSK-Coach Steffen Giese auf seine erkrankte Offensivreihe Kevin Wätzel, Constantin Kitzmann und Christian Lehwald sowie auch auf Stammkeeper Till Klippel (Urlaub) verzichten. Klippels Vertreter Denis Hörnig bot dann auch gleich seine ganze Erfahrung auf und verhinderte einen frühen Rückstand, indem er gegen den frei vor ihm aufgetauchten Andreas Richter lange stehen blieb und dessen Schuss mit dem Fuß entschärfte. Freyburgs Kapitän Jonas Weise traf dann aus der Drehung nur den Außenpfosten des SVG-Kastens, ehe Felix Kaiser (37.) die Gäste nach Vorarbeit des erneut sehr starken Sergio Schulz in Führung schoss. Sekunden vor dem Pausenpfiff hatten die Kicker von der Unstrut riesiges Glück, dass Justin Bauer eine hundertprozentige Torchance der Großgrimmaer aus Nahdistanz nicht nutzen konnte. In der zweiten Halbzeit scheiterte dann auch Schulz am Pfosten. Aus klarer Abseitsposition, wie nicht nur Steffen Giese meinte, erzielte Richter (67.) den überraschenden Ausgleich. Nun musste die RSK-Elf eine Druckphase der Platzherren überstehen, wobei Jonas Schied und der für den verletzten Max Schirner früh eingewechselte Till Kirchhoff den „Laden“ hinten zusammenhielten. Schulz krönte seinen hervorragenden Auftritt sieben Minuten vor Schluss mit dem Siegtreffer, indem er einen Freistoß sehenswert direkt ins kurze obere Ecke verwandelte.
TSV Leuna - ESV Herrengosserstedt 5:0 (4:0). Mit ständigen Positionswechseln stellten die Leunaer, die zu den Topfavoriten in der Staffel 9 gehören, den ESV immer wieder vor Probleme. „Unsere Mannschaft stand in der ersten halben Stunde völlig neben sich“, sagte Herrengosserstedts Trainer Oliver Janicke. Florent Shoshaj (10.) mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, Thomas Berghammer (23.) nach einem Eckstoß, Rrezart Mehmetaj per Abstauber (27.), nachdem Gästekeeper Max Nürnberger den Ball an die Querlatte gelenkt hatte, und Christoph Hähnel (32.) sorgten mit ihren Treffern schnell für klare Fronten. In der zweiten Halbzeit wurden die Janicke-Schützlinge etwas besser. Moritz Schwarze, der sich nach seiner Arbeit in den Dienst der Mannschaft stellte, brachte noch einmal neuen Schwung. Mit einem schlampigen Pass brachten die Gäste den TSV jedoch wieder ins Spiel, und nach einem Konter erhöhte Arne Schulz (60.) auf 5:0. Weil die Platzherren in der letzten halben Stunde an Pfosten und Latte scheiterten, blieb es bei diesem Ergebnis.
KREISOBERLIGA: Lossa/Rastenberg - SV Mertendorf 1:0 (0:0). In der ersten Halbzeit hatte die länderübergreifende Spielgemeinschaft leichte Feldvorteile, doch Marcus Jöricke und Michael Neuhauß, der am starken SVM-Keeper Sebastian Zilse scheiterte, konnten gute Chancen nicht nutzen. Kurz vor der Pause musste Zilse dann nach einem Zusammenprall verletzt ausgewechselt werden. Sein Vertreter zwischen den Pfosten, Feldspieler Sascha Engelbrecht, konnte sich dann mehrfach auszeichnen. Zunächst parierte er einen von Eintracht/ Union-Kapitän Kai Vollrath getretenen Strafstoß (nach einem Foul an Clemens Lange), dann verhinderte er bei einer Großchance von Jöricke einen Gegentreffer. Schließlich musste Engelbrecht aber doch noch hinter sich greifen, nachdem Neuhauß (69.) eine Hereingabe von Lange aus Nahdistanz zum „goldenen“ Tor verwertet hatte.
Eintracht Profen - Blau-Weiß Bad Kösen 1:0 (0:0). Der sonst selbst bei Siegen oft sehr kritisch mit seiner Mannschaft umgehende Blau-Weiß-Coach Matthias Große hatte dieses Mal nach eigenem Bekunden „nicht viel zu meckern“. Trotz der Niederlage. „Das Einzige, was wir uns vorwerfen müssen, ist, dass wir trotz 75 Prozent Ballbesitz und einem Chancenverhältnis von 15:1 zu unseren Gunsten keinen Treffer erzielt haben“, sagte Große. Hinzu sei „Alu-Pech“ gekommen: Allein Kevin Gerber habe mit Freistößen zweimal nur das Lattenkreuz und zudem noch einmal den Pfosten getroffen. „Mit einem einzigen Konter, der durch Jannik Stahl in der 55. Minute auch gleich zu einem Torerfolg führte, hat Profen dieses Spiel gewonnen“, konnte es der Übungsleiter des bisherigen Tabellenführers kaum fassen.
Grün-Gelb Osterfeld - Naumburg II 0:4 (0:1). Durch die Niederlage der Kurstädter und den eigenen klaren Sieg in der Matzturmstadt ist die SCN-Reserve an die Tabellenspitze gerückt. Auf schwerem Geläuf fanden die Domstädter nur schwer in die Partie. „Zu viele Ungenauigkeiten im Spielaufbau und Fehlpässe bestimmten die Anfangsphase“, so Gästetrainer Patrick Hausmann. Trotzdem ging dessen Team in Führung, weil Routinier Stefan Schulze (32.) einen Elfmeter verwandelte, nachdem ein Osterfelder im eigenen Strafraum den Ball mit der Hand gespielt hatte. In die zweite Halbzeit starteten die Naumburger dann besser: Nach einer Ecke von Mahmoud Ajo traf Boni Yaou (48.) zum 0:2. Ajo bereitete auch den dritten Treffer vor. Nach seinem Pass traf Nils Deckert die Querlatte, und den Abpraller netzte Justin Lucas Hermsdorf (81.) zur Vorentscheidung ein. Den Schlusspunkt setzte erneut Schulze (85.) nach einem Eckstoß von Stephan Reinicke. „Mit ein bisschen mehr Effektivität wäre auch ein höherer Sieg möglich gewesen“, meinte Coach Hausmann.
FC ZWK Nebra - TSV Tröglitz 1:0 (1:0). Auch die Unstrutstädter mischen durch diesen knappen Erfolg als Tabellenvierter weiter in der Spitzengruppe mit. In der ersten Halbzeit war ZWK-Trainer Ralf Kretzschmar mit dem Auftritt seines Teams einverstanden. Lukas Poweleit und Kapitän Markus Konieczny vergaben die ersten Nebraer Chancen. Das Führungstor, das dann auch das „goldene“ in dieser Partie sein sollte, erzielte Marvin Christiani (28.) per Abstauber, nachdem TSV-Keeper Stephan Zenker den Ball nach einem Schuss von Poweleit prallen gelassen hatte. Nach dem Seitenwechsel leisteten sich die Einheimischen viele Fehlabspiele. Ihre beste Möglichkeit hatte Hannes Schröder, der einen Flankenball von Henrik Möder an die Querlatte köpfte. (tok/hob)