Lange Zeit des Wartens vorbei
HERRENGOSSERSTEDT. - Massiver Holzwurmbefall
Eine Hälfte der Summe hatte die DB Projektbau GmbH, eine Tochter der Deutschen Bahn AG, mit nach Herrengosserstedt gebracht und jeweils 1 000 Euro die Arge Finnetunnel und die Arge Bibratunnel. Gezielt wurde das Geld für den Millingsdorfer Flügelaltar aus Holz gespendet, der seit Langem auf seine Restaurierung wartet. Genau seit fünf Jahren. 2005, erinnert sich die Pfarrerin, habe sie die Restaurierung beantragt. Ein Gutachten ein Jahr zuvor hatte ergeben, dass Gefahr in Verzug ist. Das Gold blätterte von den Gewandfalten der Altarfiguren, das Schleierwerk war nicht mehr vollständig. Eine Notsicherung fand nicht statt. Auch nicht, als klar war, dass eine Restaurierung noch nicht in Frage kommen kann. "Holzwürmer kamen dazwischen", so Bettina Plötner-Walter. Die gesamte Kirche war befallen. "Bevor die nicht weg sind, sagte ich damals, brauchen wir auch den Holzaltar nicht restaurieren lassen", erinnert sich die Pfarrerin. Schlupfwespen sollten es damals richten (wir berichteten). Diese taten ihren Dienst, aber eben nur zum Teil. Noch heute bohren sich Würmer durchs Kirchenholz. Selbst vor Lukas, Matthäus und Johannes an der Holzkanzel machen sie nicht Halt.
Restaurierung nun endlich möglich
Am schlimmsten betroffen sei aber die Treppe, meint Rosmari Aepfler. Immer wieder rückt die Rentnerin den Würmern mit purem Essig zu Leibe. Jetzt kann sie auf fachmännische Unterstützung hoffen. "Alle mit dem Holzwurm befallenen Flächen, die keine Kunst sind", so die Pfarrerin, "können wir von einer Firma behandeln lassen, dazu haben wir eine Erlaubnis erhalten." So könnte also auch mit der 4 000-Euro-Spende, einem Eigenanteil der Kirchengemeinde und den hoffentlich bald wieder zurückerhaltenen, einst verschickten Antragspapieren der Altar die längste Zeit auf seine Restaurierung gewartet haben. Die Freude über die erhaltene Spende war deshalb groß.