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Verein unterstützt Heim im rumänischen Pascani Hilfe aus Naumburg für „Agape“-Kinder

Trotz Corona-Situation gibt es mehrere Aktivitäten, so einen Transport vor Ort.

Von Albrecht Günther Aktualisiert: 30.11.2021, 12:54
Dieses Foto vom Sommer 2021 schickten die Kinder und Jugendlichen aus dem „Agape“-Kinderheim im rumänischen Pascani an Uwe und René Scherling von der Hilfsorganisation Kinderheim Agape in Naumburg.
Dieses Foto vom Sommer 2021 schickten die Kinder und Jugendlichen aus dem „Agape“-Kinderheim im rumänischen Pascani an Uwe und René Scherling von der Hilfsorganisation Kinderheim Agape in Naumburg. (Foto: Agape-Verein)

Naumburg - „Wegen der Seuche musste sehr für die Hygiene des Hauses gesorgt werden: Chlor-Teppiche beim Eintritt, tägliche Desinfektion, weniger Kinder in einer Gruppe.“ Auch das Kinderheim und der Kindergarten „Agape“ im rumänischen Pascani sind mit den Folgen von Covid 19 konfrontiert. Dennoch verlieren die jungen Bewohner ebenso wie die Erzieher nicht den Mut, versuchen in der vom Naumburger Agape-Verein betreuten Einrichtung ein geordnetes Leben zu organisieren, wie aus dem jüngsten Brief aus Pascani hervorgeht.

Seit März 1994 kümmert sich die von den Naumburgern Uwe und René Scherling initiierte Gruppe, die seit 2006 als Verein Hilfsorganisation Kinderheim Agape Rumänien agiert, um das „Agape“-Haus. In ihm finden derzeit 35 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die Waisen sind oder nicht mehr in ihren Familien leben können, ein liebevolles Zuhause. Möglich wird dies durch die ehrenamtliche Tätigkeit der Vereinsmitglieder und Unterstützer sowie durch Spenden.

So sind die Scherlings zusammen mit einem Vertreter von „Kirche in Aktion“, mit der der Verein seit zwei Jahren zusammenarbeitet, auch in diesen Tagen wieder in Rumänien, um weihnachtliche Gaben, Hilfsgüter und Materialien zu übergeben. Außerdem wollen sie einen weiteren Arbeitseinsatz vorbereiten, der für Februar geplant ist. „Beim Umbau und der Erneuerung der Sanitäranlagen und Bäder gilt es, die Restarbeiten auszuführen, das wollen wir entsprechend planen“, berichtet René Scherling, der als Selbstständiger in der Heizungs- und Sanitärbranche tätig ist und damit über das nötige Wissen und Können verfügt.

Ein Grundstück, das sich neben dem „Agape“-Heim befindet, konnte erworben werden. Dort soll ein Bereich zur Freizeitgestaltung entstehen.
Ein Grundstück, das sich neben dem „Agape“-Heim befindet, konnte erworben werden. Dort soll ein Bereich zur Freizeitgestaltung entstehen.
(Foto: Agape-Verein)

Bereits im August 2019 hatten Vater Uwe und Sohn René vor Ort zahlreiche Arbeiten erledigen können, so die Inbetriebnahme der Solaranlage, um Kosten zu sparen, und am Wasserspeicher. Außerdem konnte ein Nachbargrundstück erworben werden, das zur Freizeitgestaltung hergerichtet wird. Zusammen mit der jüngst angelegten Multifunktionsfläche ergeben sich damit für die Kinder gute Möglichkeiten, im Freien zu spielen oder Sport zu treiben. „Wir haben damit alles geschafft, was wir erreichen wollten“, berichtet René Scherling.

Nicht realisiert werden konnte dagegen der Besuch der Heimbewohner im Burgenlandkreis, der zunächst für den Sommer 2019 geplant war und dann auf 2020 verschoben wurde. „Auch in diesem Jahr haben wir wegen der Corona-Situation von einem solchen Ferienaufenthalt abgesehen. 2022 jedoch wollen wir einen neuen Anlauf nehmen“, blickt Uwe Scherling voraus.

Noch gut in Erinnerung ist ihm seine Fahrt mit dem vereinseigenen Lkw vor Ausbruch der Corona-Krise. Um damals von Pascani noch rechtzeitig vor Verhängung des absoluten Lockdowns nach Naumburg zurückkommen zu können, gelang es ihm, das letzte Flugzeug in Richtung Deutschland zu besteigen. Lkw und Werkzeug mussten zurückgelassen werden, es half nichts. Inzwischen konnte der Lkw wieder nach Naumburg geholt und generalüberholt werden, so dass er nun die Touren nach Rumänien gut bewältigen kann.

Gesucht werden allerdings weiter Helfer mit handwerklichen Fähigkeiten, die im Januar beziehungsweise Februar 2022 bei den Sanierungsarbeiten mitwirken.