Gratis-Parken in Bad Kösen war einmal
BAD KÖSEN. - Parken in Bad Kösen kostet künftig - fürs erste an drei Punkten: auf dem Parkplatz Uferstraße, an der Rudelsburg und in der Breitscheidstraße. Das hat diese Woche der Ortschaftsrat Bad Kösen beschlossen und die "Parkraumgebührenordnung" dem Wirtschaftsausschuss des Gemeinderates Naumburg empfohlen. Die Neuregelung soll Unkosten für Instand- und Unterhaltung der Plätze decken helfen und damit vor allem Geld in die Stadtkasse spülen, aber auch eine gewisse Fluktuation auf den Parkflächen bewirken. Die ausgewählten Areale sind nach Angaben der Stadtverwaltung die meist frequentiertesten und auf die Schnelle am unkompliziertesten zu bewirtschaftenden. Weitere Bereiche würden aufgenommen und Teil des Parkraumkonzeptes für Bad Kösen werden. Dieses soll es nächstes Jahr geben. Bis dahin will man auch analysieren, wie sich die Gebührenpflicht auswirkt.
Der aktuellen Regelung liegt eines zugrunde - an allen drei Standorten sind Gebühren wochentags wie am Wochenende fällig und zwar von 8 bis 17 Uhr (Details siehe rechts). Zwar hatte die Beschlussvorlage unter anderem für die Uferstraße eine entgeltfreie Zeit am Wochenende vorgesehen, doch waren sich die Gemeinderäte einig, dass gerade dann bezahlt werden soll. So will man vor allem Touristen zur Kasse bitten.
Nicht ganz unstrittig sind Gebühren und Parkdauerobergrenze von drei Stunden für die Breitscheidstraße. Damit würden jene benachteiligt, die in die angrenzende Arztpraxis müssten, meinte beispielsweise Ortschaftsrat Frank Doering (FDP). Andreas Rüb, zuständiger Sachgebietsleiter der Stadt, sieht hingegen den positiven Effekt, dass Dauerparkerei vermieden werde und Patienten eher einen freien Platz fänden. Darüber hinaus seien kurze Fußmärsche von gebührenfreien Plätzen in der Nähe zumutbar.
Während damit zu rechnen ist, dass in der Ufer- und der Breitscheidstraße zeitnah zum Gemeinderatsbeschluss in Naumburg die Gebührenregelung greifen werden, sieht es an der Rudelsburg anders aus. Nicht nur, dass dort offenbar Treuhand- und städtische Flächen nebeneinander liegen, sondern vor allem der Umstand, dass das avisierte Areal bei schlechtem Wetter eine Zumutung ist, machen die Situation kompliziert. Klaus Pokrant, Pächter der Rudelsburg, gestern zu unserer Zeitung: "Ich habe nichts dagegen, dass Gebühren erhoben werden. Dann muss der Parkplatz aber erstmal einer sein. Bei Regen steht man im Matsch, eine Beleuchtung gibt es nicht." Die geplante Höchstparkdauer von drei Stunden hält er für unrealistisch. "Wer beispielsweise auf der Burg heiratet, ist nicht selten länger als drei Stunden hier, auch vor 17 Uhr."