Neues Prinzenpaar Neues Prinzenpaar: Zwei DLRG-Taucher haben die Regentschaft übernommen

Laucha - Wer hätte das gedacht - Laucha hat nicht nur ein neues Prinzenpaar, es hat auch einen Landratskandidaten. Der meldete frank und frei seine Ansprüche an: Altrocker David Grohl will auf den Thron im Burgenland. Zunächst stieg er in die Bütt zur 132. Session des Lauchaer Carnevalsvereins (LCV). Johannes David, eine der Leuchten unter den Glockenstädter Büttenrednern, hatte die Lauchaer auf seiner Seite.
Viel hat sich der Weggefährte von Udo Lindenberg und Peter Maffay vorgenommen: Laucha müsse sich beeilen, um Kurstadt zu werden und Bad Bibra den Rang abzulaufen. Klingt doch gut: St. Laucha Ording. Und nach Hirschroda werde gleich noch ein City-Tunnel gebaut. Apropos Welterbe. Da solle man den letzten Ostblock am Stadtfeld unbedingt mit hineinnehmen, meinte der Kandidat schlagfertig. Clevere Ideen hatte auch die große Karnevalsgruppe. Sie modifizierte die Fernsehdschungelschau auf Lauchaer Verhältnisse: „Ich bin ein Karnevalist, holt mich hier raus.“ Nach Australien ging’s da nicht. „Wir Lauchaer latschen ins Borntal. Das ist der Dschungel für die Armen“, verkündeten die Narren heimatverbunden. Beste Dschungelprüfungen könne man da auch im stillgelegten Schwimmbad machen.
Obwohl, ganz so einfach sei es nicht, mit der Bahn nach Laucha zu kommen, wie Richard Ellmann als Studiosus Simplicissimus demonstrierte, der statt in der Unstrutstadt in Prag landete. Von da ging es aber noch ein Stück weiter - ins schöne Zillertal. Dort herrscht Skilehrer Axel, alias Axel Schmidt, mit seiner ganzen Familie über das Wintersportparadies. Dazu hatte der Hobby-Humorist doch allerhand komische Pointen auf Lager. Bis zum Großvater, der früh die Straßen mit Wasser begießt, damit Großmutter viel Streusalz verkaufen kann. Schmidt war es schließlich auch, der als Sitzungspräsident durch das Programm führte.
Das profitierte wieder - wie immer in Laucha - von den Tanzgruppen, der Prinzengarde, dem Teenieballett, Kinder- und Jugendballett sowie dem Hofballett. Auch das Männerballett durfte natürlich nicht fehlen. Das hatte sich einen tollen Gag ausgedacht: Die Männer traten als „Jungs von der Straße“, als „Backstreet Boys“ auf. Bereits 20 Jahre gibt es dieses Ballett, das Kerstin Nenner trainiert, Als Boy-Group konnten die Jungs ihrem Affen mal richtig Zucker geben, Turbulenz auf Bühne und Parkett kannte kaum Grenzen, und Fan-Losungen der Girls am Rande fehlten nicht. Wie im richtigen Leben.
Stimmung verbreiteten auch die Hofsänger. Da ging im Saal die Post ab. Wie auch bei Robert und Torsten, den Männern mit den echten Bärten, die als Piraten erschienen.
Guten Nachwuchs gibt es aber nicht nur bei den Ballettgruppen, auch Büttenredner wachsen immer wieder nach. Vanessa Ristau (11) und Marvin Giese (12) bestreiten nun schon ihre dritte Saison und werden immer besser. Urkomisch diesmal bei einem Streifzug durchs Märchenland: Hänsel und Gretel auf Türkisch und Schneewittchen auf Russisch. Es wurde sogar der Titel „Held der Arbeit“ an Schneewittchen verliehen. Dagegen sahen die Gebrüder Grimm - zumindest an diesem Lauchaer Narrenabend - ganz schön alt aus.

