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Hofkonzerte, Eierbetteln, Festumzüge

Von Roland Lüders 28.05.2007, 16:00

Wettaburg. - Ständchenblasen: Ein harter Job für die Pfingstburschen von Wettaburg / Beuditz. Schließlich hatten die jungen Männer Gehöften in Boblas, Beuditz, Wettaburg oder Wetterscheidt gemeinsam mit Osterfelder Blasmusikanten seit dem frühen Sonntagmorgen ihre Aufwartung gemacht, mit so mancher Hausherrin ein Tänzchen gewagt und zur Belohnung auch ein Schnäpschen getrunken. Allerdings fanden Burschen wie Pfingstfest-Besucher schon in der Nacht zuvor Gelegenheit, ausgiebig das Tanzen zu üben. Brachte doch die Gruppe Horizont mit einer Show die Stimmung im Wettaburger Festzelt zum Kochen. Und Sonntagabend wiederholte sich das gleiche Spektakel: Da gestalteten die Firebirds aus Leipzig eine begeistert gefeierte Oldie-Nacht mit Hits der 50er und 60er Jahre. Neben dem Marathon-Umzug am Pfingstsonntag gab's am Abend zuvor aus Anlass der 45-jährigen Wiederbelebung der Pfingsttradition noch einen zusätzlichen Umzug. Den absolvierten die Burschen allerdings nicht bunt kostümiert, sondern mit Frack und Zylinder wie ihre Vorfahren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Kräftig getanzt wurde am Pfingstsonntag in Punkewitz, ging doch im Saal der Gaststätte Warndt ein zünftiges Kinderfest über die Bühne. Organisiert wurde es von den Pfingstburschen und ihren Damen. Die jungen Männer selbst gehörten zu den begehrten Tanz- und Spielpartnern. Nicht nur, dass sie zu den zünftigen Klängen von Ralfs Party-Disko den Reigen auf dem Festzelt-Parkett mit den Kindern eröffneten. Sie durchlebten auch eine Metamorphose. Kamen sie plötzlich ägyptisch gekleidet daher. Genauer gesagt, als Mumien, von den Mädchen und Jungen mit großer Freude bandagiert mit Unmengen von Klopapier. Ansonsten verlief das Pfingstfest im gewohnten Rahmen. So standen Sonnabend ab den Morgenstunden das traditionelle Maibaumsetzen und abends der Pfingsttanz mit David und Goliath an. Pfingstmontag gab es einen zünftigen Frühschoppen mit den Zeitzer Blasmusikanten und so manchen nassen Pfingstburschen, und das nicht nur wegen der Regengüsse. Die Neuen in der Truppe erhielten nämlich eine Einführungs- und diejenigen Burschen, die sich nicht an die Vereinsregeln gehalten hatten, eine Straftaufe.

Doppelten Anlass zum Feiern hatten die Flemminger zu Pfingsten. Kann doch der Flemminger Burschenverein 1922 auf sein 85-jähriges Bestehen zurückblicken. Außerdem jährt sich 2007 zum 80. Mal der Tag, an dem die Vereinsfahne gestiftet wurde. Nach dem Auftakt der Fete Freitagabend mit einer Rocknacht mit Din-A4 stand Sonnabendnachmittag das obligatorische Eierbetteln mit der Scheunen-Combo im Neubaugebiet auf dem Plan, am Abend gefolgt vom Festumzug und dem Pfingsttanz mit "Collage". Am Sonntagnachmittag war ein Kinderfest in und um das Festzelt mit Belustigungen, so Hüpfburg, Kletterstange oder "Hau den Lukas", angesagt. Dazu veranstalteten die Pfingstburschen im Festzelt vielerlei Spiele. Abends dann Disco mit Karamba, wobei dort Andreas Großkopf sein eigenes Jubiläum feierte: Vor 20 Jahren trat er zum ersten Mal in Flemmingen als DJ öffentlich auf.

Die Pfingstgesellschaft Großjena hatte ebenfalls ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Nach Birkensetzen, Eierbetteln und Ständchenblasen zum Auftakt standen Sonnabend ein Disco-Abend und Sonntag der traditionelle Pfingstumzug mit anschließendem Kindertanz auf dem Plan. Am Abend sorgte "Jana mit Zilli und Kühn" im Festzelt für Stimmung.