Naumburger Hussiten-Kirschfest Premiere: Ab Montag gibt's eckige Kirschen!
Obwohl das Spektakel nicht in gewohnter Form stattfinden kann, startet Verkauf der beliebten Anstecker. Gibt es ein Innenstadtfest im September?

Naumburg - Fangen wir mit dem Positiven an: Die diesjährigen Ansteckkirschen kommen! Ab Montag, 31. Mai, können sich alle Sammler und Naumburger Kirschfest-Fans ihr 2021er-Exemplar sichern. In diesem Jahr präsentiert sich die Kirsche in den Stadtfarben Rot und Weiß, doch zum ersten Mal nicht rund, sondern eckig. Die Erklärung dafür gibt Yvonne Roth aus dem Kulturmanagement der Stadt: „Seit Corona läuft im Veranstaltungsbereich nichts mehr rund, alles hat Ecken und Kanten. Dies soll die diesjährige Souvenirkirsche widerspiegeln.“
5.000 Stück sind produziert worden. Für fünf Euro pro Stück sind sie ab Montag in der Tourist-Info am Markt erhältlich. Ein Teil des Erlöses fließe laut Stadt wieder in Vereinsprojekte, in die Weltmusikkonzerte im Domgarten oder in den Internationalen Orgelsommer.
Unklare Lage: Kein traditionelles Kirschfest
Eine völlig neue Veranstaltung wäre hingegen ein Fest in der Innenstadt, das der Stadtverwaltung bei einer positiven Pandemie-Entwicklung für das Wochenende 25./26. September vorschwebt. Ob dies eine Art Ersatz-Kirschfest wäre, blieb zunächst offen. Denn, um nun zur deprimierenden Seite dieses Textes zu kommen, auch in diesem Jahr wird es kein auch nur ansatzweise normales Kirschfest geben. Und obwohl dieses nur noch vier Wochen entfernt läge, weiß man im Rathaus noch nicht, was überhaupt am letzten Juni-Wochenende stattfinden kann.
Die Unsicherheit liegt in der Corona-Lage begründet. Diese hat sich zwar stark verbessert, doch die aktuell und noch bis 13. Juni geltende Eindämmungsverordnung würde keinerlei Festivitäten in einem sinnvollen Rahmen möglich machen. „Und welche Lockerungen die neue Verordnung ab Mitte Juni möglicherweise beinhaltet, wissen wir einfach noch nicht“, erklärt Yvonne Roth.
Was kann stattfinden und was nicht: Ideen gibt es
Völlig außer Frage steht, dass es keine Festwiese und auch kein Hussitenlager geben wird. Auch der Umzug in gewohnter Form wird nicht stattfinden, selbst eine kleinere Variante ist aufgrund der Abstandsregelungen unwahrscheinlich. Am ehesten hofft man im Rathaus, eine Art Peter-Pauls-Messe, womöglich am Sonnabend und Sonntag, in der Innenstadt anbieten zu können. Ideen und Planungen gibt es, die dann, so es die neue Eindämmungsverordnung erlaube, unter Hochdruck in die Tat umgesetzt werden müssten.
Einen Kopf hat man sich in der Verwaltung darüber gemacht, wie man den Kindern, die auf den gewohnten, ihnen geltenden Kirschfest-Freitag verzichten müssen, eine Freude machen kann. Details dazu will die Stadt demnächst bekannt geben. Ansonsten gilt es, irgendwie Vorfreude auf das Kirschfest 2022 zu entwickeln, so nicht wieder eine Corona-Variante dazwischenkommt.