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Verbot sorgt für Fragen Kreis und Stadt sperren Naumburger Skateranlage

Mutter eines 13-Jährigen zeigt sich irritiert.

Von Harald Boltze 07.05.2021, 07:07

Naumburg - Eigentlich ist die Naumburgerin Andrea Schwarz sehr froh über das Freizeitverhalten ihres Sohnes Sandro. Nachdem dieser wegen des Online-Unterrichts eh den halben Tag vor dem Bildschirm hocken muss, schnappt er sich am Nachmittag sein BMX-Fahrrad und ist mit seinen Freunden stundenlang auf der Skateranlage am Steinkreuzweg, um zu fahren und neue Sprünge zu üben. Auch an Aufräumaktionen an der „Pipe“, wie die Anlage genannt wird, beteiligt er sich.

Doch vergangene Woche kam der 13-Jährige mit schlechten Nachrichten von der „Pipe“ zurück: die Skaterbahn ist gesperrt, „wegen Corona“. Andrea Schwarz war irritiert. Andere Spielplätze in Naumburg sind geöffnet, genauso Sportplätze, wo - in limitiertem Maß - trainiert werden darf. „Also warum dürfen unsere Jungs dort nicht ihre Runden drehen?“, so die besorgte Mutter.

Die Verhaltensweisen widersprechen den Hygieneschutzvorgaben des Landes als auch des Burgenlandkreises.

Antwort des Burgenlandkreises

Eine Frage, die Tageblatt/MZ zunächst an die Stadt Naumburg als Eigentümerin stellte. Antwort: Anweisung des für die Pandemie-Bewältigung zuständigen Landkreises. Also dort nachgefragt. Und tatsächlich: Nach „Kontrollen des Ordnungsdienstes sowie durch Bevölkerungsbeschwerden wurde das Rechts- und Ordnungsamt darauf aufmerksam gemacht, dass sich zu sehr unterschiedlichen Tageszeiten Jugendliche - teils zum Skaten, teils nur, um sich irgendwo aufzuhalten - auf dem Gelände der Skaterbahn trafen und weder einen Mund-Nasen-Schutz trugen noch Abstände einhielten. Zudem kam es zu größeren Gruppenbildungen“, steht in dem Antwortschreiben des Kreises. Und weiter: „Die Verhaltensweisen widersprechen den Hygieneschutzvorgaben des Landes als auch des Burgenlandkreises. Eine ganztägige Überwachung der Skaterbahn ist weder durch die Stadt, den Burgenlandkreis oder die Polizei zu leisten.“

Für Andrea Schwarz und ihren Sohn Sandro eine bittere Nachricht. „Ich verstehe ja, dass wir alle in einem Boot sitzen und etwas gegen Corona tun müssen. Aber wenn ich mir andere Spielplätze anschaue, wo sich Ältere zum Rumsitzen und Saufen treffen, dann ist das einfach nur bitter, dass unsere Jungs darunter leiden müssen, dass sich ein paar andere danebenbenehmen. Meistens die, die von McDonalds kommen und gleich noch ihren Müll dort lassen“, sagt die Mutter. Andrea Schwarz hofft nun, dass das Biken auf der „Pipe“ schnellstmöglich wieder erlaubt ist.