Rassegeflügel Rassegeflügel: Von Flugenten bis Mövchen

Freyburg - Prinzengarde samt Prinzenpaar waren, mit den Leißlinger Blasmusikanten an der Spitze, gerade einmarschiert, Sitzungspräsident Bodo Ehrhardt hatte das karnevalistische Geschehen im Freyburger Schützenhaus eröffnet, da stürmten zwei Vermessungsingenieure (Ronny Schneider und Mario Böhme) in den Saal. Der solle nun vermessen werden, denn hier müssen mal viel mehr Menschen hinein, als jetzt hier säßen, habe sie der Bürgermeister beauftragt.
Deutlicher wurde dann Andreas Löbelt als Fleischer in der Bütt. Der Bürgermeister wolle Freyburger Bürger überreden, nach Laucha und Nebra zu ziehen, da er dringend freiwerdenden Wohnraum brauche. Und für ein extraordinäres Weltkulturerbe hatte Löbelt den Dicken Wilhelm ausgeguckt. Der gäbe doch eine prima Moschee.
Reporter, Heintje und die Kellys
Viel Satire auf im Weinstädtchen laufende Gerüchte und jede Menge Humor hatten die FKK-Programmmacher in die zwei Sitzungen zur Eröffnung der Session 2015/16 gepackt. Sogar Horst Schlämmer vom Grevenbroicher Tagblatt war eingeladen. Mitgebracht hatte der skurrile Journalist seine Freunde aus der „Großen Gruppe“, und das waren diesmal keine Geringeren als der Heino samt Heintje, Cindy aus Marzahn und Helga Hahnemann, der Falco, die Gangster Rapper und last, but not least die Kelly-Familie. Die bunt gemischte Truppe tobte singend und tanzend durch den Saal, dass es eine wahre Pracht war.
Da jubelte das ausverkaufte Haus wie ein Mann. Apropos Mann - das Männerballett, neu formiert produzierte es sich diesmal im Schottenrock und lüftete da das Geheimnis, was darunter sei. Sagen wir es mal so: Der Karnevalsverein hatte an den entsprechenden Dessous nicht gespart. Für Heiterkeit ohne Ende sorgte auch der zweite Redner in der Bütt - Ronny Schneider, ein Mensch, der Witze wie ein Wasserfall erzählen kann. Kennen Sie den schon? Kommt ein Mann in die Buchhandlung: „Ich möchte einen Kalender von 1968.“ Sagt die Verkäuferin: „Ja haben sie denn noch alle!“ „Ja“, sagt der Mann, „nur den von 1968 nicht.“
Freche Früchtchen ganz in Rot
Doch was wäre der FKK ohne seine Tanzgruppen: die Prinzengarde mal mit Schirmen und die „Frechen Früchtchen“ diesmal ganz in Rot. Die „Golden Girls hatten als Motto den Song von Cliff Richard gewählt „Rote Lippen soll man küssen“, und die FKK-Showgirls waren gleich zweimal zu sehen. Der Nachwuchs stellte sich mit der Kinderprinzengarde und dem Teenieballett vor. Die Allerjüngsten heimsten viel Beifall ein, und – eine Seltenheit – in der Kinderprinzengarde tanzten neben all den Mädchen auch zwei Jungs mit: Julius (5) und Bennet (6). Beim Ausmarsch war dann die sonst auf der Empore versteckte Blaskapelle zu sehen. Die Original Leißlinger sind neben DJ Erbse seit Jahren die verlässlichen Partner der Freyburger Karnevalisten.
Die erste Sitzung des aus dem Männerchor hervorgegangenen Freyburger Karnevalvereins (ohne „Fugen-S“, darauf legt Vereinsvorsitzender Jörg Schneider Wert) fand am 24. November 1972 mit Günter Tomczak als Präsident statt. Sitzungsort war das Kreiskulturhaus, das heutige Schützenhaus. Aus diesem Jahr stammt auch der Freyburger Karnevalschlager „Freyburg Herreje“, Text und Musik von Kurt Brohmer. Somit gibt es im nächsten Jahr ein besonderes Jubiläum: 44 Jahre FKK.

