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Projekt Projekt: Bald Weinberg unterm OLG?

Von Harald Boltze 28.09.2015, 07:46
Dass derzeit 57 Bilder der italienischen Künstlerin Agnese Martori (v.r.) im Amtsgericht Naumburg unter dem Titel "Frauen" zu sehen sind, ist auch Richterin Eva Zielberg-Buchhold zu verdanken, die die Ausstellungen für das Amtsgericht organisiert.
Dass derzeit 57 Bilder der italienischen Künstlerin Agnese Martori (v.r.) im Amtsgericht Naumburg unter dem Titel "Frauen" zu sehen sind, ist auch Richterin Eva Zielberg-Buchhold zu verdanken, die die Ausstellungen für das Amtsgericht organisiert. Torsten Biel Lizenz

Naumburg - Frauen dominieren derzeit im Amtsgericht Naumburg das Bild - in Acryl auf Leinwand. Es sind starke, barocke, selbstbewusste Frauen, die in sich ruhen, viel Raum einnehmen. „Einige würde ich gerne kennenlernen“, sagte Agnese Martori, jene zierliche Frau, die diese Bilder geschaffen hat. 57 Werke der in Peschiera am Gardasee geborenen Künstlerin, die Anfang der 1990er Jahre die Kunstakademie in Verona besuchte, sind derzeit in den Fluren des Amtsgerichtes zu sehen. Freitag wurde Agnese Martoris Kunstausstellung „Frauen“, die bis Ende des Jahres läuft, feierlich eröffnet.

78 Frauen habe er auf den ausgestellten Bildern gezählt, verkündete Stefan Berger in seiner Ansprache. Mit seiner Frau Anke Berger, Richterin am Bundesarbeitsgericht, und deren ehemaligen Kollegin, der Richterin Eva Zielberg-Buchhold, die die Schauen im Amtsgericht organisiert, holte er Agnese Martori und ihre Kunst nach Naumburg. Über ihren Bruder Gino Martori, der vor gut zehn Jahren seine Kunstwerke in der Domstadt gezeigt hatte, kannten Bergers die Italienerin. Sie ausfindig zu machen, sei dennoch schwierig gewesen. „Wir wussten nur, dass sie irgendwann vom Gardasee an den Ammersee nahe Dießen gezogen ist“, erzählte Berger. Der Zufall wollte es, dass sie auf die Künstlerin, die inzwischen seit 13 Jahren in Deutschland zu Hause ist, gestoßen sind. Als sie nahe Dießen zwei Menschen bei der Gartenarbeit auf die Künstlerin ansprachen, standen sie direkt vor dieser samt deren Ehemann Rainer Bachmann. Bei einer spontanen Tasse Espresso, so Berger, sei man im Grünen übereingekommen, diese Kunstausstellung im Amtsgericht Naumburg zu organisieren.

Mit „Frauen“ präsentiere das Gericht, in dem die Ausstellungen inzwischen zur Tradition geworden seien, zum ersten Mal eine italienische Künstlerin, stellte Amtsdirektor Andreas Sander fest. Er lenkte die Aufmerksamkeit der Gäste auf die Bilder mit den „wohlgeformten Frauenkörpern“, die, wie er einer Quelle entnommen hatte, nicht nur als Porträts daherkommen, sondern auch als „Körperlandschaften“. Und das in Pastelltönen, „die uns die dunklen Herbsttage leichter ertragen lassen“, so Sander. Es sind aber auch die Motive, die italienisches Urlaubsflair verbreiten. Teils sitzen die erotisch wohlgerundeten Frauen am Strand oder tauchen ihre Füße ins Wasser.

Bevor sich die Vernissage-Gäste den Werken widmeten, spielte Laura zur Überraschung ihrer Mutter Agnese Martori auf der Geige auf. Mit einer beeindruckenden Spielweise brachte die fast Zwölfjährige eine Friedrich-Seitz-Komposition zu Gehör. Ihre Eltern indes hatten italienische Köstlichkeiten mitgebracht, die zu einem einladenden Büfett arrangiert waren.

Mit Acryl bringt Agnese Martori vor allem wohlgerundete Frauenkörper auf die Leinwand.
Mit Acryl bringt Agnese Martori vor allem wohlgerundete Frauenkörper auf die Leinwand.
Torsten Biel Lizenz
Zur Vernissage überraschte Laura ihre Mutter Agnese Martori mit einer auf der Violine beeindruckend dargebotenen Seitz-Komposition.
Zur Vernissage überraschte Laura ihre Mutter Agnese Martori mit einer auf der Violine beeindruckend dargebotenen Seitz-Komposition.
Torsten Biel Lizenz
Viele Martori-Bilder kommen in Pastelltönen daher.
Viele Martori-Bilder kommen in Pastelltönen daher.
Torsten Biel Lizenz