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Polizei Polizei: Pfarrhaus wird zum Tatort

Von constanze matthes 27.02.2014, 08:51
Im April will Neu-Eigentümer Andreas Walther die „Bier und Speisewirtschaft Alt Naumburg“ am Marienplatz neu eröffnen.
Im April will Neu-Eigentümer Andreas Walther die „Bier und Speisewirtschaft Alt Naumburg“ am Marienplatz neu eröffnen. Hellfritzsch Lizenz

naumburg - Am 30. Oktober zeigte das „Alt Naumburg“ noch einmal, was für eine großartige Kneipe es sein kann. Live-Musik, uriges Flair und voll, dass es kaum Platz zum Treten gab. Jedoch: Es war der Abschied von Wirtin und Inhaberin Patrizia Forkel. Seitdem steht das Haus samt Lokal und sieben Ferienzimmern leer. Kauf-Interessenten gab es im Hintergrund seitdem genug. Manch einer wollte das Haus nur als Pension, manch einer als Friseur-Salon, ein anderer es als indische Gaststätte nutzen, manche wollten es gar nur zum Spekulieren kaufen. Den Zuschlag bekam am Ende der Naumburger Andreas Walther, Besitzer des Bowlingcenters am Bahnhof. Tageblatt/MZ-Redakteur Harald Boltze sprach mit dem 34-Jährigen über seine Pläne am Marienplatz.

Heißt es für Sie bald Kneipe statt Bowlingbahn?

Andreas Walther: Nein, gar nicht. Die Bowlingbahn betreiben wir wie bisher weiter. Da steckt seit zwölf Jahren unser Herzblut drin.

Eine Gaststätte mit dem Namen „Alt Naumburg“ gab es laut Peter Draht, wenn auch an anderer Stelle, schon vor über 100 Jahren in der Domstadt. Im Dezember 1995 eröffnete Draht mit seinem Bruder das Lokal unter diesem Namen am Marienplatz neu. Zu DDR-Zeiten war darin jedoch keine Gastronomie, sondern eine Bäckerei beheimatet. Unter Drahts Regie entwickelte sich das „Alt“ zu einer beliebten Kneipe. Als der Wirt 2007 in den „Felsenkeller“ umzog, führte Patrizia Forkel das Lokal bis zur Schließung im Oktober 2013.

Warum haben Sie dann das Haus am Marientor gekauft?

A. Walther: Nun, Bowling ist wetterabhängig. Im Herbst und Winter läuft es sehr gut. Schönes Wetter ist aber schlecht für uns. Jedes Jahr muss ich überlegen, was ich mit meinem Personal, bis zu sieben Angestellten, mache, ob ich sie entlassen muss. Weil ich aber gerade sehr zufrieden mit meinem Personal bin und ich so gute Leute im Herbst nicht wieder bekommen würde, bot sich das Alt Naumburg super an. Wenn bei uns Flaute ist, ist dort Hochsaison.

Warum hat das „Alt“ in den vergangen Jahren nicht funktioniert, sodass es schließlich verkauft wurde?

A. Walther: Ich denke einfach, dass Patrizia das Haus zu teuer und mit zu hohen Zinsen gekauft hat.

Was wollen Sie im „Alt Naumburg“ ändern, und wann geht es los?

A. Walther: Anfang, Mitte April wollen wir eröffnen. Weiterhin als Café, Restaurant und auch Kneipe. Und natürlich mit den Pensionszimmern. Schließlich hoffe ich, dass der Touristen-Strom nach Naumburg anhält oder sogar noch größer wird. An der schönen Einrichtung wollen wir nicht viel verändern. Im Innenhof soll eine Spielecke für Kinder entstehen. Wichtigste Änderung ist, dass es keinen Ruhetag mehr geben wird. Jeden Tag wird 11 Uhr geöffnet.

Wird sich die gastronomische Richtung ändern?

A. Walther: Wir wollen eine kleine Karte mit etwa zehn bis zwölf Gerichten - Salaten, Pasta, Fisch und Fleisch - anbieten. Dafür aber alles frisch zubereitet. Einheimische Weine bieten wir dazu an. Es soll jeden Tag einen Mittagstisch und nachmittags frischen Kuchen geben. Dazu aller vier Wochen Brunch und hin und wieder Barbecue-Abende.

Ihre Vorgänger im „Alt“, Peter Draht und Patrizia Forkel, boten mit Live-Musik-Abenden auch mal kulturelle Abwechslung. Werden Sie das fortsetzen oder sogar, wie im Bowlingcenter, Fußball auf Sky anbieten?

A. Walther: In die ganze Live-Musik-Sache werde ich mich erst hineinarbeiten müssen. Dann werden wir schauen, was möglich ist. Sky wird es weiterhin nur bei uns im Bowlingcenter geben. Aber die WM in Brasilien werden wir im Alt Naumburg im Innenhof oder auch vorne im Biergarten zeigen.

Im April will Neu-Eigentümer Andreas Walther die „Bier und Speisewirtschaft Alt Naumburg“ am Marienplatz neu eröffnen.
Im April will Neu-Eigentümer Andreas Walther die „Bier und Speisewirtschaft Alt Naumburg“ am Marienplatz neu eröffnen.
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